Ablauf über „Störungsmeldung des BKV-ABS-Systems“:
29.04.2005 Heimfahrt aus Südtirol – Seiser-Alm-Straße
Anbremsen über Fußbremse vor einer Kurve – Bremse reagierte nicht – es wurde kein Bremsdruck aufgebaut – Geschwindigkeitsreduzierung über Vorderbremse funktioniert – keine Anzeige der ABS-Kontroll-Leuchte, der BKV lief hörbar an!
Erneutes Anbremsen über Fußbremse vor einer Kurve – Bremse reagiert nicht, BKV lief ebenfalls hörbar an – es wurde kein Bremsdruck aufgebaut – Geschwindigkeitsreduzierung über Vorderbremse funktionierte – immer noch keine Anzeige der ABS-Kontroll-Leuchte
Fahrt auf gerader Strecke – 1. Bremstest über hintere Bremse – keine Funktion – starkes „Reintreten“ auf die Fußbremse – geschätzt ca. 30 kg „Bremsdruck“ aufgebaut mit dem rechten Fuß – nach ca. 1 Sekunde plötzlich reagiert die Bremse und legt eine Vollbremsung hin.
Kurz vorher war deutlich ein „Schlag“ bzw. ein Klong“ zu hören. Die Sozia knallt mir ins Kreuz, Bremse lösen, Überraschungsmoment abbauen –
2. Bremstest bzw. Bremsversuch auf der Geraden – gleicher Ablauf (ohne Klong bzw. Schlag) – keine Wirkung – dann voller Bremsunterstützungseinsatz.
Nach dem ersten „Test“ kommt die ABS-Warnleuchte. Dreieck ist auf Dauerleuchten – ABS-Warnleuchte blinkt langsam vor sich hin.
Bremskraftverstärker läuft sowohl vorne als auch hinten an.
Pause!!!
Nachlesen in der Bedienungsanleitung – Laut Bedienungsanleitung heißt WARNLEUCHTE ABS DAUERLICHT und LANGSAMES BLINKEN der WARNLEUCHTE ALLGEMEIN= KEIN ABS VERFÜGBAR.
Grübeln – Ich will nach Hause (fahren)
Bremssystem überprüfen – keine Undichtigkeiten feststellbar – alle Flüssigkeitsstände normal.
Nach dem Zündungseinschalten ist alles normal – ABS-Leuchte blinkt und erlischt nach dem Anrollen. Beim leichten Bremsen hinten keine Funktion – beide Kontroll-Leuchten aus.
Beim stärkeren Bremsen hinten leuchtet die Dreiecksleuchte permanent auf, und die ABS-Leuchte geht auf langsames Blinken und bleibt in dieser Funktionsweise.
Pause!!!
Nach dem Zündungseinschalten ist alles normal – ABS-Leuchte blinkt und erlischt nach dem Anrollen. Beim leichten Bremsen über den Handbremshebel (Beläge legen sich an und bremsen leicht) ist alles normal – beim stärkeren Bremsen vorne (=Aktivierung des hinteren Bremskreises) kommt die Dreiecksleuchte und die ABS-Leuchte blinkt langsam vor sich hin. Bremswirkung normal – Bremskraftunterstützung funktioniert.
Rückruf beim BMW-Händler – keine Ferndiagnose möglich.
Nach dem Abendessen: Motor gestartet – anrollen – langsam angehalten – keine ABS-Kontroll-Leuchte leuchtet. Gleicher Versuch mit Handbremse = gleiche Wirkung.
Starker Druck auf der Fußbremse läßt die Dreiecksleuchte aufleuchten für den Zeitraum der Bremsbetätigung – ABS-Leuchte blinkt schnell.
Nach dem Lösen des Bremspedals erlischt die Dreiecksleuchte – die ABS-Leuchte blinkt im schnellen Takt weiter.
Zündung ein – Neustart –Anrollen – sanft anhalten – beim starken betätigen des Handbremshebels leuchtet die Dreiecksleuchte und die ABS-Kontroll-Leuchte blinkt langsam – nach dem Lösen der Handbremse erlöschen beide Kontroll-Leuchten.
30.04.05– Werkstatt-Termin (telefonisch am Vortag „reserviert“) Gleiches Bild wie am Tagesende – nach dem Anrollen keine Störungsanzeige – nach der ersten Bremsbetätigung hinten blinkt das ABS schnell und die Dreiecksleuchte hat Dauerlicht.
Nach dem Anschluß des BMW-Testers erscheint die Info – „Bremskreis hinten baut zu wenig Druck auf“ – Fehlerspeicher löschen – Probefahrt – erste Bremsung – Fehlermeldung erscheint wieder.
Jetzt jedoch: Bei starker Betätigung der Bremse vorne: ABS-Dauerlicht und schnelles Blinken der Warnleuchte Allgemein (= NUR NOCH RESTBREMSFUNKTION VORHANDEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - STIMMT NICHT BKV LÄUFT AN und Unterstützung ist beim Bremsen spürbar). Signale erlöschen beim vollständigen Lösen der Bremse vorne.
Beim Betätigen der Fußbremse ist keine Warnleuchte aktiv – beim stärkeren Betätigen leuchtet die ABS-Warnleuchte als Dauerlicht und langsames Blinken der Warnleuchte Allgemein. Diese Warnleuchten verlöschen nicht nach dem vollständigen Lösen der Fußbremse.
Leihfahrzeug bekommen R1200GS.
Am Montag sehen wir weiter.
Besuch der Werkstatt am Montag morgen (02.05.05).
Anschließen an das Testgerät – Diagnosetest: Diagnosegerät empfiehlt: „Bremskreis hinten zu wenig Druck – (Hinteren Bremskreis entlüften oder so ähnlich)“ ->Bremskreis vorne entlüftet – durchgeführt – alles paletti – Bremskreis hinten entlüften – funktioniert nicht – trotz massiven Druck auf das Fußbremspedal kommt – trotz geöffneter Bremssattelentlüftungsschrauben – keine Bremsflüssigkeit ans Tageslicht – die Servomotoren arbeiten auf Hochdruck – ist deutlich zu hören – aber der Druck wird nicht weitergeleitet auf den hinteren Bremssattel.
Lösung: Tausch der ABS-BKV-Einheit.
Telefonische Anfrage bei der Servicenummer der Garantieverlängerung. Mündliche Zusage: kein Problem – es werden alle Kosten übernommen außer Servicefahrzeug – Übergabe des Telefons an den Werkstattleiter – Info: Service (Wartungs-)heft muß vorgelegt werden (warum hat er mir das nicht persönlich gesagt?)
Angst vor übelster Beschimpfung oder was?
BMW-Händler überprüft Service-Heft, Anfrage an BMW zwecks Kostenübernahme – der Rest sollte von der Zusatzgarantie übernommen werden.
Anruf am Freitag: Mopped ist noch nicht fertig – vermutlich Montag abend (kein Problem=Regenwetter

Montag Mittag: Mopped ist fertig.
BMW-Ansprechpartner zwecks Reparaturkostenübernahme nicht erreichbar – erhalte am Dienstag, 03.05.05 eine Rückinfo.
Dienstag, der 23.05.05: Anruf vom BMW-Vertragshändler – Kosten werden übernommen.
BMW übernimmt die Teilekosten 1229,23 Euro
Die Garantieverlängerung übernimmt die Lohnkosten 320,98 Euro
Materialkosten müssen vom Kunden getragen werden = 7,11 Euro
Zu meinen Erfahrungen mit dem neuen System:
Anderer Klang – wenn im Stand bei abgeschalteten Motor die Bremse betätigt wird, ist der Klang wie bisher. Wenn im Stand massiv am Hebel gezogen (am Pedal gedrückt) wird, ist ein Klang zu hören, der sich nach „Druckmotor läuft gegen hydr. Voll-Last“ anhört.
Geräusch war bei meinem bisherigen System nicht bekannt.
Ebenso habe ich das empfinden, daß der Druckmodulator sich wesentlich feiner dosieren läßt – ein genauer Vergleich findet demnächst mit (ebenfalls) 2001 I-ABS-LT statt.
Gefühlte Bremsleistung bei ausgeschalteter Zündung (im Vergleich zur „alten“ Anlage) tendiert gegen Null.
1.: Bremstest bei ausgeschalteter Zündung (Fahrzeug mit Sozia und Urlaubs-Gepäck) [Zillertaler Höhenstraße]{Straße trocken, griffig, ca. 10% Gefälle}:
Fußbremse läßt selbst bei vollem Druck kein Blockieren des Hinterrades zu.
Handbremse in Hebelstellung 1 – kein Blockieren möglich, Handbremshebel liegt am Lenkergummi an.
Kein weiterer Test, weil ich nicht mehr alleine auf der Straße war.
2.: Bremstest bei eingeschalteter Zündung (Fahrzeug mit Sozia und Urlaubs-Gepäck) [Parkplatz Raintal]{Platz trocken, loser Untergrund, leichtes Gefälle}:
Bremsen nur vorne betätigt: ABS aktiv Vorderrad bleibt immer wieder kurz stehen – keine nennenswerte Geschwindigkeitsverringerung!!!
Bremse nur hinten betätigt: ABS aktiv – Räder bleiben immer wieder kurz stehen – spürbare, zufriedenstellende Geschwindigkeitsverringerung.
Im Vergleich mit einer LT mit BKV-ABS-Einheit aus dem „Entwicklungsjahr“ 2001 deutlich schlechteres Bremsverhalten beim Abbremsen nur über die Handbremse.
Gruß Peter
PS: Weitere Erfahrungen bei meinen Bremstests werde ich noch durchführen und im K1200LT-Forum einstellen.
EDIT 15.07.2005 - 00:35Uhr:
Nachtrag: Gestern meldete sich die PI Biberach bei mir und führte eine Befragung durch zum Verlauf des Hergangs!
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang:
Ich habe meine Dicke in 07.2003 gekauft - Erstzulassung war der 18.04.2001.
Bis zum Kauf war noch kein Bremsflüssigkeitswechsel durchgeführt worden (Laufleistung 5300 km). Mündliche Kaufvertragsvereinbarung: Bremsflüssigkeitswechsel. Der Händler führte einen Wechsel der Bremsflüssigkeit durch (allerdings nur im Radkreis [laut Wartungsheft 01.07.2003]). Den Bremsflüssigkeitswechsel im Steuerkreis ließ ich auf meine Kosten am 27.08.2003 bei 11402km durchführen.
Ein bischen Ironie gefällig: (Sind Werkstätten eigentlich für die Sicherheit eines verkauften Fahrzeugs verantwortlich

Ist ein Bremsflüssigkeitswechsel ein sicherheitsrelevanter Bestandteil eines Fahrzeugs

Dürfen Werkstätten mit dem Leben eines Kunden spielen


Am 18.01.2005 bei KM-Stand 29225 ließ ich den Bremsflüssigkeitswechsel im Steuer- und Bremskreis durchführen - mein Monteur sagte mir (leicht scherzhaft): Hier ist aber auch noch nie die Bremsflüssigkeit gewechselt worden!!!!!! Ich frage Ihn, ob der die Bremsflüssigkeit aufgehoben habe, um sie selbst in Augenschein zu nehmen, was er verneinte (Schade-gelle).
Allerdings habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch keine Sorgen um mein Bremssystem gemacht
(Sauer auf die verkaufende Werkstatt war ich schon - falsch - bin ich eigentlich noch immer)!!!
EDIT ENDE 15.07.2005 - 00:45Uhr: