hier berichte ich mal von meinem "kleinen" Umbau mit allerdings rießigen Auswirkungen.
Aber wo fängt man am besten an wenn man schon fertig ist und lieber damit rumfahren möchte statt darüber zu schreiben?
PROLOG : AM ANFANG WARD.......DIE BESTELLUNG!
Nun, das dies bei LSL nur mit der Artikelnummer raussuchen, Farbe wählen und abschicken, getan ist bemerkte ich erst nach so ca 1 Woche wartezeit. Weder die Auftragsbestätigung noch der Bestellte Artikel kamen bei meinem Händler des Verschraubens an. Nicht das ich ein ungeduldiger Typ wäre, aber der Urlaub rückt immer näher und die



Ist ja nicht weiter schlimm, nach Zusage dass der Lenker incl. Zubehör am selben Tag noch rausgeschickt wird, stimmt zumindest milde! Noch kurz die Eckdaten überprüft und abgeglichen: Ja, Alu... HmHm... in Silber... Heizgrifftauglich...Ok die Lenkergewichte nehm ich auch noch dazu.
In Zukunft merk ich mir: Verbale Kommunikation, das einzig Wahre!
Und am nächsten Tage war er daaaaaaaaa!

Doch jetzt das größere Thema ....
1. DER UMBAU!
Wenn etwas neues dran soll, muss das Alte erstmal runter. Mit diesem Vorsatz ging ich frohen Mutes und ein klein wenig Schraubererfahrung an die Sache hin. Wie sich zeigen sollte entstehen dabei ungewollt immer kleinere Hürden und Fangschlinge die es zu bemeistern gilt. Wenn man anfängt hört man schließlich nicht gleich auf!
Schritt 1-1
Zuerst demontierte ich die Rechte Armatur (kleiner Tipp, das ist die mit dem Gaszug). Sind ja nur die 3 Kreuzschlitzschrauben und das aushängen des Gaszugs. Eigentlich wie beim Fahrrad. Dann noch schnell an der Klemme den Imbus aufgemacht und Zack.... fängt das Ding an zu rutschen. Nur eben nicht runter vom Lenkstummel, weil die restlichen Kabel nicht von der länge her ausreichen! Also kurzerhand und 1en Kaffee später wurde von mir der Lenkerstummel unten abgeschraubt und damit das Handling erheblich verbessert. Also runter mit der rechten Seite! Noch schnell einen Lappen über die rechte Verkleidung gelegt und die Armatur darauf abgelegt.
Schritt 1-2
(Kleiner Tipp im voraus: Hier zu aller erst den Kupplungshebel und Rückspiegel demontieren, geht einfacher wenn er noch an der festen Armatur ist. ACHTUNG KLEINE FEDERN)
Weiter nun auf der Linken Seite, die sich als etwas kniffliger entpuppte. Der Griff ist nämlich mit 2 Selbstschneidenden Senkschrauben im Lenkerstummel angeschraubt! Diese kann man durch zurück stülpen des Griffgummis sichtbar machen. An die 2. Schraube kommt man aber erst heran wenn die Griffarmatur schon gelöst ist und leicht verdreht wird. Da sich die Armatur ebenso durch 3 Kreuzschlitzschrauben und dem Imbus lösen lässt war das schon fast Routine, ebenso wie das vorher abschrauben des Lenkerstummels. Selbes Prozedere wie rechts... Lappen drunter und die Armatur über die Verkleidung hängen lassen.
Schritt 1-3
Nun ging es an die Stummelböcke welche an die Gabelenden angesetzt sind. Die große M8 Schraube seitlich macht nicht viel zicken, aber wenn man die von unten eingeschraubte M6 vergisst, (was mir passiert ist) hebelt man vergeblich an den Stummelböcken herum um diese zu lösen. Also, besser hier nachlesen und nicht vergessen! Dann ließen sie sich ganz leicht nach oben abziehen.
2. SOOOOO AB ISSES... NU MUSS DAS NEUE DRAUF!!!
Die Vorbereitung
Eine Zigarette und Montagebier später hatte ich die Anleitung genügend überflogen um die Vorbereitungen zum anschrauben zu machen.
Zu allererst kümmerte ich mich um die Linke Armatur, welche wegen der hydraulischen Kupplungsleitung plötzlich HINTER den Gabelholm muss. Das dies so soll war mir klar, aber auf welche Art und Weise? Fakt war das ich dies am allerbesten an einem Stück machen will, da ich auf Bremsflüssigkeitsgepansche und Entlüftungsspielereien eben so wenig Lust hatte wie auf Gabel ausrichten. Daher wurde von mir die linke Armatur soweit zerlegt, dass sie mit samt Flüssigkeitsbehälter und Haltemanschette durch die Gabelholme nach hinten verlegt werden konnte. Hierzu löste ich zuerst den Kupplungshebel (was wohl besser geht wenn man dies im Schritt 1-2 macht da die Armatur noch fest am Stummel ist). Da jedoch die Schalttastereinheit und der im Kabelstrang verbundene Kupplungstaster die ganze Sache immer noch zu voluminös machten um sie durch die Gabel zu fädeln, habe ich kurzerhand den Kupplungstaster mit einem 0,5er Schraubendreher (Uhrmacherwerkzeug) ausgeschraubt und die komplette Schaltereinheit von der Armatur getrennt. So kann man beides nacheinander durch die Gabel hinter die Holme ziehen. Immer darauf achten kein Kabel in andere zu verheddern und ggf. durch abzwicken der Kabelbinder erst einmal Platz zum Arbeiten schaffen. Im Anschluss kann hier gleich die Isolation mit erneuert werden. Jedenfalls hab ich dies bei meiner 17 Jahre alten Dame gleich mit erledigt.
Schritt 2-1 Das Vorjustieren der Adapterplatten
Da ich eine Aufrechte Sitzposition bevorzuge und zudem durch die verstellbare Frontscheibe genügend Platz haben wollte wählte ich die hintere Stellung der Adapterplatten und habe sie erstmal grob ausgerichtet und gaaanz leicht angezogen. Und jetzt wirds etwas knifflig: Die erste Montage das Ausrichten der Adapterstücke!
Der Lenker wird mittels der Lenkeraufnahme und den Böcken direkt in den Adapterstücken verschraubt. Das macht die Sache nicht gerade einfach zum handhaben wenn man niemanden zum Helfen hat. Jedenfalls genügt es zuerst alles ganz locker zusammen zu schrauben um dann die Ausrichtung durch GLEICHMÄßIGES ANZIEHEN der 4 M6 Schrauben hinzubekommen. Dabei sollten die beiden M8 Schrauben der Adapterplatten soweit gelockert sein das sie das unabsichtliche verrutschen noch sichern, und sich dennoch leicht genug bewegen lassen um die Lenkerböcke ordentlich darauf auszurichten. Anhaltspunkte findet man genügend auf der Gabelbrücke um sich daran zu orientieren. !!!Gaaanz wichtig: Die Adapterplatten sollten unten auf der Gabelbrücke anliegen und keinen Spalt mehr zulassen!!! Ist dies soweit gewährleistet können die beiden M8 Schrauben der Platten mit 20Nm angezogen werden.
Schritt 2-2 Nochmals den SBL runter
Mal ganz ehrlich, wer es bis hier her geschafft hat und immer noch daran glaubt die Armaturen gleich drauf stecken zu können, den belehrt jetzt höflicher Weise sein eigener Kabelbaum eines besseren. Aber das soll nicht der alleinige Grund zur erneuten Demontage des Lenkers sein. Zudem haben wir etwas kleines aber wichtiges vergessen, die Bohrungen für die 2 selbstschneidenden Senkschrauben, welche den Kupplungsgriff (der ist immer noch auf der linken Seite aber jetzt hinter dem Holm verlegt) halten. Richtig, die müssen auch noch rein! Das Einjustieren der richtigen Stellung geht am besten wenn alles halbfest dran ist. Also noch mal die 4 Schrauben der Lenkerböcke auf und runter mit dem krummen Rohr. In meinem Fall hab ich von LSL noch Lenkergewichte mit bestellt. Daher habe ich die Löcher nicht wie in der Anleitung auf Maß gebohrt sondern den Gummi am Griffende aufgeschnitten und den Kupplungsgriff soweit wie nötig über den Lenker gezogen. 2 Tupfen Edding und das 3,5er Loch kannte seinen Platz. Das Bohren möchte ich nur soweit umschreiben... es ist immer besser mit einem Bohrständer von beiden Seiten separat zu bohren. Die Kippwinkelfehler der einzelnen Löcher sind nie so schlimm, als wenn sich diese sich nicht genau 180° gegenüber befinden. Bohren, leicht Ansenken und fertig. Ab jetzt geht es Flotter...
Schritt 2-3 Montage der Armatur
Dazu braucht man eigentlich nur sagen: Erstmal drauf und gut. Hauptsache dran und erstmal nur so leicht angezogen, dass es sich von Hand noch verdrehen lässt. Gaszug braucht man noch nicht einhängen, der stört erstmal nur. Klar klingt das einfach, ist aber ein ziemliches Gefummel am losen Lenker. Vorzugsweise und auch weil die meiste Arbeit drin steckt habe ich auf der Linken Seite erstmal die Kupplungseinheit wieder zusammengeschraubt. Die wieder komplettierte Schaltarmatur über das LINKE Lenkerende stecken und erst danach den Kupplungsgriff mit den 2 Selbstschneidenden Senkschrauben gleich fest einschrauben. DER KUPPLUNGSHEBEL WURDE ERST WIEDER MONTIERT ALS DER LENKER FEST AUF DEN BÖCKEN SASS.
Rechts geht die komplette Seiter in einem Schub drauf. Allerdings hab ich nicht schlecht gestaunt, als ich schon beim drehen des Gasgriffs erheblichen Wiederstand spürte. Durch den Abgeschnittenen Gummi und das tiefere einführen des Griffes über den Lenker muss das Plastik des Gasgriffs am Rand nachgeschnitten werden, ansonsten klemmt es. In meinem Fall war das binnen 5 min mit einem kleinen Teppichmesser soweit erledigt dass freies Spiel in allen Lagen herrschte. Dennoch wundere ich mich an dieser stelle über die schon damals vorherrschenden Fertigteilkriterien von BMW. Ach ja, der Spiegel auf der linken Seite sollte allerdings gleich wieder angeschraubt werden, da wir jetzt auch schon zum Punkt ....
Schritt 2-4 Einjustieren aller Einheiten
...kommen. Dies ist definitiv individuell und ich kann nur jedem empfehlen sich dafür Zeit zu lassen. Probefahrten und kleine Änderungen können ja auch jederzeit vorgenommen werden. Was ich als persönlich sehr entspannt finde ist wenn die Brems-/Kupplungshebel auf einer Achse mit Ellenbogen-Griff-Hebel liegen. Sozusagen in der Verlängerung davon. Die Schaltelemente sollten ohne viel Handwurzelgelenkbewegung mit dem Daumen erreichbar sein. Natürlich muss sich dies bei der neuen Stellung auf der Maschine erst einspielen, also lasst euch nicht durch ein ab und zu auftretendes blindes Fehlgreifen zum schrauben veranlassen. Das einzige über das ich nachdenke ist evtl. eine Spiegelerhöhung oder andere Spiegel (K1200S oder so) da die breitere Griffhaltung nun doch die Ellenbogen mehr in die Sicht rücken. Das Thema Scheibe ist schon heikel, da der Lenkereinschlag zwar mittels den Anschlagplättchen verringert werden kann, ich das aber nicht wollte. Daher habe ich mir anderweitig abgeholfen. 2 Stabile Moosgummiblöcke passend zugeschnitten und als Anschlag unter die Scheibe geklebt erhöht die Distanz soweit das die Bremsflüssigkeitsbehälter genaustens drunter und exakt zwischen die Spiegelstange passen. Perfekt kann sooooo leicht sein;-)
DAS FAZIT
Oh mein Gott wie konnte ich nur ohne dieses Gefühl fahren? Einfach nur genial wie sich das Handling verändert hat. Wenn ich es in gefühlte Werte bringen müsste, wäre das wohl das Ergebnis der Steigerung:
- Spurstabilität: +80%
- Kurvenstabilität: +90%
- Handling: +100%
- Agilität: +80%
- Vertrauen: +65%
- Fahrfreude: +150%
- Eingeschlafene Hände: Realwert=0
- Vibrationen: -50%
Grüßle aus m Jagsttal
MonstrualRS
So und ich fahr jetzt erstmal noch ne Runde
