amalfi hat geschrieben:
Zitat:Gerade bei der Motorrad Schutzkleidung wird gerne die Cordurafaser zur Herstellung einer Gore-Tex Membrane verwendet.
Stimmt nicht.
Das war ein Verschreiber von mir, haste recht Martin, natürlich bezieht sich meine Aussage auf das Laminat!
Wobei das Verfahren Kunstsstoffe mechanisch zu expandieren, um eine mikroporöse Membran zu erhalten nicht nur mit Teflon wie bei der Gore-Tex Membrane gelingt, sondern auch mit anderen Kunstfasern! Da an Teflon aber der Wasserdampf (Schweiss) nicht haftet wie bei anderen Kunststoffoberflächen, ist natürlich die Leistungsfähigkeit der Gore-Tex Membrane am höchsten!
amalfi hat geschrieben:...
Gore-Tex® befindet sich jedoch meistens in einem herausnehmbaren Insert, da
Gore-Tex®, wie schon oben mal erwähnt wurde, nur ab einem gewissen Temperaturgefälle zwischen Außen- und Innenseite funktionieren kann und bei höheren Außentemperaturen entfernt werden sollte.
Da ziehst du einen falschen Schluss. Die Leistungen der Gore-Tex Membrane den Körperschweiss nach aussen zu transportieren sind am höchsten bei Aussentemperaturen von max. +20° Celsius. Steigt die Aussentemperatur über 20°C verringert sich die Diffusionleistung (Transport der Feuchtigkeit durch die Membrane) auf Grund der osmotischen Druckverhältnisse. Das heisst die Leistungsfähigkeit nimmt mit steigender Aussentemperatur ab. Damit das Mikroklima (Wohlfühlzone) des menschlichen Körpers erhalten bleibt ist es wichtig direkt auf der Haut lange Funktionsunterwäsche zu tragen! Denn die Funktionsunterwäsche absorbiert den Schweiss von der Hautoberfläche und lagert sie auf der Aussenseite des Gewebes. So verbleibt der Schweiss nicht direkt auf der Haut und kühlt sie aus (das ist die Aufgabe des Schweisses), sondern die Haut bleibt warm weil der Schweiss kontinuierlich abgeführt wird.
Darum ist bei der Funktionsbekleidung das Zwiebelschalen Prinzip so wichtig, damit die Funktionen (alles was allgemein als Atmungsaktivität bezeichnet wird) gewährleistet ist auch bei sommerlichen Aussentemperaturen über 20°C!
Das Prinzip aller Funktionskleidungen (Unterwäsche bis Schutzkleidung) ist nur gewährleistet, wenn keine anderen Textilien zeitgleich getragen werden. Viele tragen unter den Gore-Tex (oder wie sie auch immer heissen) Anzügen Kleidungsstücke aus Baumwolle (Unterhose, T-Shirt, Sweatshirt usw.) und wissen nicht, dass Baumwolle die Kette der Funktionsbekleidung fast vollständig unterbricht! Denn Baumwolle hat die negative Eigenschaft den Schweiss im der Faser (resp. im Gewebe) zu speichern (aufzusaugen) und gibt die Feuchtigkeit nur seh beschränkt nach aussenhin ab! Resultat der Schweiss staut sich in sehr kurzer Zeit bis auf die Haut zurück und kühlt diese aus! Verbleibt der Schweiss auf der Haut beginnt man unweigerlich zu frieren!
Die Beste Kleidung für das Wohl des Bikers muss von der Haut aus stimmen und besteht aus mindestens 3 Lagen:
1. Schicht transport
Diese Funktionstextilien haben direkten Hautkontakt und werden allgemein Unterwäsche genannt. Damit sich Biker trotz Schwitzen jederzeit wohlfühlen, muss die Feuchtigkeit der Haut effizient nach aussen transportiert werden. Diese Aufgabe wird direkt am Körper von modernen Funktionsfasern und innovativen Gewebestrukturen übernommen. Darum ist es unerlässlich, auch im Hochsommer lange Unterwäsche zu tragen, die alle Hautpartien bedecken die auch vom Motorradanzug bedeckt werden, da ansonsten die Funktion unterbrochen wird.
2. Schicht regulation
Die richtige Temperatur des Körpers ist für die Leistungsfähigkeit jedes Menschen entscheidend. Das Wärmeempfinden jedes einzelnen Menschen ist verschieden wie auch die Aussentemperaturen der Jahreszeiten. Hier bietet die Bekleidungsindustrie eine vielzahl von Funktionstextilien für die unterschiedlichen Temperaturbereiche an. Mit dem Zwiebelschalenprinzip ist es möglich verschiedene Kombinationen zur Regulation der Körpertemperatur zu tragen und je nach Bedarf an- oder auszuziehen.
3. Schicht protektion
Motorradfahren bei jedem Wetter ist nur dann möglich, wenn die Biker zuverlässig gegen Wind, Niederschläge und Sonneneinstrahlung geschützt sind. Dafür sorgt eine optimale Kombination aus Material, Schnitt und Details - ohne Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Dieses 3 Schichten System lässt sich nicht mit einem einzigen Kleidungsstück allein realisieren und schon gar nicht mit einem Motorradanzug. Darum ist es nötig die Funktionen einzelnen Kleidungsstücken zuzuordnen, wobei es auch da oft Überschneidungen gibt. So wird die Wärmeregulation von der Unterwäsche, Oberbekleidung (Shirt, Hemd, Bluse ect.) und dem Motorradanzug nach dem Zwiebelschalenprinzip übernommen. Wichtig dabei ist, dass jedes getragene Kleidungsstück dem Funktionskleidungsprinzip entspricht, damit das Zusammenspiel nicht unterbrochen wird.
Grüessli Tramper