Fährverbindungen nach Norwegen

[geolax]

Hallo liebe Forums-Mitglieder!

Meine Frau und ich würden dieses Jahr gerne eine Tour nach Norwegen machen.
Ich habe gestern mal geguckt, wie wir dorthin kommen könnten. Kiel-Oslo. Aber bei den aufgerufenen Preisen wäre ich fast vom Stuhl gefallen. Einfache Überfahrt, zwei Motorräder, Innenkabine, ohne Verpflegung und Extras über 400 Euronen. Dafür kann ich eine Woche Übernachtung mit gutem Frühstück für zwei Personen in Tirol verbringen.

Hat jemand vielleicht einen Tipp wie wir günstiger hin und zurück kommen? Meine Frau fährt ein Naked-Bike, da würde ich Ihr die Strapazen der Anreise über Dänemark / Schweden gerne ersparen.

[Pendeline]

Hirthals -> Kristiansand

[Chesse]

Hallo Jörg

Um nach Norwegen zu kommen mit dem Mopped müsst Ihr unweigerlich durch Dänemark. Hier geht es auf der Autobahn bis hinauf nach Hirtshals, und hier gibt es folgende Fährverbindungen
Hirtshals - Kristiansand mit der Schnellfähre, Überfahrt ca 2-3 Std wenn ich mich nicht irre,
oder
Hirtshals - Bergen mit Übernachtung an Bord. Preislich ungefähr so teuer wie Kiel - Oslo.

Als Alternative gäbe es noch Sassnitz - Trelleborg. Überfahrt dauert ca 3 -4 Stunden.
Der Vorteil hierbei ist die relativ kurze Anfahrt zum Fährhafen, und von Trelleborg aus kann man dann auf kleinen Strassen bereits die ersten Eindrücke von Skandinavien sammeln.

[Alpenbummler]

Mir steht der Sinn nach Kiel - Göteborg. Dafür werden bei Stena-Line 480 € aufgerufen (alleine mit Kabine h+z, also einigermaßen mit deinen Angaben vergleichbar).

Norwegen ist in keinster Weise ein günstiges Reiseland. Nicht um hinzukommen und nicht um dort zu sein.

Hirthals -> Kristiansand

Von Kiel bis Hirtshals sind es 450 km zu fahren. Das ist praktisch eine Tagestour. Man rechnet zu den Kosten im Vergleich zur Fähre also eine Übernachtung in Dänemark oder Deutschland dazu und die 450 km á 20 Cent. Macht summa summarum 150 - 200 € pro Person und je einen Urlaubstag. Dagegen hören sich die 400 € zu zweit für die Fähre schon wieder niedlich an.

Als Alternative gäbe es noch Sassnitz - Trelleborg. Überfahrt dauert ca 3 -4 Stunden.
Der Vorteil hierbei ist die relativ kurze Anfahrt zum Fährhafen, und von Trelleborg aus kann man dann auf kleinen Strassen bereits die ersten Eindrücke von Skandinavien sammeln.

Von Trelleborg bis zur norwegischen Grenze sind es rund 500 km. Dann die gleiche Rechnung wie oben.

[grysu]

Hi Jörg,

ich bin letztes Jahr 14 Tage in Norwegen mit dem Bike unterwegs gewesen,
für mich war Hirtshals- Kristiansand,
die schnellste Fährverbindung,
aber Anreise dauert länger, bzw. eine Zwischenübernachtung war notwendig.
Und die Übernachtungspreise (Dänemark) sind schon heftig zum Teil.
Dazu mußt du noch den Spritverbrauch dazu rechnen (Dänemarks Autobahnfahrt ist nicht unbedingt landschaftlich reizvoll).
Du sparst nicht wirklich viel.

Das Norwegen nicht zu den günstigen Reiseländern zählt, ist auch klar.
Landschaftlich und die Freundlichkeit der Menschen hat mich in Norwegen,
aber auch die Einsamkeit auf den Straßen (kaum Verkehr) überzeugt,
ich war in Norge nicht das letzte Mal.

[Alpenbummler]

ich bin letztes Jahr 14 Tage in Norwegen mit dem Bike unterwegs gewesen,
...
aber auch die Einsamkeit auf den Straßen (kaum Verkehr) überzeugt,

In welchem Monat warst du in Norwegen? Wie weit im Norden bist du gewesen?

Ich wurde vor Juni/Juli gewarnt wegen "überlaufen", daher meine Rückfrage.

[Mangfalltaler]

Ich wurde vor Juni/Juli gewarnt wegen "überlaufen", daher meine Rückfrage.

Vor zwei Jahren war ich im Juli in Norwegen und hier überwiegend im Süden, mein nördlichster Ort war Kristiansund. Von "überlaufen" keine Spur, fast leere Straßen und Restaurants/Hotels waren auch kein Problem. Natürlich musst Du davon ausgehen, dass an den Hotspots schon mehr los ist, etwa Geiranger Fjord oder auch Trollstigen.

Da ich das erste Mal dort war, fehlt mir aber auch der Vergleich zu anderen Monaten/Jahreszeiten. Ich denke wenn man einigermaßen ohne viel Regen über die Runden kommen will, bleiben eigentlich auch nur die Sommermonate.

[Chesse]

Im Sommer sind die Sehenswürdigkeiten in Norwegen, wie Prekesstolen, Trolltunga, Geiranger und Trollstigen, etc, schon ziemlich überlaufen. Und auf den Wegen von und zu den Sehenswürdigkeiten trifft man sicherlich auch auf viele Womos und Reisebusse. Abseits dieser Routen aber hat man die Straßen größtenteils mehr oder weniger für sich alleine. Und wer auch gerne Schotter fährt wird diese Strecken auch nur mit wenigen anderen Gleichgesindten teilen müssen.

Ich persönlich bevorzuge als Reisezeit Ende Mai bis Ende Juni. Das Wetter im Süden Von N ist zu dieser Zeit meistens stabil schön und die Straßen sind noch leer. Wer weiter hoch in den Norden will sollte besser im Juli/August reisen.

[Alpenbummler]

Ich hab' die Lofoten im Visier, d.h. deutlich über den Polarkreis nach Norden. Da müssen es schon drei Wochen im August sein, oder?

[Chesse]

Ich hab' die Lofoten im Visier, d.h. deutlich über den Polarkreis nach Norden. Da müssen es schon drei Wochen im August sein, oder?

auch der Juli kann wettermässig passen. Wenn Du ungebunden bist und spontan aufbrechen kannst, würde ich die Wettervorhersagen verfolgen und wenn sich ein Hochdruck ankündigt die Koffer packen.
Mein Tip, wenn Du die Lofoten anvisierst, nimm auch gleich die Insel Senja mit. Diese Insel übertrifft die Lofoten noch an Schönheit und Wildheit der Natur. Der bequemste Einstieg ist dann die Fähre von Hirtshals nach Bergen. Von hier bist Du in 2 Tagen bequem an Trondheim vorbei. Zweig hinter Grong an der E6 nach Westen ab. Folge der E17 über Brönnöysund bis nach Bodö. Dieser Küstenabschnitt nennt sich Helgelandsküste und ist auf der ganzen Strecke ein einziges Highlight. Weiter mit der Fähre von Bodö nach Moskenes auf den Lofoten.Dann rollst Du die Lofoten vom Südwesten her auf. Von Andenes auf Andöya geht es dann mit der Fähre rüber nach Grillefjord auf Senja. Folge der Küste Richtung Norden und umfahr die Insel gerne einmal. Lohnt sich. Von hier aus ist es auch nur noch ein Katzensprung nach Tromsö, dem Paris des Nordens.

[Mangfalltaler]

Danke für diesen Tipp, Cheese! Ich plane in 2021 mit Hurtigruten von Bergen nach Kirkenses (one-way) zu fahren, Motorrad mit an Bord. Anschließend gen Süden, Nordkapp mitnehmen und dann Deine empfohlene Route "rückwärts", weil von Norden kommend, fahren.

[grysu]

Vor zwei Jahren war ich im Juli in Norwegen und hier überwiegend im Süden, mein nördlichster Ort war Kristiansund. Von "überlaufen" keine Spur, fast leere Straßen und Restaurants/Hotels waren auch kein Problem. Natürlich musst Du davon ausgehen, dass an den Hotspots schon mehr los ist, etwa Geiranger Fjord oder auch Trollstigen.

Da ich das erste Mal dort war, fehlt mir aber auch der Vergleich zu anderen Monaten/Jahreszeiten. Ich denke wenn man einigermaßen ohne viel Regen über die Runden kommen will, bleiben eigentlich auch nur die Sommermonate.

Ich war vom 20. Juni 2019 in Norwegen unterwegs,
von überlaufen auch keine Spur. Leere Straßen hatte ich genug,
den Dalsnibba hoch war ein wenig Verkehr. ( es lagen auch drei Kreuzfahrtschiffe im Geiranger Fjord)
Auch von vielen Womo´s bin ich verschont gewesen.
Allerdings hatte ich doch viele Regentage (8 Stk.) und da die Hotels vorgebucht waren,
war fahren angesagt.
Auch einen Zwangsstop wegen einen Schneeschauer war dabei.
Die regenreichste Stadt Bergen hatte ich dafür bei Sonneschein.
Landschaftlich gibt es viel zu sehen, einfach gesagt traumhaft.
Ab und zu liegen auch Schafe auf den Straßen.
Elche sieht man selten.
Viele Straßen sind für Biker Mautfrei.
Und Bargeld wird in Norway nicht gerne gesehen, es gibt sogar reine Cashfree-Hotels.
Du kannst überall bargeldlos bezahlen.

[Alpenbummler]

Vielen Dank für Eure Tipps. Deinen Vorschlag Chesse habe ich - gleich wie Mangfalltaler - rückwärts im Visier. Die Anfahrt wie geschrieben über Göteborg und durch Schweden in die Region Tromsö und von dort deinem Vorschlag entgegen zurück über Trondheim/Röros nach Göteborg.

"Schneeschauer im Juni/Juli südlich von Trondheim": ok, dann lieg' ich mit "Tromsö im Juli/August" ja nicht so arg daneben. Immerhin zieht sich die ganze Tour über drei Wochen hin.

[Alpenbummler]

… Von Andenes auf Andöya geht es dann mit der Fähre rüber nach Grillefjord auf Senja. Folge der Küste Richtung Norden und umfahr die Insel gerne einmal. Lohnt sich. Von hier aus ist es auch nur noch ein Katzensprung nach Tromsö, dem Paris des Nordens.

Meinst du das so?

[Alpenbummler]

Südlich der Achse "86" sind irgendwie nur Sackgassen .

Die Runde wie oben in orange bis Gryllefjord eingezeichnet sind ca. 140 km. Ich nehme an, das ist die Runde, die du meinst.

Tromsö hab' ich im Moment nicht im Plan - eigentlich aus Zeitgründen. Werde ich mich darüber in ein paar Jahren ärgern? Aber Alles geht halt immer nicht. Es gäbe sicher noch viele weitere tolle Ecken, die ich nicht sehen werde. Hm, millionenschwerer Privatier sollte man sein ...

[Chesse]

Südlich der Achse "86" sind irgendwie nur Sackgassen .

Die Runde wie oben in orange bis Gryllefjord eingezeichnet sind ca. 140 km. Ich nehme an, das ist die Runde, die du meinst.

Tromsö hab' ich im Moment nicht im Plan - eigentlich aus Zeitgründen. Werde ich mich darüber in ein paar Jahren ärgern? Aber Alles geht halt immer nicht. Es gäbe sicher noch viele weitere tolle Ecken, die ich nicht sehen werde. Hm, millionenschwerer Privatier sollte man sein ...

Wenn es Eure Zeit zulässt dann fährt diese Runde wie Du sie anzeigst. Abstecher zu den abseits gelegenen Orten an der Westküste lohnen sich auch.
https://takeanadvanture.com/roadtrip-ca ... -norwegen/

[Chesse]

Hallo Alpenbummler
Was Deine Frage bezüglich Tromsö angeht, es ist die größte Stadt nördlich des Polarkreises und schön gelegen, aber kein Muss. Es kann jedoch eine interessante Ablenkung sein für denjenigen der nach tagelangen Reisen in der Wildniss mal wieder Lust auf Zivilisation hat.

[Alpenbummler]

Herzlichen Dank für deine Tipps Chesse - vor allem der Link zum Senja-Reisebericht. Den werde ich mir auf jeden Fall genauer anschauen.

Ich lass' mich mal überraschen, wieviel mich die Reise ohne Tromsö und mit nur einem halben Tag Senja kosten wird. Wenn noch ein weiterer Tag drin ist, könnte ich den für Tromsö und ein bisschen mehr Senja verwenden. Aber ich wäre auch gern noch einen Tag länger in den Lofoten. Und vielleicht ein bisschen mehr Zeit für die schöne RV17? Eigentlich sollte man sagen "wenn schon eine ganze Woche Anreise und fast eine ganze Woche Abreise nötig ist, sollte man vor Ort wegen einem Tag mehr oder weniger nicht rumzaudern". Aber ich bin schon bei insgesamt drei Wochen. Eine vierte haut dann langsam echt rein … (ins Urlaubskonto und in die Urlaubskasse).