Asphaltblase hat geschrieben:
Nun klar muß es auch Fahranfänger geben oder auch Fahrer, die erst im Laufe der Zeit Routine bekommen. Aber der letzte Satz spricht doch für sich. Ich hatte mit 15 Jahren einen Kumpel der ist gefahren wie Ghost Rider (leicht übertrieben, nicht lachen - ja auch schon mit der Mofa, später mit dem Kleinkraftrad). Seine Reaktionen und auch wirklich die Beherrschung der Moppeds waren klasse. Sicherlich trägt die Fahrweise zu dem erlernen des vorhergesagten bei. Wichtig ist doch, dass man mit gesundem Menschenverstand abwägt wo man mal etwas zügiger unterwegs sein kann oder wo man es sein lassen sollte. Ich glaube auch nicht dass sich die, die zügiger unterwegs sind, unbedingt als Supermänner (Frauen) bezeichnen.
Ja, ich bin als Jungendlicher in einer Motorradclique groß geworden. Allerdings war ich mit Auto unterwegs. Und ich denke mit dem Alter fährt man noch viel unbeschwerter als wenn man mit Ü50 zu fahren beginnt. In dieser Clique waren auch immer geklaute Motorräder unterwegs, die standen dann immer hinter dem Freizeitheim, und da konnte man gerne mal eine Runde fahren. Ja, da bin ich auch unter anderem mit einer 750ccm BMW losgestochen wie ein verrückter, dass ich zu tun hatte werend der Beschleunigung die Füße wieder zur Schaltung zu bringen, weil ich wie en Fähnchen am Lenker hing. Aber Schiss, nein nein, weit gefehlt, das wurde gleich weiter geübt und verfeinert. Im heutigen Alter weiß man dass das vermeindliche Können oft einfach nur Glück war, und man hat eben Freunde, die dieses Glück nicht hatten, aber mindestens solche „Könner“ waren. Einer fuhr z.B. im Hochstart mit einer BMW R750 voll Stoff zwischen zwei Betonpfosten durch (fast jeden Tag zum Spass), wo es schon eng war wenn man das Moped durch geschoben hat. Er machte so manchen Turnübung auf seinem Hobel und war der Beste. Ja, bis er mit etwa 22 Jahren in einer Kurve zu weit raus kam und in ein entgegenkommendes Auto vorne durch die Scheibe rein flog und hinten wieder raus. Seine Stiefel hat er drinnen gelassen sein Leben auch.
Aber trotzdem wer seit Jugendzeiten Motorrad fährt und nicht verunglückt ist, ist mit dem Ding verwachsen. Für den ist das Moped wie für mich das Auto. Das hatte ich von klein auf unterm Hintern. Und wenn jemand in meinem Alter am Motorrad anfängt dann passt er viel besser auf seine Knochen auf, weil die eben nicht soooooo schnell wieder zusammen wachsen. Und man hat schon zu viele Pferde kotzen sehen, und geht es deshalb ruhiger an. Ich weiß nicht was daran schlimm ist. Es kann ja jeder der schneller will überhohlen.
Der eine sagt, „wer später bremst ist länger schnell“,
der andere, „wer später bremst ist schneller tot“. Alles Ansichtssache.
Aber eines ist sicher. ICH schneide keine Kurven an, überhole nicht unmittelbar vor den Kurven, bin also nicht für andere gefährlich. Dann wenn ich drauf gehen will, weiß ich bessere Wege. Aber ich habe schon viele „Könner“ gesehen, die z.B. direkt in die Kurve rein überholen, und das Kurve für Kurve wiederholten. Bleiben also so lange hinter dem Auto, bis die Kurve da ist, und fahren dann wenn das Fahrzeug vor ihm in die Kurve einlenkt an ihm vorbei und schneiden einen halben Meter vor im voll in die Kurve rein. Wohl weil da der Nervenkitzel größer ist.
Franz