FAQ - Frequently Asked Questions

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Handi (inaktiv)
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FAQ - Frequently Asked Questions

#1 Beitrag von Handi (inaktiv) »

Hier mal eine erste Version einer FAQ (Frequently Asked Questions). Datum der letzten Akualisierung ist der 9.1.2006.
Diese FAQ erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wird jedoch bei Bedarf laufend erweitert. Ergänzungsvorschläge und Korrekturhinweise bitte an mich per PM oder gerne auch in einem eigenen Thread.

Noch ein Hinweis in eigener Sache. Diese FAQ unterliegt dem Copyright, d.h. sie darf - auch auszugsweise - ohne Genehmigung des Verfassers weder kopiert noch ohne Quellenangabe zitiert werden!


Ventilspielkontrolle
Über das Diagnose-System CT1 kann die Distanz bis zur manuellen Ventilspielkontrolle ausgelesen werden. Diese Distanz wird aufgrund der individuellen Belastungsdaten des Motors ermittelt (Drehzahlen, Temperatur usw.). Zur manuellen Ventilspielkontrolle muß der Kühler demontiert werden, dessen Wiederbefüllung Spezialwerkzeug erfordert (Achtung: eine Befüllung des Kühlers ohne vorherige Evakuierung zieht unweigerlich Motorschäden nach sich!).

Tankinhalt, Reserve, Restdistanz, Verbrauch
Die Werksangabe des Tankinhalts bezieht sich auf den unteren Rand des in der Einfüllöffnung sichtbaren Einsatzes. Das durch den Einsatz vorgegebene nicht nutzbare Tankvolumen dient dem Volumenausgleich bei höheren Temperaturen und dem Niveauausgleich beim Abstellen auf dem Seitenständer. Ein „Überfüllen“ des Tanks über den unteren Rand des Einsatzes hinaus führt u.U. zum Überlaufen von Benzin und dessen Entzündung am heißen Motor/Getrieben.
Die Tankanzeige und damit die Anzeige bei Erreichen der Reserve kann in der Werkstatt kalibriert werden, falls die Abweichung zu groß ist. Dazu muß der Tankgeber ausgebaut und getrocknet werden. Die Kalibrierung erfolgt mit Hilfe des CT1.

Tips (Licht abschalten, Parklicht usw.)
Für Wartungszwecke läßt sich das Fahrlicht abschalten. Dazu bei laufendem Motor zuerst die Blinkerrückstellung und dann die rechte Blinkertaste jeweils 6 s lang gedrückt halten. Eingeschaltet wird das Licht wieder durch Aus- und Einschalten der Zündung.
Bei stehendem Motor (und eingeschalteter Zündung) kann mit dem Fernlichtschalter das Fernlicht kurzzeitig aktiviert werden.
Zur Aktivierung des Parklichts muß bei ausgeschalteter Zündung die linke Blinkertaste mindestens 6 s lang betätigt werden. Ausschalten erfolgt durch Einschalten der Zündung.

Drosselklappen-Fehler
Im ersten Modelljahr tritt bei einer kleinen Serie der Fehler auf, daß beim Loslassen das Gas die Drehzahl des Motors erst mit Verzögerung zurückgeht. Dieser Fehler ist auf eine fehlerhafte Drosselklappeneinheit zurückzuführen, die im Rahmen der Gewährleistung ersetzt wird.

Seitenständer
Durch den geringen Winkel, den der Seitenständer nach vorne klappt, besteht beim Abstellen des Motorrads auf dem Seitenständer akute Umfallgefahr. Es ist daher dringend geraten, das Motorrad nur mit eingelegtem Gang abzustellen und dabei auch maximal nach vorne zu schieben, um das Spiel im Antriebsstrang zu eliminieren.

Elektrik (CAN-Bus, Anschluß von Zusatzgeräten)
Der vielzitierte CAN-Bus bezieht sich nur auf die Verbindungen zwischen den Steuergeräten (Motor, ZFE, ABS usw.); die einzelnen Verbraucher (Scheinwerfer, Rück-/Bremslicht, Blinker) werden in herkömmlicher Technik angesteuert. Allerdings verfügt das Motorrad über keine der bekannten Schmelzsicherungen, da die Stromkreise von der ZFE („Zentrale FahrzeugElektronik“) kontrolliert werden. Tritt in einem Stromkreis ein Defekt auf (Überlast bzw. Kurzschluß), dann wird der besagte Stromkreis von der ZFE komplett deaktiviert. Es ist also nicht möglich, mittels eines Spannungsprüfers festzustellen, ob am Verbraucher überhaupt noch Spannung anliegt.((Details???))
Die Überwachung der Stromkreise durch die ZFE auch hinsichtlich Überlast führt dazu, daß zusätzliche Verbraucher (z.B. Zusatzscheinwerfer) nicht ohne weiteres angeschlossen werden können. Hier hilft nur ein direkter Anschluß an die Batterie und Ansteuererung der Verbraucher über ein Relais (die Überwachung läßt ein Überschreiten des normalen Strombedarfs eines Verbrauchers in Grenzen zu).

Batterie laden, Bordsteckdose
Die Bordsteckdose wird von der ZFE 15 min nach Ausschalten der Zündung deaktiviert (Schutz vor Entladung der Batterie). Daher kann die Batterie auch nicht mit einem herkömmlichen Ladegerät über die Bordsteckdose geladen werden. BMW bietet hierzu für knapp EUR 100.- ein spezielles Ladegerät an, das diese Sperre deaktiviert. Andere an die Bordsteckdose angeschlossene Ladegeräte können die ZFE beschädigen, weil sie durch die unterbrochene Verbindung zur Batterie von einer komplett leeren Batterie ausgehen und die Ladespannung über das der ZFE zuträgliche Maß hinaus erhöhen.
Herkömmliche Ladegeräte können jedoch problemlos direkt an die Batterie (oder über eine direkt mit der Batterie verbundenen Zusatzsteckdose) angeschlossen werden. Die Batterie muß dazu auch nicht abgeklemmt werden.

Wartungskosten
Die Richtwerte von BMW für die Inspektionen für die K1200S sind wie folgt:
- 1 000 km: 14 AW
- 10 000 km („Pflegedienst“): 14 AW
- 20 000 km („“): 18 AW
Ein AW entspricht dabei 5 min Arbeitszeit. Die Preise pro AW werden vom jeweiligen Händler selbständig kalkuliert.
Zu den Arbeitsaufwänden kommen in jedem Fall natürlich noch die Materialkosten.

Getriebe, Schaltung
BMW verbaut mit der Modellreihe K40 erstmals eine sog. „Naßkupplung“, die beim Einlegen des ersten Gangs systembedingt immer ein deutliches Geräusch verursacht. Die lauten Geräusche beim Hochschalten in den 2. und 3. Gang lassen sich weitgehend vermeiden, wenn man den Schalthebel vor dem Schalten vorbelastet und dann beim Schalten nur minimal die Kupplung zieht (allso keinesfalls vollständig bis zum Griff). Der eine oder andere wird es sogar schaffen, vollkommen ohne Kupplung praktisch geräuschlos zu schalten .
Beim Runterschalten in die Gänge 3 bis 1 ist etwas Feingefühl angesagt. Auch diese Schaltvorgänge lassen sich in ihrer Geräuschemission reduzieren, indem man während des Schaltens ein klein wenig Gas gibt („Zwischengas“). Dadurch werden die Drehzahlen der Zahnradpaare besser angeglichen.

Pendeln bei geringen Geschwindigkeiten
Für dieses Phänomen ist i.d.R. nicht der Lenkungsdämpfer verantwortlich, sondern die Kugelgelenke im Duolever, die in einer bestimmten Serie ein zu hohes Losbrechmoment haben. Der Fehler ist allgemein bekannt und die Kugelgelenke werden im Rahmen der Gewährleistung auch anstandslos ersetzt.

Kupplung
Häufiger Fehler in der ersten Serie ist ein gebrochener Sicherungsdraht in der Kupplung, was dazu führt, daß sich der Leerlauf teilweise überhaupt nicht mehr einlegen läßt. BMW schreibt in dem Fall außer dem Tausch der Kupplung auch den der Ölpumpe sowie die Säuberung/Spülung des geamten Ölkreislaufs inkl. Der Ölwanne vor, um die Rest des gebrochenen Drahts aus dem Kreislauf zu entfernen.
Ab ca. Ende Juli 2005 erfuhr die Kupplung in dem Zusammenhang auch eine weitere Änderung. Um die Trennung zu verbessern, gibt es jetzt O-Ringe zwischen den Kupplungslamellen.

Motor-Software (5.x)
Die Motorsteuerungssoftware wurde zum September 2005 komplett überarbeitet hinsichtlich Schubabschaltung, Ruckeln in den unteren Drehzahlbereichen und Motorlauf und brachte eine deutliche Verbesserung gegenüber der Vorversion.

Reifen (Freigaben, Laufleistungen)
Neben den von BMW praktisch ab Erstauslieferung standardmäßig freigegebenen Reifen Metzeler Sportec M-1 B, Michelin Pilot Power B (vorne) bzw. W (hinten) und Bridgestone BT014 F (vorne) bzw. R (hinten), bei denen es sich um Sportreifen handelt und die allesamt eine Sonderkennung haben (erkenntlich an den Zusatzbuchstaben), gibt es seit Oktober 2005 auch eine Freigabe für den Tourensportreifen Michelin Pilot Road (keine Sonderkennung), der eine höhere Laufleistung erwarten läßt und zudem wohl auch außerhalb Deutschlands ohne größere Probleme erhältlich sein dürfte.
Während o.g. Freigaben allesamt den „Segen“ von BMW haben, erteilt Avon für den Azaro und den Viper Sport bzw. Viper Supersport eine eigene Freigabe. Das gleiche gilt bei Conti für den Diablo.
Die Laufleistungen der Reifen hängen natürlich hauptsächlich vom Einsatz ab (Fahrstil, Strecke, Temperatur usw.). Die Mehrheit der Fahrer berichtet jedoch von folgenden Laufleistungen (unter legalen Bedingungen, also mit 1,6 mm Restprofil):
- Metzeler Sportec M-1: hinten ca. 3 000-3 500 km, vorne doppelt soviel
- Michelin Pilot Power: hinten ca. 4 500 km (bedingt durch 6 mm Profil gegenüber 4,5 mm beim M-1), vorne geringfügig mehr
Für den Bridgestone BT014 liegen keine Erfahrungswerte (auf Basis eine größeren Stichprobe) vor.
Den Grip beurteilen die meisten Fahrer beim M-1 und beim Pilot Power in etwa gleich. Im Gegensatz dazu schätzt eine Mehrheit das Handling beim Pilot Power (teilweise wesentlich) besser ein.
Eine Aufstellung der für die S freigegebenen Reifen ist hier zu finden (Stand Dez/2005).

Änderungen Modelljahr 06
Bereits ein gutes halbes Jahr nach Produktionsbeginn gibt es ab August 2005 mit dem Modelljahr 2006 einige Änderungen:
- das Display wird anders strukturiert und ist angeblich besser ablesbar (BMW spricht von einer „segmentierten“ Anzeige)
- optional wir ein Bordcomputer angeboten, mit dem über das Display folgende Informationen abgerufen werdeen können: Reichweite, Verbrauch, Fahrzeit, Außentemperatur,, Ölstand, Uhrzeit
- Der Warnblinkschalter an der linken Griffeinheit entfällt. Die Warnblinkfunktion wird jetzt standardmäßig über die gleichzeitige Betätigung des linken und rechten Blinkerschalters augelöst (ging vorher auch schon, jedoch war das nur eine dokumentierte Zusatzfunktion). Die Abschaltung des Warnblinkers erfolgt wie bei den Blinkern auch über die Rückstelltaste. Neben dem fehlenden Warnblinkschalter sind graue Blinkertasten mit entsprechenden Symbolen äußere Kennzeichen der Änderung.

Werkzeug/Reifenflickset, Montageständer
Erstmalig verfügt eine BMW nur mehr über rudimentäres Bordwerkzeug das außer einem Umsteckschraubendreher Schlitz/??, einem kleinen Schraubendreher und einem Winkelschlüssel TX25 nichts mehr bietet. Mit dem TX25 läßt sich gerade noch die Verkleidung demontieren, aber das ist schon alles. Wer längere Touren unternimmt und auch abseits von BMW-Vertretungen in der Lage sein will, die Räder auszubauen, tut gut daran, sich mit dem von BMW angebotenen Werkzeugergänzungssatz oder anderem gleichartigen Werkzeug auszustatten. Dies umso mehr, als alle relevanten Schrauben Torx-Schlüssel erfordern, die in kleineren Werkstätten aller Wahrscheinlichkeit nach eher nicht vorzufinden sind. Gleiches gilt für den 22 mm-Sechskant zur (De-)Montage der Vorderachse. Im BWM-Werkzeugergänzungssatz übernimmt der Zündkerzenschlüssel diese Funktion, da dessen Außenmaße der benötigten Größe entsprechen (für den Zündkerzenwechsel selbst ist er angesichts der Tatsache, daß für den Zündkerzenwechsel der Kühler abgebaut und anschließend mittels Spezialwerkzeug entlüftet werden muß, ziemlich sinnlos).
Das Reifenflickset, sonst auch Standard bei BMW-Motorrädern, gibt es bei der K12-Reihe ebenfalls nicht mehr. Wenn man es zusätzlich erworben hat, kann man es in der kleinen Ablage unter der Sitzbank unterbringen, so man keine Alarmanlage geordert hat (dann ist der Platz nämlich belegt). In diesem Fall hilft nur die von BMW vorgesehene Unterbringung unter der linken Heckverkleidung. Allerdings schweigt sich BMW darüber aus, wie das Set dort befestigt werden soll. Es wird dafür zwar ein O-Ring angeboten, die Details der Befestigung sind aber ungeklärt.

Hauptständer
Dieser ist als Sonderzubehör erhältlich. Für seine Montage muß die Motorverkleidung gekürzt werden. Markierung für den Ausschnitt sind auf der Innenseite der Verkleidung vorhanden.

Reparaturanleitung
BMW bietet für die K12S/R eine Reparaturanleitung auf CD an. Die erste Ausgabe 6/2004 ist allerdings unvollständig, d.h. große Bereiche sind nicht abgedeckt! Erst mit der Ausgabe 02/2005 (ebenfalls als „1. Ausgabe“ bezeichnet; Datum steht auf der CD) enthält den kompletten Leitfaden für die S (und R). Die neue Version ist an der Abbildung des Motors auf dem Cover zu erkennen (bei der alten Version ist noch die K12S abgebildet).
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