GANZ OHNE KUPPLUNG

Respekt

... Ohne zu Kuppeln mach ich ja auch in seltenen Fällen...
ABER:
Vielleicht hilft der Beitrag von Gerd aus dem GS-Forum - dem ist nichts hinzuzufügen:
http://gs-forum.eu/showthread.php?t=714 ... ten&page=2
1x copy&paste:
Hi
Wenn F1 läuft kann man dazu parallel nachdenken
Was passiert beim Schalten ohne Kupplung.
Am grafischen Beispiel wird der Schaltvorgang von 1 nach 2 betrachtet (In der Grafik sind alle nicht benötigten Getriebeelemente gelöscht).
Der Kraftfluss erfolgt von der Eingangswelle über die Primäruntersetzung (gelb) auf die Zwischenwelle. Alle (roten) Zahnräder auf dieser sind fix, drehen also immer mit jeweils gleicher Drehzahl.
Die grünen Zahnräder auf der Ausgangswelle sind frei dreh- aber nicht verschiebbar, das orange Zahnrad ist auf einer Verzahnung der Welle verschiebbar, dreht sich aber nicht frei sondern nur gemeinsam mit der Welle (Das Zahnrad selbst ist nur Relikt aus einer anderen Darstellung. In dieser Darstellung werden nur seine Schaltklauen gebraucht).
Beide grüne Zahnräder werden angetrieben aber nur Nr1 überträgt mit den Schaltklauen Kraft an das orange Zahnrad und dieses auf die Ausgangswelle. Nr1 dreht sich immer(!) schneller als Nr2.
Varianten
1.1 Schalten unter Last. Ob das volle Beschleunigung oder konstantes Bergauffahren bedeutet ist egal.
Die angetriebene Eingangswelle presst Zahnflanken und Klauenkanten aneinander (die Gegenkraft bringt der der Asphalt auf!).
Die Schaltklaue wird durch die Schaltgabel (blau) in Richtung Zahnrad „2“ geschoben. Die Klauenfläche mit der die Kraft übertragen wird immer kleiner. Nimmt man an die Schaltklauen seien exakt eckig, also sozusagen „messerscharf“ wird der Punkt auftreten bei dem die kleine Restfläche nicht mehr in der Lage ist die Kraft zu übertragen und abreisst. Optimistisch ausgedrückt verrundet sie sich die Klaue sozusagen selbst.
Ist die Klaue rund, so ergibt sich in gleicher Situation ein Mix. Die Klaue hält der Kraft nicht mehr stand. Durch die Verrundung wird sie seitwärts in Richtung Zahnrad 2weggedrückt UND weiter abgenutzt. Sind sie irgendwann zu rund, heisst der entstehende Effekt „Gangspringer“.
1.2 Schalten im Schiebebetrieb. Ob das Vollbremsung oder Bergabfahren bedeutet ist egal.
Prinzipiell ist das Ergebnis genauso wie bei 1.1 nur ist die andere Klauenflanke betroffen.
2 In beiden Fällen ist jetzt der Punkt erreicht bei dem keines der grünen Zahnräder die Ausgangswelle antreibt.
Zur Motorkraft besteht keine Gegenkraft, die Drehzahl der Zwischenwelle steigt ruckartig.
Nachdem Zahnrad Nr2 ohnehin langsamer war als Nr1 könnte dessen Drehzahl jetzt mit derjenigen der Ausgangswelle übereinstimmen. Passen dann auch noch zufällig die Schaltklauen ineinander, so ist das der Traum. Doch wie bei allen Träumen ist die Realität meist anders. Im schlechtesten Fall wird Rad Nr2 zunehmend beschleunigt und legt dabei mehr als 20% seines Umfangs zurück. Bei genügend Druck der Schaltgabel rasten die Klauen und knallen dabei mit „Schmackes“ aufeinander. Reicht der Druck aus haben die Gabeln die Tendenz sich zu verformen und letztlich zu brechen. Reicht der Druck nicht, so müssen die Klauen unter Last gegeneinander verschoben werden bis sie in Endstellung sind. Der Effekt für die Schaltgabeln ist gleich.
Der Unterschied zwischen Last- und Schiebebetrieb besteht wieder lediglich darin, dass die andere Seite der Klauenflanken betroffen ist.
Die „100000“ Zwischenmöglichkeiten überlege ich nicht getrennt.
3 Und was ist nun anders wenn man kuppelt?
Eigentlich nicht viel. Nur die Kräfte auf den Flächen der Schaltklauen sind wesentlich geringer, die Spitzenlast auf den Kanten ist wesentlich kleiner und der Verschleiss geringer.
Natürlich gibt es Koniferen die es beherrschen bei exakt der richtigen Stellung des Gasgriffs und optimalen Drehzahlen so zu schalten, dass es eine Wohltat für das Getriebe ist.
Christus konnte über Wasser laufen. Doch für die restlichen Dummen (wie mich, der es nur relativ perfekt kann) wurde die Kupplung erfunden.
gerd