Hallo Martin
Wenn die Dicke längere Zeit/Strecke im Schiebebetrieb läuft soll sie etwas qualmen.
Evtl. hervorgerufen durch Unterdruck im Motorblock ????
Ich versuch's mal zu erklären:
Mann nehme einen Motor, halte ihm die Gurgel zu (Drosselklappen geschlossen), jetzt bewege man den Motor mit angemessener Drehzahl, dadurch entsteht, aufgrund der sich auf und ab bewegenden Kolben in Verbindung mit den Einlassventilen ein größerer Unterdruck.
Schaun wir uns das Ganze einfach mal genauer an:
- Einlassventil geht auf,
Kolben geht nach unten, will Luft ansaugen, die nicht ausreichend zur Verfügung steht, da die Drosselklappen geschlossen sind
- es baut sich ein größerer Unterdruck auf als im normalen Fahrbetrieb,
jetzt kann es passieren, daß an den Schaftdichtungen des Einlass-Ventils vorbei etwas Öl in den Verbrennungsraum gesaugt wird,
das Einlassventil schließt,
der Kolben geht nach oben,
die Zündkerze funkt in den luftarmen und spritfreien Raum hinein,
der Kolben wird durch das Hinterrad (Kardanwelle, Getriebe, Kupplung, Kurbelwelle) wieder nach unten gezogen,
das Auslass-Ventil öffnet,
der Kolben bewegt sich nach oben,
das bischen ölhaltige Luft wird durch den heißen Krümmer Richtung Auspuffende geschoben,
der warme Auspuff läßt die Luft und das Öl angewärmt hinaus
- und schon hast du deinen dunklen, leicht bläulichen Qualm im Schiebe-Betrieb.
Noch ein paar Info's mehr:
Das Gleiche kann über die Auslass-Ventil-Schaftdichtungen geschehen.
Wenn die Einlass-Ventil-Schaftdichtungen richtig verschlissen sind, dann saugt der Motor auch im normalen Betrieb etwas Öl an den Ventilführungen nach unten in den Brennraum und schon qualmt die Dicke auch im Teillast- bzw. Voll-Lastbetrieb - dann ersichtlich über einen dunkleren Ölqualm, da das Öl gemeinsam mit dem Benzin-Luft-Gemisch verbrannt wird und dann richtig dunkel aussieht.
Bei meiner LT benötige ich in den Bergen, flott gefahren mit Berg-Ab-Fahr-Modus wie ein LKW - kleiner Gang, gute Bremswirkung, höhere Drehzahl ca. 0,5Liter Öl auf 1000km.
Entspricht einen theoretischen Ölverbrauch von 0,0 0 0 5 Liter pro Kilometer.
Wenn ich "nur" in der Gegend rumfahre, ist der Ölverbrauch von Ölwechsel zu Ölwechsel ca. 0,8 Liter.
Entspricht einen theoretischen Ölverbrauch von 0,0 0 0 0 8 Liter pro Kilometer.
Ist nicht mal ein Tropfen!!!
Noch ein paar Überlegungen:
In diesem Betriebszeitraum hat die Test-BMW eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/H = 100 Stunden für 10.000 km zurückgelegt, dabei hat der Motor eine Durchschnittliche Drehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute = 3000 Umdrehungen pro Minute * 60 Minuten = 1 Stunde Betriebszeit * 100 Stunden Betriebsdauer zwischen den Ölwechseln hinter sich gebraucht - ergibt eine Gesamtumdrehungszahl für den Motor (logisch - nicht für den Motor sondern für die Kurbelwelle) von ca. 18.000.000 Umdrehungen.
Wenn unser Testmotorrad jetzt einen Liter Öl verbraucht von Ölwechsel zu Ölwechsel, dann ist das pro Kurbelwellenumdrehung ein Ölverbrauch von - ok - nicht wirklich messbar - oder?
Wie wäre es damit: Um 0,001 Liter Öl zu verbrauchen, muß die Kurbelwelle sich 18.000 mal umdrehen.
Noch Fragen offen?
Gruß Peter