Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

Alles, was mit der Technik zu tun hat
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jwosch
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Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#1 Beitrag von jwosch »

Hallo,
ich heiße Jürgen und komme aus Schleswig-Holstein. Seit vielen Jahren fahre ich Motorrad und bisher immer Japaner.
Jetzt, im reiferen Alter, möchte ich dann doch mal mit einer BMW liebäugeln. :)
Ich habe jetzt eine 97er angeboten bekommen.
Und dabei tauchen einige, auch grundsätzliche, Fragen auf, die ich gerne hier loswerden möchte:

Sind 97er Modelle überhaupt ratsam, da dort laut Forum z.T. Motorschäden aufgetaucht sind?

Sitzposition: Für mich (>191cm) ist diese unheimlich wichtig. So weit ich gelesen habe, kann man bei der K einiges anpassen. Ist die einstellbare Sitzbank serienmäßig?

Ein Händler wies mich darauf hin, daß die BMWs nicht gerade wartungsfreundlich sind. Als Beispiel nannte er SpezialHydraulikflüssigkeit für die Kupplung, schnell verschleißende oder verschmutzende Kupplung, defekte Kardandichtungen und weiterhin, daß bei manchen Arbeiten "Wartungscomputer" benötigt werden. Ist an diesen Behauptungen was dran?

Ich würde mich sehr über ein paar Hinweise freuen, denn ggf. würde ich schon am Wochenende zuschlagen!

Gruß,
Jürgen
Biker1966
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#2 Beitrag von Biker1966 »

Hallo Jürgen,

meine ´97 hat nun 100.00 km vollbracht ohne nennenswerte Probleme.
Einen Hallgeber bei 80.000 km. Das war es. Einen leichten Ölverbrauch von bis zu einem Liter auf 1000 km, je nach fahrweise.

Die Wartungen mache ich alle selber.

Ich bin zufrieden und habe mir wahrscheinlich schon mein letztes Mopped gekauft,

liebe Grüße

Ralf
mit überlegendem Material hinterher fahren
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wolfgang
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#3 Beitrag von wolfgang »

Hallo Jürgen,

hier einige Antworten:
Sind 97er Modelle überhaupt ratsam
Kommt auf dich darauf an. Wenn du es so machst wie der Ralf, kannst du das Risiko gehen. Wenn die Technik dir nicht liegt, solltest du es nicht machen. Wenn du ab Bj. 00 nimmst bist du auf der sicheren Seite.
Ist die einstellbare Sitzbank serienmäßig?
Ja, in 2 Positionen inkl. der Rastenanlage.
Als Beispiel nannte er SpezialHydraulikflüssigkeit für die Kupplung
Der vereimert dich, es ist ganz normale DOT4.

Kupplung ist ein Thema genauso wie die Dichtringe, aber nicht immer. Es kommt immer darauf an, wie der Fahrer mit seinem Zeugs umgeht.

Für die Motorsteuerung und das ABS wird ein PC benötigt, das ist so.
Seit vielen Jahren fahre ich Motorrad und bisher immer Japaner.
Jürgen, was ich immer nicht verstehe ist, Jahre lang fährst du einen Japsen und dann willst du eine BMW und hierzu suchst du dir eine Karre aus die bald 14 Jahre alt ist und auch noch aus der ersten Serie. Dein Ärger und deine Enttäuschung wird vorprogrammiert sein. Wenn es keine finanziellen Gründe gibt, würde ich ein neueres Bj. nehmen. Sind die finanziellen Gründe da, mußt du dir im Klaren sein auf was du dich einlässt. Du kannst Glück haben wie Ralf oder auch fürchterlich auf den Bauch fliegen.
Gruß

Wolfgang (KA)
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helmi123 (inaktiv)
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#4 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

wolfgang hat geschrieben:Hallo Jürgen,
auch fürchterlich auf den Bauch fliegen.

:) Bei der Aussage des Händler bestimmt :!:
rogerr251
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#5 Beitrag von rogerr251 »

hallo jürgen,
ich habe den schritt im letzten jahr auch gewagt. allerdings war ich k 100 vorbelastet. ich bin mit dem motorrad sau zufrieden. ich selbst bin 1,93m lang und habe mit der höheren der beiden möglichen sitzpositionen keine porbleme, alles fällt quasi in die hand und ab einem bestimmten tempo (so um die 90Km/H) wird der oberkörper spürbar entlastet. dies bewirkt, das ich beispielweise überhaupt keine probleme mit dem rücken oder nacken bekomme. die fußrasten könnten vielleicht etwas niedriger sein, wenn du auf entspanntes, aufrechtes fahren aus sein solltes. allerdings ist dann auch der typ an sich in frage zu stellen.
schön bei der k ist, dass du fast alles mit ein wenig schraubertalent selber machen kannst, wenn´s denn mal schief gehen sollte.

gruß aus dem verregneten vorharz,
rogerr
Meistens macht sie ja auch Spaß. Meistens.....
Manne
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#6 Beitrag von Manne »

Servus miteinander;

:wink: ...... also ich mag "97er" aus langjähriger Erfahrung!!
Es sind keine "Schlechten". Nur mit "Gixen und Jamseln" auf der Bahn zu gasen; sind sie nur bedingt geeignet!

Mir waren sie als Allrounder mit 98 PS immer am liebsten!

Manne
jwosch
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#7 Beitrag von jwosch »

Hallo,

erst mal vielen Dank für die guten Infos.
Finanziell läßt mir mein "Kassenwart" keinen allzu großen Spielraum :-) So um die 4000 Kracher sind drin, darübe kommt dann schon die Frage, ob sich dies übehaupt lohnt...
Motorradschrauberei ist für mich eigentlich kein Problem, es sei denn, die BMWs erfordern diverses Spezialwerkzeug.
Zur Kupplungsflüssigkeit: Vielleicht habe ich es auch mit den 12000ern Boxern verwechselt. Auf jeden Fall weist der Wartungsplan auf einen jährlichen Flüssigkeitswechsel hin.
Sind die K-Modelle denn wartungsintensiv, und was kosten solche Inspektionen, wenn man dies in der Werkstatt machen läßt?
Kann man beispielsweise Bremsflüssigkeit selbst wechseln (ohne "Computer")?

Etwas abgeschreckt hat mich die Beschreibung des Kupplungswechsels im Wiki... wie häufig und nach wieviel Kilometern ist denn sowas nötig?

Im Internet werden selbst hier in Norddeutschland einige K1200 angeboten. In meiner Preisklasse :-( gibt es da mit Glück eine 98er, meist dann über 60 tkm gelaufen. Neulich wurde mir eine scheckheftgepflegte aus erster Hand angeboten, allerdings 97er, dafür aber weniger gelaufen. Scheinbar ist aber auch nicht so die große Nachfrage im Allgemeinen da... ich stelle fest, daß viele Maschine laaaaange stehen, bis was passiert.

Viele Grüße,
Jürgen
Onedesign
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#8 Beitrag von Onedesign »

Bremsflüssigkeitswechsel ist, sofern man etwas Fachwissen hat, bei den alten Modellen überhaupt kein Problem. Nur bei den Modellen mit Bremskraftverstärker (BKV) ab 2001 sollte auf jeden Fall die Werkstatt aufgesucht werden.

(Ich weise daraufhin, daß basteln an der Bremse gefährlich sein kann).

Die Kupplung kann sehr lange halten, oder relativ schnell verschlissen sein (kommt aber nicht so oft vor). Dann wird leider die Reparatur teuer, da sehr aufwendig.

Ich persönlich hatte mit den '97 und '98 motorentechnisch keine Probleme (aber bitte mit ständigen Ölstandsprüfungen, da sie gern ein Schlückchen mehr nehmen), hatte nur leider immer nur das dumme Gefühl im Hinterkopf... es könnte ja sein ... .

Bei Maschinen über 40.000 km ist die Gefahr im allgemeinen nicht so groß, da überwiegend die Motorenplatzer bis 30.000 km angefallen sind. Man sollte vielleicht Vollgasfahrten, ständiges Ausdrehen vermeiden, aber das fällt im Allgemeinen eh nicht schwer (insbesondere bei der 98 PS-Version). Ist halt ein sportlicher Tourer und kein Supersportler.

Bei Bremsen, Fahrverhalten und Handlichkeit sehr gut, ist aber ein wenig Abhängig von der Reifenwahl.
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bmw peter
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#9 Beitrag von bmw peter »

jwosch hat geschrieben:Sind die K-Modelle denn wartungsintensiv, und was kosten solche Inspektionen, wenn man dies in der Werkstatt machen läßt?
Wartungsintensiv, ganz klares NEIN. Meine hat seit 60.000 Km keine Werkstatt mehr gesehen. :D

Werkstattkosten können sehr unterschiedlich ausfallen. Normale Insp. zw. 250 - 400 EUR, die 60.000er ist teurer weil die Gleitschiene gewechselt wird. :(
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#10 Beitrag von Manne »

Servus aus Augsburg

:wink: ...............die Gleitschiene kann ja bekanntlich weit mehr ab,

somit läßt sich der 60 tkm-KD locker in Eigenregie für ca. 150 € ( Teile ) selbst machen!



Manne
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helmi123 (inaktiv)
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#11 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

:idea: Manne, aber nicht für Neu Einsteiger,und aus gutem Grund ist der 60.000 er Pflicht. Es sind etliche Motoren stehen geblieben weil die Spannschiene Bröselt. :(
jwosch
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#12 Beitrag von jwosch »

Moin,
erstmal danke für die Antworten.
Ich werde mir jetzt mal eine K in meiner Nähe suchen und mal probefahren. Vielleicht passen eine K und ich überhaupt gar nicht zusammen... Dummerweise gibt es hier in SH sehr selten solche Maschinen. Oder ist hier einer, der mir ggf. eine Proefahrt ermöglicht, auch ohne Verkaufsabsicht? ;-)

Eine 99er (also noch ohne Bremsverstärker) ist also wegen u.a. Schmierung einer 97er vorzuziehen?

Viele Grüße,
Jürgen
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Michael (GF)
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS?

#13 Beitrag von Michael (GF) »

Eine 99er (also noch ohne Bremsverstärker) ist also wegen u.a. Schmierung einer 97er vorzuziehen?
Meiner Ansicht nach ja............
Rollst Du noch oder Fährst Du schon?

Schöne Grüße aus der Region zwischen Harz und Heide.
Michael
jwosch
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Re: Bisher "Japsen" und jetzt eine K 1200 RS? PROBEFAHRT!

#14 Beitrag von jwosch »

Moin,
ich habe heut endlich die Möglichkeit gehabt, eine K 1200 RS probezufahren. Und da Ihr mir schon ein paar Tipps gegeben habt, dachte ich, ich schildere mal meine erste Begegnung...

Baujahr 97, höherer LSL-Lenkerumbau. Wie sich später herausstellte, waren die Rasten auf der oberen und der Sitz auf der unteren Position angebracht.

Trotz der Einstellung für kleinere Fahrer passen die Beine gut an den Tank. Die ersten Meter bin ich sehr verwundert: Das Motorrad ist nicht nur schwer, sie läßt sich auch so (zumindest bis ca. 25 km/h) fahren! Sicherlich Gewöhnungssache. Aber kaum hat man etwas mehr Speed drauf, wirkt die Maschine spielerisch. Auf einem Stück nasser Strasse teste ich mal das ABS hinten... klappt.
Beim Bremsen taucht die K kaum vorne ein. Ist in Ordnung, bloß zunächst ungewohnt.
Ohne Frage, die K ist ein schweres Motorrad, aber man fühlt sich aber auch irgendwie "geborgen" in der Maschine. Motor ist recht laufruhig, und mit der originalen Auspuffanlage ist sie scheinbar auch akkustisch eher leise.
Und dann waren da noch die Blinker... halt eben anders :-)
Auf der Rückfahrt habe ich die Scheibe mal hochgeklappt. Bei meinen 192 cm ballert mir der Wind dann direkt auf den Helm, vielleicht ist dies mit dem flachen Lenker ja besser.

Was mir negativ auffiel, war der Kardan. Beim Lastwechsel hört und spürt man deutlich das Spiel im Kardan. Ist das normal?

Ich habe noch nicht gekauft. Auf jeden Fall ist die K irgendwie anders als der normale Jappi. Ich kann aber noch nicht sagen, ob diese Riesenmasse so mein Geschmack ist. Andererseits: Die Nachfrage nach einer K ist sicherlich bei einem möglichen Wiederverkauf größer als bei einem Japaner. Falsch macht man jedenfalls nichts damit, oder?

Viele Grüße
Jürgen
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