Taxicup hat geschrieben: 18. September 2019, 13:20
Hallo Gemeinde,
Ich weiß, hier wurde viel über Inspektionen usw. geschrieben.
Habe auch viele Themen dazu durchgelesen, aber „mein Problem“ wird nicht ganz beleuchtet.
Habe mir eine gebrauchte R1200R LC von Privat aus Bj 2016 gekauft. Also: null Garantie, aber nur 4800km gelaufen.
Nach der Letzen Inspektion Okt. 2018 ist sie tatsächlich nur 1200 km gefahren!
Jetzt ruft sie sich schon mal in Erinnerung, dass bald wieder Oktober ist und Bitteschön den Service machen möchte.
ist das wirklich nötig, man kann das doch locker in den Frühling verlegen, oder?
Das einzige was stört ist nur die Meldung, denke ich
Wie ist eure Einschätzung?
Danke und Gruß
Artur
Das Thema ist weitreichend und doch sehr einfach. Es kommt drauf an was du für Anforderungen hast.
Wenn es dir um eine Garantie/Gewährleistung/Kulanz geht:
- Inspektionen sind strickt einzuhalten.
- Hersteller abhängig gewährt man etwas Spielraum was den KM-Stand angeht. Aber 10.000 KM gilt Grundsätzlich erstmal als Höchstgrenze. Wie die 100 Km/h auf der Strasse.. 90 sind ok, aber 101 theoretisch schon zuviel.
- Von der Zeit her wird es kaum Spielraum geben.. Es gilt generell was als erstes eintritt. KM oder Zeit. Evtl. bekommt man Kulanz, wenn man nachweisen kann, das ein Inspektionstermin durch einen Fehler von dem hersteller nicht wahr genommen werden konnte, z.B. Von der Werkstatt abgesagter Termin. Das man 6 Wochen für einen termin warten muss, dürfte aber keine Ausrede sein, immerhin hat man 12 Monate Zeit einen neuen Termin zu vereinbaren.
Bei neuen Inspektionssystemen, also nur noch nach Steuergerät was den Intervall ausrechnet statt starr vorgibt, sieht das vermutlich nochmal etwas anders aus.
Wenn Garantie/Gewährleistung/Kulanz egal ist:
-Rein technisch recht unbedenklich da auch mal ein Jahr auszusetzen. Nur als Vergleich. Ich habe auf dem Hof ein Hyundai von 2006 mit 200.000 KM. Bei 30.000 KM hatte er die letzte Inspektion bekommen, und jetzt gerade den TÜV ohne Mängel bestanden. Anlasser, Auspuff,Batterie, Servopumpe und Wischergestänge waren bisweilen defekt, und das hätte keine Inspektion der Welt verhindern können. Ölwechsel hat das Auto erst 4 mal bekommen, und 2 mal Bremsflüssigkeitswechsel inkl. bei 120.000 nen Zahnriemen. Selbst die Keilriemen sind noch von 2006. Ich hab an dem Auto also prinzipiell ausser Waschwasser nachzufüllen rein gar nichts gemacht.. nicht mal gewaschen..zumindest ab dem Moment als der erste Kratzer dran kam
- Eine Inspektion ist keine Garantie für ein längeres Fahrzeugleben, oder weniger Schäden. Es gibt jedoch Fahrzeuge, und es gibt Fahrzeuge. Bei den einen Fahrzeugen fällt so gut wie kaum was aus, bei den anderen soviel, das sogar keine 10 oder 20tkm gefahren werden können ohne Schäden. Aber da eine Inspektion nicht einmal eine Garantie dafür ist, das das Fahrzeug den TÜV besteht, ist es völlig irrelevant. Aber im Rahmen sollte es bleiben. Spätestens wenn man mehr Wasser im System als Bremsflüssigkeit hat, oder das Öl schon mehr wie Teer ist, hat man übertrieben. Aber beim Motorrad ist das meiste ohnehin so übersichtlich und auch ohne Taschenlampe und Hebebühne ersichtlich, nur wenn man die Kiste hin und wieder mal putzt, das außer Betriebsstoffwechsel eine Inspektion sonst keinen Sinn hat. Und die Betriebsstoffe halten oft mehr aus, als sie zum Wechsel angedacht sind.