Schwieriges Thema zum "Niederschreiben", füllt das doch ganze Diskussions-Abende
Ich schilder mal meine Erfahrung bzgl. Thema "Überschlag".
Moped: Yamaha MT01 - 270kg - 2 Personen (100kg Ich + 58kg Mutti)
Geschwindigkeit ca. 30-40km/h -gerade Strecke
Notsituation - Schreck/Vollbremsung
Vorderrad blockiert - Lenker leicht eingeklappt - Überschlag !
Keine Berührung mit dem verursachendem Autofahrer "nur" Bodenaufschlag
Weib: 4fach Beckenbruch - Ich Schultereckgelenkt abgerießen - diverse Rippen gebrellt - Moped - Totalschaden (Rahmenbruch)
Man kann da ersehen welche Kräfte da frei werden und auch ein Moped dieser Gewichtsklasse kann sich überschlagen.
Das ganze war 06/2011.
Ich bin mir sehr (!) sicher das ein ABS den Überschlag verhindert hätte.
Meine Schlussfolgerung: Moped nur noch mit ABS.
Nun hat natürlich auch ein ABS seine physikalischen Grenzen und ab einer gewissen Schräglage hilft auch das nicht mehr.
Vllt gewinne ich aber ein paar (entscheidente ?) Meter Bremsweg bevor ich abschmiere.
Ich habe seit unserem Unfall 5 (Fünf !) Fahrsicherheitstrainigs gemacht, vom Einsteigertraining bis zum "sehr" Fortgeschrittenen.
Und ich persönlich würde solch ein Training zur Pflicht machen. (Ja Ja schlagt mich)
Auf jeder Veranstaltung war ich sprachlos wie viele Leute nicht mal das theoretische Wissen über ein 2 Rad besitzen, geschweige denn damit halbwegs sicher fahren können.
Das waren Leute bei die seit 30 Jahren fahren und noch nie ne Volbremsung gemacht haben, weil sie ja immer so vorrauschauend fahren das sie nie vollbremsen müssen (original Ton)
Egal ..... Auch das (Voll) Bremsen mit ABS will gelernt/geübt sein.
Es ist unabdingbar das man weiß wie sich das Moped unter einer Vollbremsung verhält.
Ich bin der Meinung das man das auch nur durch immer wieder trainieren "Programmartig" abrufen kann.
Wenn ich nun Muffe habe die "fette Berta" mal ans Limit zu bremsen heist es eben unter Anleitung die richtige Bremstechnik zu erlernen.
Fahrsicherheitraining oder erfahrener Kollege ... egal.
Ein Integral ABS nimmt eine hier nochmals "Hirnarbeit" ab, die das Hirn eigentlich eh nicht packt. (2 Bremsen gleichzeitig exakt dosiert zu bedienen).
Wenn man die Technik theoretisch "drin" hat heisst es "trockenüben" bis die "Handgriffe" und Abläufe sitzen.
Dann bei 40 -50 km/h beginnen und sich langsam steigern.
Wir haben bei einem Fahrsicherheitstraining in 1-2cm Wasserlage aus bis zu 100 km/h Vollbremsungen geübt und ich hatte am Ende des Tages null Schiess das reinzubrettern.
Wir sahen zwar alle aus wie Sau aber jeder hat gestaunt und war Happy was mit moderen ABS geht.
Viele habe Schräglagenangst.
Wie bekommt man das in den Griff ?
Das Hirn muß "angelernt" werden bis es die "Prozeße und Abläufe" gespeichert hat, bis der "Nullpunkt" neu eingesetellt ist.
Das ist -im Prinzip- mit dem Vollbremsen ähnlich.
Wenn am weiß wie es abläuft und es Automatisiert ablaufen kann verliert man auch die Angst.
So man möge mir es bitte nachsehen, ich will auch nicht "Klugschei ..." aber .......... ich denke es lohnt sich mal darüber nach zu denken
@Lembstein
Hut ab das du das Thema offen ansprichst, das ist der erste Schritt, den Rest bekommst du hin, nur Mut !!!