eigentlich wollte ich am 01.03.2005 schon wieder touren, aber bei dem Wetter kommt es auf 2 Wochen Verspaetung sicher nicht an

Wie schon im ersten Teil beschrieben, habe ich die Spannerschiene der Steuerkette ausgetauscht, die Montage des KKD verlief ohne Probleme, ob er jedoch wirklich dicht ist, wird sich erst noch zeigen.
Im zweiten Teil werde ich beschreiben, was mit „Vor den Ausbau der Kupplung haben die Goetter das Anheben des Rahmens gesetzt“ gemeint ist.
Ausbau der Schwinge
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Die gossen Schrauben der Schwingenlagerung (Schluesselgroesse 30mm) stellten kein grosses Problem dar. Nach dem Entfernen der Sicherungsringe und kraeftigem Einheitzen mit einem Heissluftgeblaese waren diese Verbindungen schnell geloesst.
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Das Problem sind die in die Schwinge eingeschraubten Bolzen mit der Schluesselgroesse 14mm !
Trotz kraeftigem Heizen und Einsatz einer Sechskantnuss sowie einem 1-Meter-Rohr als Hebel, wollten sich diese Sachrauben einfach nicht loesen. Ich hatte mich damit abgefunden, dass die Schwinge moeglicherweise zerstoert werden muss und war deshalb mutig genug, nochmals sehr sehr kraeftig am langen Hebel zu ziehen. Es gab einen lauten Knacks – und die Nuss war gerissen; es war eben keine Kraftnuss, sondern eine aus dem Baumarkt.
Fuer den zweiten Bolzen habe ich mir eine Kraftnuss zugelegt und damit den Schraubenkopf des zweiten Bolzens rund gemacht. Ich bin beim kraeftigen Hebeln etwas abgerutscht, und schon war es geschehen.
Als letzte Moeglichkeit habe ich unseren Schlosser angerufen. Dieser kam und hat auf die Bolzen zwei riesige Muttern geschweisst (30mm Schluesselgroesse). Durch das Schweissen waren Bolzen und Schwinge gut warm und mit der 30mm Nuss konnte ganz anders zur Sache gegangen werden, aber alles half nichts, der Bolzen wollte sich nicht bewegen. Was nun?
Der Schlosser nahm zwei riesige Haemmer, einen zum Gegenhalten an einem der beiden Bolzen, mit dem anderen wurde auf den zweiten Bolzen ein kraeftiger Prellschlag gegeben, ein beherzter Zug am Hebel und schwupps, schon ging die vermaledeite Schraube auf!
Das Bild zeigt von links nach rechts:
14mm Kraftnuss, gerissene 14mm Nuss vom Baumarkt, die zwei Bolzen mit aufgeschweissten Muttern
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Das naechste Bild zeigt die neu gekauften Bolzen (ueber 30 Eu das Stueck!).
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Hier ist die Schwinge ohne die Bolzen fuer die Lager zu sehen. Jetzt kann die Schwinge nach hinten aus dem Rahmen gezogen werden.
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Rahmen anheben
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Nach dem Ausbau der Schwinge sowie dem Loessen etlicher Stecker und verschraubter Kabel, konnte darueber nachgedacht werden, wie der Rahmen angehoben werden sollte.
Sehr gut bewaehrt hat sich folgende Methode:
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Das Rahmenheck wurde mit einem Flaschenzug an die Werkstattdecke gehaengt und damit Brunni hinten soweit angehoben, dass der Hauptstaender eingeklappt werden konnte. Unter den eingeklappten Hauptstaender wurde ein passendes Stueck Kantholz gelegt und an diesem der Antriebsblock mit einem hydraulischen Heber unterstuetzt. Da man sich auf diese Heber nicht verlassen soll, wurde zur Sicherheit unter der Oelwanne ein entsprechender Unterbau erstellt. Wichtig hierbei ist, dass dieser Unterbau nicht belastet wird, er ist nur Netz und doppelter Boden.
Das Vorderrad wurde ganz nach rechts eingeschlagen und durch eine U-foermige Konstruktion aus einem Brett und zwei Balken in dieser Stellung fixiert.
Dieses Rechtseinschlagen ist wichtig, da so das Vorderrad bei angehobenem Rahmen noch genuegend Abstand zum Kettenkastendeckel hat. Wie auf dem Bild ersichtlich, wird so der Abstand zu den Leitungen zum/vom Oelkuehler recht knapp, aber er reicht aus.
Nach dem Lockern der vorderen Motoraufhaengung und der Demontage jenes Bolzens, welcher das Getriebe und den Rahmen verbindet, wurde (genau nach Anleitung im Werkstatthandbuch) der Rahmen mit dem Flaschenzug vorsichtig angehoben.
Durch das Anheben wird ebenfalls derjenige Teil des Rahmens leicht angehoben, an welchen der vordere Teil des Motors immer noch befestigt ist, auserdem bewegt sich dabei das Motorrad in der Laengsrichtung. Da der Motor nicht auf der Unterlage aufliegt und der Wagenheber Rollen hat, stellt diese Bewegung kein Problem dar, der Heber rollte bei mir waehrend des Hebens ca. 15 cm nach vorn.
Nach Erreichen der notwendigen Hoehe wurde der Unterbau angepasst und der Heber abgesenkt.
Anlasser und Generator
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Auf dem vorherigen Bild kann man den Anlasser und den Generator sehen, welche als naechstes ausgebaut werden muessen.
Der Anlasser wurde zerlegt und da die Kohlen noch genuegend lang waren, unter Verwendung neuer O-Ringe wieder zusammengebaut.
Nettes Detail:
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Der Generator wird bei der K nicht ueber einen Riemen angetrieben, sondern ueber Gummibloecke. Beim Ausbau des Generators war eine Menge Abrieb dieser Gummielemente in den Ecken der umgebenen Gehaeuseteile zu finden.
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Der Vergleich der alten Gummibloecke mit den neuen Teilen laesst den Verschleiss erkennen.
Alte Teile:
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Alt und Neu gegenuebergestellt:
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Kraftstoffleitungen
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Bei angehobenem Rahmen kommt man sehr gut an die Spritschlaeuche ran, und da Brunni noch die Leitungen ohne Schnellverschluesse hatte, wurden diese Leitungen ebenfalls ausgewechselt:
Die alten Leitungen:
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Hier sieht man die Schnellverschluesse der neuen Leitungen und der Vollstaendigkeit halber zeige ich auch gleich das Bild mit wieder montiertem Tank:
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Um an das Ziel meiner Bestrebungen zu kommen (Ausbau der Kupplung), musste nur noch das Getriebe ausgebaut werden, welches, gemessen an den notwendigen Vorarbeiten, das reinste Vergnuegen war. Nach Ausbau des Getriebes zeigte sich mir folgendes Bild, welches ich waehrend der Vernichtung einer Flasche Bier genuesslich in mir aufnahm.
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Dieses war der zweite Streich ...
In den naechsten 2-3 Tagen werde ich ueber den Ausbau der Kupplung und den Wiederaufbau von Brunni berichten.
Und traeumen werde ich, von der Sonne und den Kurven Sardiniens z.B..
Bis bald
Guenther