BMW-Etikett

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Tramper
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Re: BMW-Etikett

#51 Beitrag von Tramper »

Brummer Willi hat geschrieben:Allerdings ist als Laie für mich nicht erkennbar, welche Materialien besser oder schlechter sind. Die unterschiedlichen Bezeichnungen bei gleicher oder ähnlicher Funktion habe ich auch bemerkt. Wo liegen die Unterschiede in der Praxis?
Im Detail liegen die Unterschiede wie bei den Motorradmodellen auch. Da gibt es nur zwei Wege sich in dieser Informationsflut zurecht zu finden.

- man glaubt dem Marketing und Werbung oder

- man setzt sich selber mit der Materie auseinander und lernt viel über Kunstfasern, Verfahren, Verarbeitung usw.

Bei den Konsumenten hat sich aus Bequemlichkeit, Zeitmangel und Interessenlosigkeit die 1. Variante durchgesetzt, obwohl alle wissen das vorallem in der Werbung nicht immer die ganze Wahrheit gesagt wird.

Aber im Grossen und Ganzen kann man sagen, je teurer umso besser! Jetzt stellt sich nur die Frage wieviel man braucht um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Aber auch da hat sich ein einfaches Auswahlsystem installiert; der Preis den man gewillt ist zu zahlen, bestimmt welche Qualität man kauft!

auch bei der Motorradbekleidung gibt es grosse Unterschiede, nicht nur im Preis, um die genau herauszufinden, sind umfangreiche Sachkenntnisse erforderlich, oder eine ausgedehnte Probefahrt. Leider bietet der Handel nur die Möglichkeit der Anprobe, wo man nur den Schnitt und Ausführungsqualität beurteilen kann. Alles Andere ist vor dem Kauf für einen Laien nicht nachprüfbar und er kauft die Katze im Sack!

Viele werden den Unterschied nie merken, da sie immer in der gleichen Kategorie ihre Textilien kaufen. Sollten sie aber mal die Kategorie wechseln, geht ihnen meistens ein Licht der Erleuchtung auf!

Grüssli Tramper

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Brummer Willi
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Re: BMW-Etikett

#52 Beitrag von Brummer Willi »

Tramper hat geschrieben: Aber im Grossen und Ganzen kann man sagen, je teurer umso besser!
So sollte es wohl sein. :wink:
Leider bin ich da gerade bei BMW in den letzten Jahren eher skeptisch geworden. :(
Aber denke eher positiv, dass sich das auch wieder ändern wird, falls sie sich diverser Kritiken von Kunden annehmen.
Grüße aus dem Bergischen Land
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Re: BMW-Etikett

#53 Beitrag von Tramper »

Gibt es eine Firma die einen anderen Weg beschreitet? Oder ist es nicht so, dass der Kunde sich stillschweigend mit weniger zufrieden gibt, weil es keine Alternativen gibt? Denn auch BMW kocht nur mit Wasser wie die anderen Hersteller auch. Und wenn der Kunde nicht gewillt ist, den Preisdruck aufzugeben, bleibt den Herstellern nichts anderes übrig als zu sparen, um bei den sinkenden Preisen und steigenden Kosten den überlebenswichtigen Gewinn zu erzielen.

Früher musste man für einen fahrbaren Untersatz sehr viele Jahresgehälter ausgeben, heute genügen einige Monatsgehälter. In den letzten Jahrzehnten konnte man über die steigenden Stückzahlen die Preise purzeln lassen, aber seit einigen Jahren stagnieren die Produktionszahlen oder sind gar stark rückläufig und da ist es schwer geworden den Preiszerfall und die steigenden Kosten in eine gleichbleibende Balance zu halten.

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Brummer Willi
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Re: BMW-Etikett

#54 Beitrag von Brummer Willi »

Tramper hat geschrieben:Gibt es eine Firma die einen anderen Weg beschreitet?
Kann ich nur zustimmen, ist wohl mittlerweile überall so, leider.
Problematisch wird es nur, wenn ein Unternehmen einen "Ausbruch" startet.
Habe gehört, dass, ich meine Honda, einen gezielten "Angriff" auf die Modelle RT und dem Verkaufsschlager GT planen, u.a. ebenfalls mit Kardan.
Sollte die Qualität mindestens gleichwertig sein (kann ich mir bei Honda gut vorstellen) und die Preise um einiges günstiger sein, wird BMW erhebliche Probleme bekommen, insbesondere da der Ruf bezüglich robuster und zuverlässiger Qualität angekratzt ist.
Grüße aus dem Bergischen Land
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Siegfried Müller
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Re: BMW-Etikett

#55 Beitrag von Siegfried Müller »

Früher musste man für einen fahrbaren Untersatz sehr viele Jahresgehälter ausgeben, heute genügen einige Monatsgehälter. In den letzten Jahrzehnten konnte man über die steigenden Stückzahlen die Preise purzeln lassen, aber seit einigen Jahren stagnieren die Produktionszahlen oder sind gar stark rückläufig und da ist es schwer geworden den Preiszerfall und die steigenden Kosten in eine gleichbleibende Balance zu halten.

Grüessli Tramper


Ich weiß nicht Tramper aus welchen Zeitalter deine Vergleiche stammen!Zwischen Früher und heute!Tatsache ist, seit der Einführung des Euro in Deutschland, ist der Preis eines PKW im Verhältniss zum Lohn höher gestiegen. Jahresgehälter brauchte ich früher noch nie aufwenden und heute ? Langt ein Jahresgehalt bei sinkender Lohngrenze!
Nun mag das in der Schweiz anders sein!
Gruß Siegfried
Moin Moin, lasst uns treiben, der Tag beginnt !
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amalfi
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Re: BMW-Etikett

#56 Beitrag von amalfi »

Leider muß ich nochmal korrigieren:
Frank@KS hat geschrieben:GORE-TEX® (Membran: 100% Polytetrafluorethylen)
WINDSTOPPER® (100% Polyester)
Stimmt nicht. Sowohl die Gore-Tex® als auch Windstopper®-Membrane sind aus 100% expanded Polytetrafluorethylen (ePTFE).
Tramper hat geschrieben:Gerade bei der Motorrad Schutzkleidung wird gerne die Cordurafaser zur Herstellung einer Gore-Tex Membrane verwendet.
Stimmt nicht. Wie bereits oben erwähnt bestehen die Membrane Gore-Tex® und Windstopper® aus 100% expanded Polytetrafluorethylen. Die Membrane werden dann mit unterschiedlichsten Materialien zu Laminaten verarbeitet.
Cordura® oder Dynatec® werden wegen ihrer hohen Reißfestigkeit und Temperaturbeständigkeit häufig als Material für die Außenschicht eines Motorrad-Textilanzugs verwendet, Gore-Tex® befindet sich jedoch meistens in einem herausnehmbaren Insert, da Gore-Tex®, wie schon oben mal erwähnt wurde, nur ab einem gewissen Temperaturgefälle zwischen Außen- und Innenseite funktionieren kann und bei höheren Außentemperaturen entfernt werden sollte.

Liebe Grüße,

Martin.
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Tramper
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Re: BMW-Etikett

#57 Beitrag von Tramper »

amalfi hat geschrieben: Zitat:Gerade bei der Motorrad Schutzkleidung wird gerne die Cordurafaser zur Herstellung einer Gore-Tex Membrane verwendet.

Stimmt nicht.
Das war ein Verschreiber von mir, haste recht Martin, natürlich bezieht sich meine Aussage auf das Laminat!

Wobei das Verfahren Kunstsstoffe mechanisch zu expandieren, um eine mikroporöse Membran zu erhalten nicht nur mit Teflon wie bei der Gore-Tex Membrane gelingt, sondern auch mit anderen Kunstfasern! Da an Teflon aber der Wasserdampf (Schweiss) nicht haftet wie bei anderen Kunststoffoberflächen, ist natürlich die Leistungsfähigkeit der Gore-Tex Membrane am höchsten!

amalfi hat geschrieben:...Gore-Tex® befindet sich jedoch meistens in einem herausnehmbaren Insert, da Gore-Tex®, wie schon oben mal erwähnt wurde, nur ab einem gewissen Temperaturgefälle zwischen Außen- und Innenseite funktionieren kann und bei höheren Außentemperaturen entfernt werden sollte.
Da ziehst du einen falschen Schluss. Die Leistungen der Gore-Tex Membrane den Körperschweiss nach aussen zu transportieren sind am höchsten bei Aussentemperaturen von max. +20° Celsius. Steigt die Aussentemperatur über 20°C verringert sich die Diffusionleistung (Transport der Feuchtigkeit durch die Membrane) auf Grund der osmotischen Druckverhältnisse. Das heisst die Leistungsfähigkeit nimmt mit steigender Aussentemperatur ab. Damit das Mikroklima (Wohlfühlzone) des menschlichen Körpers erhalten bleibt ist es wichtig direkt auf der Haut lange Funktionsunterwäsche zu tragen! Denn die Funktionsunterwäsche absorbiert den Schweiss von der Hautoberfläche und lagert sie auf der Aussenseite des Gewebes. So verbleibt der Schweiss nicht direkt auf der Haut und kühlt sie aus (das ist die Aufgabe des Schweisses), sondern die Haut bleibt warm weil der Schweiss kontinuierlich abgeführt wird.

Darum ist bei der Funktionsbekleidung das Zwiebelschalen Prinzip so wichtig, damit die Funktionen (alles was allgemein als Atmungsaktivität bezeichnet wird) gewährleistet ist auch bei sommerlichen Aussentemperaturen über 20°C!

Das Prinzip aller Funktionskleidungen (Unterwäsche bis Schutzkleidung) ist nur gewährleistet, wenn keine anderen Textilien zeitgleich getragen werden. Viele tragen unter den Gore-Tex (oder wie sie auch immer heissen) Anzügen Kleidungsstücke aus Baumwolle (Unterhose, T-Shirt, Sweatshirt usw.) und wissen nicht, dass Baumwolle die Kette der Funktionsbekleidung fast vollständig unterbricht! Denn Baumwolle hat die negative Eigenschaft den Schweiss im der Faser (resp. im Gewebe) zu speichern (aufzusaugen) und gibt die Feuchtigkeit nur seh beschränkt nach aussenhin ab! Resultat der Schweiss staut sich in sehr kurzer Zeit bis auf die Haut zurück und kühlt diese aus! Verbleibt der Schweiss auf der Haut beginnt man unweigerlich zu frieren!

Die Beste Kleidung für das Wohl des Bikers muss von der Haut aus stimmen und besteht aus mindestens 3 Lagen:

1. Schicht transport
Diese Funktionstextilien haben direkten Hautkontakt und werden allgemein Unterwäsche genannt. Damit sich Biker trotz Schwitzen jederzeit wohlfühlen, muss die Feuchtigkeit der Haut effizient nach aussen transportiert werden. Diese Aufgabe wird direkt am Körper von modernen Funktionsfasern und innovativen Gewebestrukturen übernommen. Darum ist es unerlässlich, auch im Hochsommer lange Unterwäsche zu tragen, die alle Hautpartien bedecken die auch vom Motorradanzug bedeckt werden, da ansonsten die Funktion unterbrochen wird.

2. Schicht regulation
Die richtige Temperatur des Körpers ist für die Leistungsfähigkeit jedes Menschen entscheidend. Das Wärmeempfinden jedes einzelnen Menschen ist verschieden wie auch die Aussentemperaturen der Jahreszeiten. Hier bietet die Bekleidungsindustrie eine vielzahl von Funktionstextilien für die unterschiedlichen Temperaturbereiche an. Mit dem Zwiebelschalenprinzip ist es möglich verschiedene Kombinationen zur Regulation der Körpertemperatur zu tragen und je nach Bedarf an- oder auszuziehen.

3. Schicht protektion
Motorradfahren bei jedem Wetter ist nur dann möglich, wenn die Biker zuverlässig gegen Wind, Niederschläge und Sonneneinstrahlung geschützt sind. Dafür sorgt eine optimale Kombination aus Material, Schnitt und Details - ohne Einschränkung der Bewegungsfreiheit.


Dieses 3 Schichten System lässt sich nicht mit einem einzigen Kleidungsstück allein realisieren und schon gar nicht mit einem Motorradanzug. Darum ist es nötig die Funktionen einzelnen Kleidungsstücken zuzuordnen, wobei es auch da oft Überschneidungen gibt. So wird die Wärmeregulation von der Unterwäsche, Oberbekleidung (Shirt, Hemd, Bluse ect.) und dem Motorradanzug nach dem Zwiebelschalenprinzip übernommen. Wichtig dabei ist, dass jedes getragene Kleidungsstück dem Funktionskleidungsprinzip entspricht, damit das Zusammenspiel nicht unterbrochen wird.

Grüessli Tramper
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helmi123 (inaktiv)
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Re: BMW-Etikett

#58 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

:) Tramper lass es einfach , die Fa. Gore ist hier präsent.
@ M. gehts bei dir zum Stammtisch.
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