Druckaufbau im Getriebe ?

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Paraglyder
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Druckaufbau im Getriebe ?

#1 Beitrag von Paraglyder »

Hallo zusammen. Ich habe mich nun durch die meisten interessanten Beiträge der Vergangenheit gewühlt. Dabei sind mir 2 besonders aufgefallen. Einer davon waren undichte Simmerringe im Getriebe mit der Folge einer verölten Kupplungmitnehmerscheibe. Als Begründung war ganz oft zu lesen das zu viel Öl im Getriebe war. Und das sich ein Überdruck bildet. Es wurde zwar mehrfach so hingestellt, aber ich habe bisher keinen Beitrag gefunden in dem beschrieben wurde wie das ganze sich technisch verhält. Soweit ich informiert bin hat das Getriebe eine Entlüftung. Somit ist ein Druckaufbau im Getriebe nicht möglich. Selbst wenn keine Entlüftung da sein sollte, kann ein Druckaufbau nach meiner Meinung nur im Rahmen der unterschiedlichen Wärmeausdehnung zwischen den einzelnen Materialien passieren. Die wären jedoch so gering das ein Simmerring das allemale abhalten kann. Also muß es eine andere Erklärung geben warum die Simmerringe undicht werden. Es wäre nett wenn mir jemand mal erklären könnte was damit gemeint ist: Warum baut sich Überdruck auf, warum wird der Simmerring undicht, wie kommt es zu einem zu hohem Ölstand im Getriebe, und welche Nachteile im Bezug auf den Simmerring entstehen auf den zu hohen Ölstand. Ich hoffe ich bin nachher schlauer. Danke im voraus für eure Erklärungen.

Gruß Willy
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Guenther Wittwar
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das ist schon peinlich...

#2 Beitrag von Guenther Wittwar »

... dass Du diese Frage gestellt hast, denn eigentlich haette ich das tun muessen!

Ich habe diese Postings ueber Schaeden durch zuviel Oel immer gelesen ohne wirklich zu verstehen, wie genau der Schaden dadurch zustande kommt, aber nachgefragt habe ich auch nicht :oops:

Drum Danke an Dich, ich kann mich jetzt ruhig zuruecklehnen und mich auf´s Schlauerwerden freuen :D

Gruessle
Guenther
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wolfgang
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#3 Beitrag von wolfgang »

Ihr bekommt noch eine Erklärung von mir wie ich mir das Vorstelle. Melde mich noch.
Gruß

Wolfgang (KA)
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Pezi
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#4 Beitrag von Pezi »

wolfgang hat geschrieben:Ihr bekommt noch eine Erklärung von mir wie ich mir das Vorstelle. Melde mich noch.
Immer diese schwaobelnden Theoretiker ;)

Inzwischen erzähle ich euch meine Geschichte: Bei 33tkm ließ sich der Greibel kaum mehr schalten, eh klar 400km fern der Heimat, ich schrie hier laut um HILFE!. Unser lieber Moderator Wolfgang agierte promptest und bedachte mich über Nacht mit erstklassigen Infos, Kleinpezi tat wie ihm geheissen und übergenau klemmte ich die Kombizange aus dem Bordwerkzeug unter den rechten Ständerfuß, um a bisserl mehr Getriebeöl reinquetschen zu können.

Sauba, OAng'schmiert! Jetzt bei 51tkm und EA-Abnahme kamen mir die 4 Esslöffel zuviel wieder hinten aus dem Kardantunnel entgegen ;) Aber ich bin kein Weichei und werde den Abtriebssimmering partout nicht tauschen! (wie andere dreimal auf den ersten 5000km ;) )

C'est la vie, Pezi :)
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wolfgang
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#5 Beitrag von wolfgang »

Fangen wir einmal mit der Erklärung an.

Zuviel Getriebeöl führt zu einem Pantschen im Öl und damit zu einem Erhöhtem Druck im Getriebegehäuse und zu einem verstärken Gasgehalt im Öl. Gleiches Thema herscht ja auch im Motor, nur dort merken wir es viel schneller.
Was wir hier im Forum feststellen können ist, dass der Simi im Getriebeeingang überwiegend leckt und es dann zu einem Ölaustrag auf die Kupplungsscheibe kommt. Es ist keine Systematik zu erkennen, dass der Simi immer nach einer bestimmten Zeit oder nach einer bestimmten Kilometerzahl auftritt, es ist auch nicht Baujahr oder Modellabhängig. Was wir immer wieder lesen, es gibt Unsicherheiten bei den Füllmengen im Getriebe und oft lesen wir, die Getriebe sind überfüllt. Wenn dann ein Simi leckt und er wird erneuert ist Ruhe, es tritt dann nicht nochmals auf. In ganz wenigen Fällen ist es aufgetreten, dann war dies aber ein Montagefehler in der Reparatur.
Das Getriebe wird meines Wissens nach nicht von BMW montiert. Ein Simi ist je nach Auslegung auf eine Laufleistung von jenseits 100 tkm ausgelegt. Das Montieren eines Simi in der Serie erfolgt über Vorrichtungen d.h. er wird immer gleich gut oder gleich schlecht montiert. Die Getriebehauptwelle wird in der Serie garantiert auf die Oberflächenrauhigkeit hin geprüft, ebenso die Flucht der Lagerstellen und genauso der Simi selbst. Wenn hier die Fertigung der Bauteile eine große Streuung aufweisen würden, müssten wir dies in Problemen bei den einzelnen Baujahren sehen, dies lässt sich aber im Forum nicht feststellen. Also gehen wir davon aus, dass die Problematik erst deutlich nach der Auslieferung entsteht und hier sind wir wieder bei der Überfüllung vom Getriebe. Eine Überfüllung hat sich aber noch nie dadurch gezeigt, dass am Getriebe auf der Abtriebseite dort wo der Geberzylinder sitzt sich eine Ölspur bildet, dort müsste sie aber sein weil dort der Entlüfter sitzt.
Ich stelle mir die Problematik eigentlich so vor, durch den höheren Innendruck wird die Lippe verstärkt auf die Eingangswelle gedrückt und verschleißt stärker und als nächstes passiert noch, dass im Öl mehr Gase enthalten sind und aufgrund dessen es zu kleinen Ausbrüchen am Lippendichtring kommt und somit die Undichtigkeiten entstehen. Ich kann es mir nicht anderst erklären. Was ich mir jedoch nicht erklären kann ist dieses Problem, dass die Überfüllungen auch nach diesem Problem genauso noch erfolgen und wir aber nicht davon lesen, dass es einen mehrmals erwischt hat mit einer ölenden Kupplung.

Jetzt bin ich gespannt was ihr schreibt dazu bzw. wie ihr euch sowas erklärt. Es tritt nicht in der breiten Masse auf, es ist nicht Bj.-bedingt, alle Fahrer fahren gleich schlecht oder gleich gut.

Die Diskussion ist eröffnet :lol: :lol:
Gruß

Wolfgang (KA)
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Pezi
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#6 Beitrag von Pezi »

wolfgang hat geschrieben: Ölaustrag
...
Das Getriebe wird meines Wissens nach nicht von BMW montiert.
...
Die Diskussion ist eröffnet :lol: :lol:
Liebe alte Quasseltante Wolfeline, nicht Ölaustrag sondern GETRAG schreibt sich die Herstellerfirma aller K-Getriebe.

Tja, und mit denen diskutiere ich seit 22 Jahren per pedem laevus et sinister, Pezi :)
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Dietmar Hencke
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#7 Beitrag von Dietmar Hencke »

Wolfgang,

Du erklärst wortreich Deine Theorie, aber Du gehst einfach davon aus, dass sich ein Überdruck bildet.
Oben wird aber die Frage gestellt: Wie soll dieser Überdruck eigentlich zu Stande kommen ???
Wenn eine Entlüftung (oder sonstige Druckentlastung) vorhanden
ist und diese nicht verstopft, kann sich doch kein Druck aufbauen.

Solange es für mich da keine plausible Erklärung gibt, stehe ich allen Erklärungsversuchen
dieser Art verdammt skeptisch gegenüber.

Dietmar
Gruß Dietmar

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Mike LB
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#8 Beitrag von Mike LB »

Pezi hat recht.
Getriebe wird von Getrag in LB gebaut !

zu Wolfgangs Bericht
man kanns auch einfacher erklären.

Zu viel Öl im Geriebe wird aufgeschäumt, Wolfgang sagt dazu PLANSCHEN,
dadurch wird die oberfläche des Öles btw. das Volumen größer- folglich mehr Druck. :wink:
Passt auf euch auf,
das Leben kann leider zu bald enden

Gruß vom Schwabenland,
Mike


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wolfgang
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#9 Beitrag von wolfgang »

Du erklärst wortreich Deine Theorie, aber Du gehst einfach davon aus, dass sich ein Überdruck bildet.
Wie soll ich es auch sonst machen, ausser mit Worten. Bildchen oder gar ein Film sind zu aufwendig. Die wo mit Motoren etwas zu tun haben wissen was ich meine, die gleiche Problematik entsteht im Motor nur dort mit viel schlimmeren Folgen.
Ich habe nicht gewußt dass es Getrag ist, war mir einfach nicht sicher. Die Getriebe von BMW haben aber schon immer ein Problem gehabt mit der Entlüftung, ich kenne es von den V2 Boxern her.
Ich habe ja ein Getriebe herumliegen, wenn ich Zeit habe schaue ich mir die Sache genauer an und kann dann auch mal Fotos liefern.
Gruß

Wolfgang (KA)
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Mike LB
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#10 Beitrag von Mike LB »

wolfgang hat geschrieben:die gleiche Problematik entsteht im Motor nur dort mit viel schlimmeren Folgen.
Beim Motor ist es so.
Normalerweise befindet sich das Ölniveau bei Max. so, dass bei allen Situationen und Fahrweisen die sich im Ölsumpf eingetauchte Ölpumpe
immer mit Öl versorgt wird.
Sollte der Ölstand unter Min. kommen, kann die Ölpumpe nicht ausreichend versorgt werden, folglich Öldruck schwächer bis gar nicht mehr.
Sollte der Ölstand über Max kommen, kann die Kurbelwelle in Öloberfläche eintauchen. Und das bei hoher Drehzahl ergibt Schlagsahne.
Es wird durch die Kurbelwelle Luft mit eingeschlagen und das Volumen kann sich auf das doppelte bis vierfache erhöhen, somit auch der Druck im Kurbelgehäuse bzw. im Kpl. Motor.
Und dafür ist die Entlüftung nicht ausgelegt. :roll:

Beim Getriebe ist das Prinzip fast das Gleiche :wink:

Das auf der Antriebswell im Durchmesser größte Zahnrad tauch nur mit den Zahnflanken im Ölsumpf, und schleudert Öl an das obere Getriebegehäuse. von da läuft es über den Rest des Getriebes.
Ist der Ölstand zu hoch, werden das Zahnrad zu tief oder sogar mehrer eingetaucht und dies ergibt dann auch wieder die Schlagsahne-wirkung
Und auch dafür ist die Entlüftung nicht ausgelegt. :roll: :wink:
Passt auf euch auf,
das Leben kann leider zu bald enden

Gruß vom Schwabenland,
Mike


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Paraglyder
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#11 Beitrag von Paraglyder »

Hallo und danke erstmal für eure Erklärungsversuche. Eine Erklärung vom Motor lasse ich erstmal weg und gehe hier in diesem Beitrag mal nur auf das Getriebe ein, weil das ja auch meine Frage war. Alle bisherigen Erklärungsversuche sind meiner Meinung nach falsch. Um da ein wenig näher drauf einzugehen sollte man sich über gewisse Grundregeln und Gesetzmäßigkeiten der Physik im klaren sein. Zum Beispiel das Energie auf der Erde weder gewonnen noch verloren werden kann. Sie kann nur umgewandelt werden. Wenn ich zum Beispiel irgendwo einen Druck aufbaue, so muß ich die gleiche Menge an Unterdruck an anderer Stelle aufbauen. Das Getriebe ist durch seine Entlüftung ein "offenes" Gehäuse. Da sich in dem Getriebe kein Aggregat zur Druckerzeugung befindet wird sich also auch kein Druck aufbauen können. Nehmen wir mal theoretisch an das die von euch angesprochene Schaumbildung stattfinden würde ( was sie aber nicht tut ) So habe ich nur um mal ein Paar theoretische Werte in den Raum zu werfen 0,7L Öl im Getriebe, und 1,4L Luft. Jetzt kommt theoretisch der große Quirl. und vermischt das beides. Heraus kommt am Ende das das Öl die gleiche Menge Luft aufgenommen hat wie es an Flüssigkeit hat. Nämlich 0,7 L. Praktisch nicht möglich, aber im Moment auch egal. Ich hätte dann 1,4L Öl - Luftgemisch und 0,7 Liter Luft im Getriebe. Aber immer noch keinen Druck. Den kann ich erst bekommen, wenn ich mit meinem Öl- Luftgemisch die Entlüftungseinheit verkleistere und weiterhin Luft von außen zuführe. Aber woher ?? Also bleibt der Druckhaushalt im Getriebe immer dem des atmosphärischem gleich. Wenn jetzt jemand gesagt hätte: das ganze führt zu Getriebeschäden weil die Schmierung schlecht ist, hätte ich das akzeptieren können. Aber nicht den Druckaufbau. So jetzt zur Praxis. Ich habe bei meiner GS auf Grund schlechter schaltbarkeit und auf Grund von Fertigungstoleranzen die unter alles Sau waren permanent deutlich mehr Öl gefahren als ich sollte. Der Bock wurde beim Getriebeölwechsel auf die Seite gelegt und es wurde reichlich Öl nachgekippt. Die Schraube verschlosssen bevor es rauslaufen konnte. Es kam nie zu einem Überdruck im Getriebe, es gab über 4 Jahr hinweg nie einen undichten Simmerring, das Öl hat nicht im geringsten geschäumt. Nicht mal ansatzweise. Der Getriebeaufbau der GS ist dem der K konstruktiv sehr ähnlich. Also die gleichen Voraussetzungen. Der Grund für die Undichtigkeiten liegt also definitiv woanders. Nicht im Druckaufbau. Den gibt es nämlich an der Stelle nicht !!! Der Fehler liegt für mich an einer anderen Stelle. Wenn meiner das mal passieren sollte, werde ich der Sache auf den Grund gehen.

Gruß Willy
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Pezi
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#12 Beitrag von Pezi »

Paraglyder hat geschrieben:Alle bisherigen Erklärungsversuche sind meiner Meinung nach falsch
Hallo Willy und liebe Mitdiskutanten,

Hand aufs Herz, wer von euch hatte schon mal sein K-Getriebe selbst offen? (ich unkundiger Funkenschuster schon mehrmals unfreiwillig)

Ich reflektiere auf Mike_LB und seine Sahneobers-Theorie. Zwischenwelle und Abtriebswelle haben vorne jeweils ein Ölfangblech, welches den "Sprudel" durch die hohlen Wellen zu Schmierbohrungen führen sollte. Getrag kam im Nachhinein (lange nach dem 25tkm K100-Test in Zeitschrift MOTORRAD) drauf, dass das Abtriebslager unterversorgt wäre. Ergo hatte es mir krassem Kolonnenhopper das Abtriebslager gefressen, der Ersatz hatte dann just diese zusätzliche Bohrung, hinterher siffte aber der unmittelbar dahinterliegende Simmerring wegen Überversorgung. Ähnliches findet sich im K-Motor hinter der Ölpumpe, der Hauptölkanal geht über den Ölfilter, bloß das Motorabtriebslager wird direkt durch die Welle geschmiert. Und wehe da passt die (Druck)Balanz mal nicht, dann sifft's gen Kupplung.

Aber das Frappanteste: Ich kenne die Bärbel, ein liebes/zartes Mädel mit 450tkm auf erstem Motor und Getriebe, angeblich gibt es noch einen Australier mit 650tkm auf Originalausstattung ohne Probleme, bloß ich Wildfang kann mich alle 80tkm auf K100 und 50tkm bei K1200 auf einen gröberen Schaden einstellen.

Selber schuld? Frage ich mich manchmal? Pezi

BTW: Relativierend wie zu BMW-Peter gestern: Meine CX500 streckte nach 60tkm finalreif ihre Patschen ;)
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Detlev
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#13 Beitrag von Detlev »

Wer ne Güllepumpe nach 60tkm hinrichtet, der hats auch nicht anders verdient. Die arme K1200.... :wink:
Grüße, Detlev
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keule
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#14 Beitrag von keule »

hallo zusammen interessante diskussion! willy fakt ist dass das ding druck aufbaut sonst wäre keine entlüftung vorhanden ! mir als mal gelerntem kfz ler ist einmal bei einem hinterachsgetriebe bmw beim ölkontrollcheck die schraube samt öl entgegengekommen ! riesensauerei ! bei näherer betrachtung stellte sich heraus dass die entlüftung verstopft war ! ergo Druckaufbau ! die hinterachse ist vom prinzip her nix anderes als ein getriebe! ganz klar schlagobers wie schon richtig erklärt! hab nen kumpel bei getrag in neuenstein der macht sich mal sachkundig mit so nem ing und wird mir berichten was ich an dieser stelle dann weitergeben werde ! gruss joachim
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#15 Beitrag von Detlev »

Natürlich ändert sich der Druck, wenns Gehäuse dicht wäre. Durch Erwärmung dehnt sich das Öl aus und vermindert das Luftvolumen, wodurch der Luftdruck ansteigen würde, wenn das Gehäuse nicht entlüftet würde.
Hat sich denn schonmal jemand die Gehäuseentlüftung vorgenommen?
Grüße, Detlev
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Pezi
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#16 Beitrag von Pezi »

Detlev (RD) hat geschrieben: Hat sich denn schonmal jemand die Gehäuseentlüftung vorgenommen?
Eh kloar Detlev, Neugierdsnasen (CX-Mörder) wie ich schrecken vor nix zurück! Da gibt es sogar das Phänomen, dass es 14 Tage nach letztem Umfaller oben noch raussifft wegen Staub/Dochtwirkung ...

Ich harre gespannt, was Joachim Keule seinem Getrag-Kumpel rausschwingt ;) Pezi
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Paraglyder
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#17 Beitrag von Paraglyder »

Sehr schön die Diskussion hier.

@ Pezi: deswegen habe ich am Angang über das Getriebe geschrieben und nicht dem Motor. Das Getriebe unterscheidet sich deutlich von einer mechanischen Ölpumpe die aus Zahnrädern besteht. Das es Spritz - Schleuderöl gibt ist mir klar.

@ Detlev RD: Richtig. Genau die unterschiedlichen Ausdehnungen der verschiedenen Materialien machen es nötig Gehäuse zu entlüften. Dieser geht aber nicht schlagartig vor sich sondern ganz langsam. Und wird sicher problemlos durch die Entlüftung abgefedert.

@ Keule: auch ich habe das mal gelernt. Natürlich entsteht Druck wenn ich bei einem Getriebe im kalten Zustand die Entlüftung verschließe und dann das Getriebe warmfahre. Jeder der das mal gelernt hat weiß das sich Metalle in ihrem Volumen ausdehnen wenn sie warm werden. Ein langsamer Prozeß der bei intakter Entlüftung ausgeglichen wird weil das System nicht geschlossen sondern offen ist. Das eine defekte Entlüftung der Fehler sein kann ist durchaus möglich. Druck können die an dieser Stelle verbauten Simmerringe nämlich nicht ab. Was ist Schlagobers ?? Schlagsahne ??? Wenn ja, dann nimm mal einen Mixer, eine Schale und mach mal Schlagsahne aus Deinem Getriebeöl das steif wird :-)

@ Pezi. Also hast Du den Simmerring gewechselt Hast Du noch einen orginal Simmerring ?? Hat die Lamelle des verbauten Simmerrings einen Drall ?? Oder sind schlangenlinienförmige Bewegungen auf der Dichtlippe zu sehen oder ist er einfach nur gerade ?? Welche Farbe hat er ?? Schwarz oder blau ?? Welche Bezeichnung stehen auf dem Ring??

Gruß Willy
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#18 Beitrag von Pezi »

Paraglyder hat geschrieben:@ Pezi. Also hast Du den Simmerring gewechselt Hast Du noch einen orginal Simmerring ?? Hat die Lamelle des verbauten Simmerrings einen Drall ?? Oder sind schlangenlinienförmige Bewegungen auf der Dichtlippe zu sehen oder ist er einfach nur gerade ?? Welche Farbe hat er ?? Schwarz oder blau ?? Welche Bezeichnung stehen auf dem Ring??

Gruß Willy
LOL Willy, so kannst Du mich nicht aufs Glatteis führen ;)

Ich habe bei Schäden immer aktuell vorrätige Ersatzteile von BMW verbaut. Und da könnte ich dir 10 Umkonstruktionen/Verbesserungen terminlich aufs Monat genau über die Jahre nennen, welche ich kleiner Elektrikergeist von den großen Maschinenbaugenies übernommen und praktisch umgesetzt habe.

Diesbezüglich farbenblind, Pezi :)

BTW: Solltest Du die neuen Teflon-Simmerringe (Wolfgang wie ist der Fachjargon?) meinen, ja ich knete und streichle sie vorwärmend und habe noch keinen einzigen kaputtgemacht ;)
(was ich 90% der hier Mitlesenden nicht zutraue)
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Paraglyder
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#19 Beitrag von Paraglyder »

Pezi hat geschrieben:
LOL Willy, so kannst Du mich nicht aufs Glatteis führen ;)

Ich habe bei Schäden immer aktuell vorrätige Ersatzteile von BMW verbaut. Und da könnte ich dir 10 Umkonstruktionen/Verbesserungen terminlich aufs Monat genau über die Jahre nennen, welche ich kleiner Elektrikergeist von den großen Maschinenbaugenies übernommen und praktisch umgesetzt habe.

Diesbezüglich farbenblind, Pezi :)

BTW: Solltest Du die neuen Teflon-Simmerringe (Wolfgang wie ist der Fachjargon?) meinen, ja ich knete und streichle sie vorwärmend und habe noch keinen einzigen kaputtgemacht ;)
(was ich 90% der hier Mitlesenden nicht zutraue)
Hallo Pezi. Ich habe nicht vor Dich aufs Glatteis zu führen, sondern möchte herausfinden was genau verbaut wird im Serienzustand und ob das Problem evtl. auf dem Gebiet des Materials zu finden ist und sich evtl. mit besseren Simmerringen Abhilfe schaffen läßt. Der eigentliche Simmerring ist ja bei einer derartigen Reparatur von den Kosten her gesehen eigentlich das geringste Übel. Es gibt viele kleine Verbesserungen an den Blau-weißen Moppeds zu bewerkstelligen. Und gerade die Leute die Dir weitergeholfen haben zeigen doch das es geht. Es gibt also genügend bessere Lösungen auch außerhalb des der BMW Ingenieure unter den Motorradfahrern. Und das ist das gute an solchen Foren, das man sich gegenseitig helfen kann. Siehe Wolfgang - Schrauber Tom und die Bohrschablone. Glaubst Du das man so etwas im realen Leben gefunden hätte ?? Das war ganz großes Tennis !!! Die Frage nach der Farbe hatte übrigens den Zweck der Herstellerermittlung. Blaue Simmerringe werden nur von der Fa. Freudenberg hergestellt. Und da hätte ich die Möglichkeit im Materialbereich nach etwas qualitativ besserem suchen zu lassen wenn ich das Orginal hätte.
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Pezi
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#20 Beitrag von Pezi »

Paraglyder hat geschrieben:Und das ist das gute an solchen Foren, das man sich gegenseitig helfen kann. Siehe Wolfgang - Schrauber Tom und die Bohrschablone. Glaubst Du das man so etwas im realen Leben gefunden hätte ?? Das war ganz großes Tennis !!! Die Frage nach der Farbe hatte übrigens den Zweck der Herstellerermittlung. Blaue Simmerringe werden nur von der Fa. Freudenberg hergestellt. Und da hätte ich die Möglichkeit im Materialbereich nach etwas qualitativ besserem suchen zu lassen wenn ich das Orginal hätte.
Einsatzbereiter und engagierter Willy, ich war 17 Jahre lang in Österreich völlig auf mich alleine gestellt. Dennoch mußte ich nie eine BMW-Werkstatt aufsuchen. Bitte wegen deinen Ambitionenen die Fachleute Wolfgang, Keule ... fragen.

Ich werde dankbar abkupfern, Pezi
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helmi123 (inaktiv)
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#21 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

:lol: Wast wosa,Nur füer di ,scho an schas des is,sei ma neda bes a`schas. :lol:

nur für uns zwor. :!:
Helmut Mahr
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Getriebeöl + Simmering!

#22 Beitrag von Helmut Mahr »

Hallo zusammen !
Ich sag nur wer nach dem warum fragt muss akzeptieren dass es unterschiedliche mehr oder weniger wortreiche aber ernst u. gutgemeinte Erklärungsversuche zum Thema gibt.

Wer glaubt es dann immer noch besser zu wissen dem empfehle ich des guten Öles zuviel einzufüllen , auf die megagutfunktionierende Entlüftungseinrichtung zu vertrauen und dann zu warten wie Simmerring und Kupplung reagieren! Viel Spass dabei! Aber nicht schimpfen wenns teuer wird!!Ach ja und vieleicht gibts ja dann mal nen Beitrag von Öl das über die Entlüftung raus kam und sich auf Reifen oder sonst wo niederließ!! Wünschen tu ich das keinem!
Es ist eigendlich nicht schwer auf Erfahrungen zu hören....

Gute Fahrt!!

Grüsse aus der Eifel

Helmut
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helmi123 (inaktiv)
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#23 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

:lol:
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wolfgang
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#24 Beitrag von wolfgang »

Ich spendiere 2 l Öl zum Überfüllen :lol: :lol:
Gruß

Wolfgang (KA)
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Guenther Wittwar
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#25 Beitrag von Guenther Wittwar »

Hallo,

Danke fuer viele gute Antworten, aber so ganz kapiere ich das immer noch nicht.

Hat sich die Neigung zu etwas mehr Getriebeoel einfuellen (nicht 2l, auch nicht 1/2, dass das nicht geht ist klar) erst mit der K1200RS eingeschlichen?
Ich kann mich nicht erinnern, dass das Problem der undichten Ringe bei anderen BMW Modellen auch in dieser Haeufigkeit auftritt.

Also, entweder fuellen nur die K1200RS Treiber zu viel Oel ein (hm..), oder es liegt am Aufbau des Getriebes der K.

"Ich sag nur wer nach dem warum fragt muss akzeptieren dass es unterschiedliche mehr oder weniger wortreiche aber ernst u. gutgemeinte Erklärungsversuche zum Thema gibt. "

Diese Aussage ist richtig, aber richtig ist auch, dass ernst und gutgemeint alleine nicht ausreicht, es muss auch schluessig sein, und so ganz erklaeren die Antworten das Problem eben doch noch nicht.


Und auf Erfahrungen hoere ich gerne, deshalb moechte ich auch einmal fragen: Wer gesteht ein, dass er etwas mehr Oel (oberer roter Rand oder im Getriebe etwas mehr als Unterkante der Oeffnung) einfuellt und hat trotzdem keine Probleme (ich z.B., mit der K1200RS so seit Summe 140.000 km keine Probleme und mit den Boxermodellen davor waehrend ca. 300.000 km kein Problem)?

Oder: wer fuellt immer nur bis Mitte des Schauglases oder exact Unterkante auf und hat trotzdem die beschriebenen Probleme gehabt?

Und klar, ich akzeptiere jede sachliche Antwort als solche :-)

Gruessle
Guenther
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