
So, jetzt bin ich auch mal dran
Die Frage die sich doch hier stellt ist, warum fallen die Wellendichtringe aus?
- Überdruck
Theoretisch ist ein Radialwellendichtring eine DRUCKLOSE Abdichtung. Je nach Hersteller des Dichtringes und der Drehzahl der Welle, können Überdrücke von 0,05MPa zuverlässig abgedichtet werden.
- Trockenlauf
o Ein Radialwellendichtring darf NIEMALS trocken laufen. Eine Schmierung muss auf jeden Falls schon bei der Montage erfolgen.
- Wellenschlag
o Bei einem Standard WDR sollte der Wert nicht größer 1/10mm sein (Anhaltspunkt, einige Hersteller geben größere Werte an)
- Exzentrizität
o Hier reicht es schon, wenn der Monteur einen schlechten Tag hatte und den WDR leicht „schief“ eingebaut hat
- Temperatur
o Durch die erzeugte Reibungswärme ist die Temperatur an der Dichtlippe natürlich wesentlich höher als die im Ölbad. Je höher die Drehzahl und/oder je höher der Druck, desto höher die Temperatur. Dies kann dazu führen, dass in ungünstigen Fällen eine Temp. Erhöhung um 50°C möglich ist.
usw.
Es gibt noch eine Menge Gründe warum ein WDR ausfallen kann.
Aber eine „geringe“ Überfüllung kann nicht der EIGENTLICHE Grund sein. Klar, weniger Öl gleich weniger Menge die sich ausdehnen kann. Weniger Ausdehnung gleich weniger Druck, gleich weniger Belastung auf den WDR. Aber wo kommt der Druck her? Das Gehäuse hat doch eine Entlüftung, oder? Wenn die einwandfrei arbeitet, kann kein Überdruck entstehen.
In vielen vertikalen Industriegetrieben sind Wellendichtringe verbaut. Hier laufen die WDR konstant in einem Ölbad. Aber DRUCKLOS.
Deshalb kann ich die Theorie des „zuviel“ an Öl noch nicht ganz nachvollziehen.
Wo sind die ganzen Maschinenbauer? Keiner eine technische Erklärung?
So jetzt haut drauf. Aber bitte nicht so fest.