Schwingendemontage leicht gemacht

Alles, was mit der Technik zu tun hat
Antworten
stefan.ntr
Beiträge: 29
Registriert: 28. September 2003, 21:32

Schwingendemontage leicht gemacht

#1 Beitrag von stefan.ntr »

Wie vor drei Wochen bereits weiter unten berichtet, ist mein Kupplungsnehmerzylinder defekt. Als wahre Herausforderung hat sich aber der Ausbau der Schwinge erwiesen. Speziell der beiden Lagerzapfen, die in die Schwinge eingeschraubt sind. Falls also jemand auch einmal da ran will hier mein Erfahrungsbericht.
Erster Versuch:
14 Nuss aus dem normalen Werkzeugkasten und Heissluftpistole. Gemessene 180 Grad an der Verschraubung. Nix bewegt sich.
Zweiter Versuch:
Schlagschraubernuss, Schlagschrauber (300Nm) und Heissluftpistole.
Nuss zerstört, Nix bewegt sich.

Nachfrage bei zwei Freundlichen ob das so sein kann. Auskunft: Bei ihnen geht das so auf.

Dritter Versuch:
Schlagschraubernuss (extra gekauft von Hazet, für extreme Belastung), Bosch Schlagschrauber (600Nm) und Heissluft volle Kraft (600 Grad)
Es bewegt sich, leider nur die Nuss um die Schraube, da diese jetzt rund ist.

Nachforschung im Internet: Loctite 2701 (damit ist die Schraube eingeklebt) läßt sich erst oberhalb 300 Grad demontieren. Also Heissluftpistole zu schwach.

Vierter Versuch:
Heissluftfön durch mittelgrossen Gaslötbrenner ersetzt. Wird zwar heisser, geht aber immer noch nicht auf (jetzt auf der anderen Seite probiert, eine ist ja schon rund)

Fünfter Versuch:
Grossen Gaslötbrenner besorgt. Flamme jetzt so gross wie das Loch in dem der Drehbolzen sitzt. 5 Minuten voll heizen (vorher Tank und alles brennbare abgebaut)
Und jetzt gibt die Schraubensicherung endlich auf!!!!!!!!

Aber bleibt noch der bereits gerundete Bolzen. Schweissgerät besorgt. Grosse Mutter passen aufgebohrt und auf den Bolzen geschweisst (vorher Motronik-Steuergerät ausgebaut und ABS-Steuergerät abgesteckt. Elektroschweissen kann diese zerstören). Wieder voll eingeheizt und Mutter vom Bolzen abgedreht. Neue Mutter genommen und das Ganze wiederholt und
jetzt ging auch der zweite Bolzen raus!!!!!

Und was habe ich daraus gelernt.
Wir brauchen eine hochwertige Schlagschraubernuss, einen Schlagschrauber mit 600Nm und einen richtigen Gasbrenner und dann mindestens auf 300 Grad aufheizen.
Übrigens ist die Schwinge ohne jeden Schaden (auch am Lack), was mich doch positiv überrascht.

Die ganze Aktion hat auf fünf Tage verteilt stattgefunden und wäre ohne meinen Freund Frank (K1200LT) und sein Werkzeug nicht möglich gewesen.
Danke Frank.
BMW K1200RS, Bj. 1997, 88TKM, 98PS
Günter (W)
Beiträge: 28
Registriert: 1. November 2002, 01:05
Wohnort: Wien

#2 Beitrag von Günter (W) »

Der helle Wahnsinn!!
Gruss Günter
Gut Gummi
Benutzeravatar
Karl-Heinz (UL)
Beiträge: 266
Registriert: 1. November 2002, 10:01
Wohnort: Dornstadt (bei Ulm)

#3 Beitrag von Karl-Heinz (UL) »

Hallo,

die BMW-Werkstätten zerstören dabei die Schwinge (schau mal Suchfunktion "Schwinge"). Zum Glück ging es bei meiner K12 noch auf Kulanz (obwohl schon 4 Jahre alt).
Viele Grüße
Karl-Heinz

K1200RS, 1997 neu gekauft, 98 PS, ME Z6, 170er, bisher 110.000 km gefahren
Motorradfreak65
Beiträge: 575
Registriert: 31. Oktober 2002, 23:22
Mopped(s): K1200rs, F800GS
Wohnort: 41517 Grevenbroich

#4 Beitrag von Motorradfreak65 »

Hallo,

da fragt man sich doch ob diese Schrauben so fest sitzen muß, das beim Freundlichen oft die Schwinge ersetzt werden muß.
Schätze wenn Stefan sich nicht so viel Mühe gegeben hätte oder er sein Motorrad in die Werkstatt gebracht hätte, wären ihm die Kosten für eine neue Schwinge kaum erspart geblieben.
Da denke ich sollte BMW sich doch überlegen diese Schrauben anders zu sichern, da es doch nicht seien kann jedes mal wenn man die Schwinge ausbaut pure Gewalt braucht um die Schrauben zu lösen.

Gruß Harald.
K1200RS, 130PS, Bj1999, ME Z6
OSM62

#5 Beitrag von OSM62 »

Ich bin ja mal gespannt ob sie das bei meiner wieder machen müssen.
Das wäre dann das dritte mal.
Oder ob es bei mir doch nur Simmering Endantrieb eingang ist.
Aber ich glaub schon fast, das es bei mir Wellendichtring Getriebeausgang ist.
Also auch Schwinge raus, zum 3. Mal. Und wieder diese Schrauben lösen mit 160 und mit 200 N/Meter.
Der Jung aus meiner Werkstatt sagt, das Sie erst eine Schwinge raussägen mussten.

Michael
Antworten