erstmal ein Hallo ins Forum von polcor aus Göttingen, ich lese hier zwar schon eine ganze Weile mit, aber bis jetzt habe ich alle meine Fragen, die ich zu meiner Rockster hatte, selbst über die Suchfunktion beantworten können. Und so wurde aus einer anfänglich noch grünen Rockster eine komplett schwarze inkl. gepulverter Felgen, neuen Aufklebern und Kellermanns ohne Vorwiderstände, dank des passenden Links zum Umbau des Blinkerrelais hier im Forum. Danke

Noch zu meiner Person:
Ich bin 35 und habe 2010 nach fast 7 Jahren Pause wieder mit dem Motorradfahren angefangen. Die Rockster ist meine erste BMW, zuvor waren es immer Hondas mit und ohne Kardan, aber mit nie mehr als zwei Zylindern.

Aber nun zu meinem Problem zu dem ich gern eure Meinung lesen würde:
Die Rockster habe ich letztes Jahr über die Homepage der BMW AG gefunden, also in deren eigener Gebrauchtkaufplattform. Stand im Osten der Republik und hatte zu diesem Zeit 9.400km auf der Uhr. Ersthalter im Jahr 2004 war die BMW AG, die hatten die Maschine im Vorführbetrieb, Zweithalter kurz nach der Zulassung; ein angeblich älterer Herr, welcher bis 2010 nicht mal die 10.000km vollgemacht hat, aber jedes Jahr den Jahresservice hat durchführen lassen.
Bei der geringen Laufleistung plus vollständigem Checkheft und dem Verkauf durch BMW selbst sah ich da keine Probleme auf mich zukommen und habe die Maschine nach eingehender Probefahrt kurzentschlossen gekauft.
Anfangs hatte ich keine Probleme bis dann nach etwas längerem Stehen, also ca. 2 Wochen, die Maschine nicht mehr Anspringen wollte, Anlasser orgelte nur kraftlos vor sich hin. Kein Ding dachte ich mir, Batterie ist sicher noch die erste drin, ist halt ein Verschleißteil, die tausche ich zum Saisonstart selber aus. Bis zum Einmotten im November hab ich mir dann mit einem CTEK Ladegerät beholfen mit der ich die Batterie bei Laune gehalten habe.
Zeitgleich mit dem Absterben der Batterie kamen dann aber auch schon die ersten ABS-Probleme. Beim Lesen der alten Beiträge hier im Forum las ich, dass da durchaus ein Zusammenhang zwischen Batteriespannung und Funktion der Bremsanlage besteht. Kontrollleuchte ging immer mal wieder bei Stadtfahrten an und der BKV stellte seinen Dienst ein. Das trat aber nur sporadisch und anfangs auch nicht reproduzierbar auf. Gut, dachte ich mir, im Winter wollte ich eh den Tank ausbauen um ihn zu Bekleben, da kann ich auch eine neue Batterie einbauen. Beim Wunderlichen ne ODYSSEE PC680 gekauft und nach Blinkerumbau und Motorradumdekorierung im April den Saisonstart eröffnet.
Die ersten 2-3 Aprilwochen lief auch alles Top, die ABS-Probleme waren verschwunden, die neuen Angel ST und der neue Zach machten Freunde beim Fahren, auch für die Ohren. Doch Mitte April kamen auf einmal die alten ABS-Probleme wieder. Jetzt blöderweise auch bei Überlandfahrten und nicht nur im Stadtverkehr. Beim Abbremsen aus voller Fahrt ging die ABS Warnlampe an und seltsamerweise fiel dazu auch noch der Tacho aus. Nach gefühlten 50m sprang dann alles wieder zurück auf „normal“. Beim nächsten Bremsen, besonders, wenn man mehrmals scharf hintereinander Bremste kam die Warnmeldung samt Tachoausfall wieder. Ich kann leider nicht mehr sagen ob das Problem mit dem Tacho auch letztes Jahr schon so war, ich glaub ich hab da immer nur auf die Warnlampe gestarrt. Kein Problem dachte ich mir, ich hab ja beim Kauf die BMW "Gebrauchtwagen"-Garantie abgeschlossen. Auf zur nächsten Niederlassung! In Göttingen gibts leider keine mehr, seit dem BMW unbedingt sein Händlernetz straffen musste. Zur Niederlassung, in welcher ich die Rockster gekauft hatte, wollte ich mit dem Zufallsgenerator in der Bremsanlage nicht fahren, das wären fast 300km gewesen. Aber die Gebrauchtgarantie gilt ja bundesweit, darauf hatte man mich beim Kauf hingewiesen. In der NL sagte man mir, lassen sie Ihr Motorrad doch mal für ein paar Tage hier, dann lesen wir den Fehlerspeicher aus und gucken was wir finden können.
Am Dienstag kam dann der Anruf von der NL, dass sie den Fehler gefunden hätten, es sei ein defekter Druckmodulatur. Gut dachte ich mir, kein Problem ich hab ja Garantie, aber Pustekuchen, die Garantie decke nur 1250€ je Schadensfall, den Differenzbetrag zu 2000€ müsse ich selber tragen oder nochmal bei meinem Verkäufer anrufen, ob der da ggf. noch was regeln könnte.
Ich habe dann eine etwas längere Mail an meinen Verkäufer geschrieben, mit der Bitte sich zur Sache zu äußern, schließlich wurde vor Übergabe noch der Jahresservice gemacht. Als Antwort kam dann eine Mail die mich fast zur Weißglut gebracht hat.

Für die Antwort auf diese Mail hab ich mir einen Tag Zeit gelassen, sonst hätte meine Antwortmail zu 90% aus wüsten Beschimpfungen bestanden. Also erst mal Ruhe bewahren und sachlich Antworten. Ich habe mit der Rockster seit dem Kauf 1500km zurückgelegt, die Winterpause tat ihr Übriges dazu. Verständlicherweise habe ich da einen ziemlichen Hals. Der Druckmodulator geht ja nicht von heut auf Morgen kaputt und durch falsches Bremsen werde ich den wohl kaum zerstört haben. Also habe ich nochmals meine Verstimmung zum Ausdruck gebracht auch auf Foren im Netz verweisen, wo es bei Maschinen, die deutlich älter waren als meine und zudem auch mehr gelaufen hatten, anders gelaufen ist. Nochmals darauf hingewiesen, dass die Rockster ein lückenloses Checkheft besitzt und der letzte Jahresservice vor 1500km durchgeführt worden ist.
Die Rückantwort auf meine sehr sachlich vorgetragene Beschwerde kam einen Tag später und beschränkte sich inhaltlich darauf, dass mich mein Verkäufer darauf hinwies, dass Kulanzanträge von der ausführenden NL, also der NL eingereicht werden müssen, in welcher die Maschine repariert wird. Danke und gute Fahrt noch.
Von dem was ich hier aus euren Beiträgen lese scheint das ja nicht immer so zu laufen. Es kann sicher daran liegen, dass ich grad erst BMW Kunde geworden bin, noch keine Jahrelange Beziehung zum Freundlichen vorweisen kann und sich sowohl die verkaufende NL, als auch die reparierende NL nicht wirklich für mich verantwortlich fühlen, aber den Start meiner Kundenbeziehung hatte ich mir anders vorgestellt. Bei einem Motorschaden oder einen Schaden, den ich durch falsche Benutzung zerstört haben könnte würde ich Skepsis ja verstehen, aber bei diesem Schaden hatte ich mit einem besseren „After-Sales-Service“ gerechnet/gewünscht.
Was ratet ihr mir? Ich habe erst mal den Werkstattauftrag unterschieben, da ich keine Lust habe bei dem schönen Wetter den anderen beim Spielen zuzugucken, und hoffe noch auf eine andere Lösung, als den, dass ich auf den Kosten sitzenbleibe. Aber die Sache so hinnehmen will ich auch nicht, nicht nach 1500km.
vielen Dank für eure Ratschläge,
polcor