BMW 4-Kolbensättel überholen

[stefan_ntr]

Es ist wieder Winter (nach dem Kalender) und Zeit für die Werkstatt. Eine der wenigen Dinge die ich noch nicht zerlegt habe sind die Bremszangen.
Nachdem ich eine seriöse Anleitung gefunden und die Ersatzteile beisammen habe kann es jetzt losgehen.

https://www.gs-forum.eu/attachments/34_ ... df.338410/ oder bei Google "BMW 4-Kolbensättel überholen" suchen

GANZ WICHTIG! Nur an der Bremse herumschrauben wenn man weiß was man tut, bestes Werkzeug hat und sich im Klaren darüber ist, dass Fehler und Schlamperei lebensgefährlich sein können. Ich rate daher jedem dies vom Fachmann durchführen zu lassen. Wer selbst Hand anlegt tut dies ausschließlich auf eigenes Risiko.

Was heißt eigentlich die BMW 4-Kolbensättel überholen? Gemeint ist der Wechsel der Bremskolben, der Kolbendichtungen und ggf. des Dichtrings zwischen den beiden Bremszangenhälften.
Ich habe mir dazu 2 mal den Original Wartungssatz von BMW besorgt. Aus dem Ersatzteilkatalog geht nicht klar hervor, ob nur Dichtungen enthalten sind und die Kolben fehlen. Es sind alle 4 Kolben mit den Kunststoffeinsätzen und alle 8 Kolbendichtungen (2 pro Kolben) enthalten. Auch ein Tütchen Fett ist dabei.
Was fehlt ist der Dichtring zwischen den Bremszangenhälften. Die habe ich über www.enghardt-gmbh.de bekommen. Wichtig ist hier das der Dichtring (6,5x2 EPDM 70) aus EPDM ist. Sonst gibt es ggf. Probleme mit der Resistenz gegen Bremsflüssigkeit.
Außerdem habe ich mir eine Tube ATE-Bremskolben Schmiermittel gekauft. Das reicht auf jeden Fall.
Dann gibt es noch neue Brembo Bremsbeläge.

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[stefan_ntr]

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Punkt 1. Bremszangen abbauen - wer das nicht kann sollte hier gleich aufhören, daher keine Anleitung.

Nur so viel. Damit nach dem Abbau aus den offenen Enden der Bremsleitungen nicht mit der Zeit die ganze Bremsflüssigkeit ausläuft, habe ich die Enden in mit etwas Bremsflüssigkeit gefüllte Plastiktütchen gesteckt und diese mit Kabelbinder verschlossen. Danach habe ich den Bremshebel halb angezogen damit die Nachlaufbohrung im Ausgleichsbehälter geschlossen ist. Dazu den Hebel mit Kabelbinder in dieser Stellung fixiert. Tipp: den Hebel nicht bis zum Anschlag an den Gasgriff ziehen. Das kann die Dichtungen des Kolbens in der Handarmatur beschädigen.

In den nächsten Tagen geht weiter.

[teileklaus]

ich trenne die Hälften nicht, erstens brauche ich dann die Hochfesten 10 G Schrauben nicht erneuern und auch den Dichtring nicht.
Zweitens geht es auch so.
Die offenen Bremsleitungen lassen sich ganz gut mit dem Nuppi der Entlüfterschraube verschließen, ohne Getropfe und dicht.
Den Handhebel etwas ziehen und festsetzen habe ich auch immer gemacht.

[wolfgang]

Die Bremszangen habe ich auch nie getrennt. Wenn es dicht ist, ist es dicht. Den Vorratsbehälter habe ich immer mit der Spritze gelehrt.
Was ich noch gemacht habe, da ich immer den Eindruck hatte, dass die Bremsbeläge leicht anliegen, habe ich die Kolben auf der Drehbank leicht ablaufen lassen mit Polierleine.
Vorteil: da liegt nichts an. Der Rechteckring holt 100% zurück.
Nachteil: Der Hebelweg wird minimal länger.
Ich bin gespannt, wie Stefan entlüftet. Das wird lustig.

[Ste. Alvère]

... habe ich die Kolben auf der Drehbank leicht ablaufen lassen ...

Hallo Wolfgang,
könntest Du einem Nicht-Insider wie mir bitte noch sagen, was das bedeutet? Außen was abnehmen oder innen oder anfasen ?
Danke!

[wolfgang]

Aussen polieren. Wir sind hier im mü-Bereich. Mehr darf es auch nicht. Ich habe das Toleranzfeld für Kolben, irgendwo liegen.

[teileklaus]

Die Bremszangen habe ich auch nie getrennt. Wenn es dicht ist, ist es dicht. Den Vorratsbehälter habe ich immer mit der Spritze gelehrt.
Was ich noch gemacht habe, da ich immer den Eindruck hatte, dass die Bremsbeläge leicht anliegen, habe ich die Kolben auf der Drehbank leicht ablaufen lassen mit Polierleine.
Vorteil: da liegt nichts an. Der Rechteckring holt 100% zurück.
Nachteil: Der Hebelweg wird minimal länger.
Ich bin gespannt, wie Stefan entlüftet. Das wird lustig.

Es steht unter R11xx er, aber
Hebelweg minimal länger kann ich bei der momentanen K1200RS garnicht gebrauchen.
Das Entlüften bei der K1200RS ist schon so eine Herausforderung, vorne reicht es kaum für den ABS Systemtest mit dem GS 911,
hast du da hilfreich Tips , Wolfgang?

[wolfgang]

Hilfreich weis ich nicht, bis ich zufrieden war hat es fast eine Woche gedauert als ich auf stahlflex umgerüstet habe und die Zangen gerichtet hatte.
Es geht immer nach dem gleichen Prinzip, der weiteste Weg zuerst, in dem Fall Kolben unten Innenseite und dann links. Lenker nach Links einschlagen. Bevor die Kolben eingebaut werden, die Sättel mit BF füllen, Kolben leicht eindrücken. Zuerst Radinnenseite, da Anschluss ja links sitzt. Ob ich die Entlüfterschraube offen hatte weis ich nicht mehr. Dann Außenseite, Zange dann mit Anschluss nach oben und fixieren. Dann die Kolben innen leicht drücken, zuerst unten , dann oben. Dann auf der Aussenseite, man spürt dann irgendwann ein bischen mehr Gegendruck. Dann die Zange montieren, Rad ist dabei ausgebaut. Leitung montieren. Nun auf der rechten Seite das gleiche Spiel.
Wenn alles montiert ist, den Bremshebel über die Ausgleichsbohrung ziehen, damit sie verschlossen ist. Ich habe alte Bremsbeläge genommen und sie leicht angelegt mit Schraubzwingen. Im Anschluss ganz langsam links innen eingedrückt, dann aussen. Gleiches Spiel rechts. Alles im Wechsel, bis ein deutlicher Widerstand kommt. Im Anschluss den Lenker links und 1 Tag/Nacht stehen lassen unter Druck, damit die Luft zum HBZ aufsteigen kann.
Am nächsten Tag den Bremshebel ganz langsam aufmachen, den Deckel darauf oder ein Tuch wg der BF. Die Luft sollte dann aus dem HBZ entlüften.
Dann das Spiel zu oft wiederholen, bis die Luft raus ist. Wenn die Kolben ganz zurück sind, habe ich sie blockiert gelassen und von Hand über die Entlüfterschrauben die Leitungen entlüftet. Danach die Kolben frei gegeben, aber immer zuerst nur links innen und sie wieder nach vorne gedrückt.
Ich habe alles von Hand gemacht und ca. 1 Woche gebraucht, bis ich den Druck hatte, den ich wollte.
Später habe ich noch Entlüftergeräte gekauft, die haben mir nicht viel gebracht.
Zwischenzeitlich gebe ich sie zu BMW, die sollen die BF wechseln und gut ist es. Die haben bisher aber nur gewechselt. Für jeden, der damit Geld verdienen muss, und die Schläuche und Zangen überholt, kann es kein Geschäft sein.
Im Werk bei der 1. Befüllung bauen die wohl zuerst einen Unterdruck auf und dann wird mit Druck befüllt.

[stefan_ntr]

Hallo Wolfgang,
ich hatte ja schon 2015 geschrieben, dass ich mir die R zum Basteln gekauft habe. Und mittlerweile konnte ich schon mehr Erfahrung damit sammeln als mir lieb ist. Den ABS-Steuerblock mit den Metallleitungen hatte ich schon 2 mal ausgebaut, die Stahlflexleitungen teilweise. Und bisher hat das mit dem Entlüften geklappt. Ich habe mir aber dafür auch eine Unterdruckabsaugung gebaut. Und es ist das ABS II. Nicht integral oder irgend etwas.
Die Bremszangen trenne ich, weil dann die Kolben und Dichtungen besser zugänglich sind. Außerdem möchte ich die beiden Führungsschrauben ordentlich säubern. Und wenn ich die Kolben ausbaue muss ich die Zangen eh neu befüllen. Egal ob vorher getrennt oder nicht.
Ich werde berichten.
VG Stefan

[stefan_ntr]

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Der erste Sattel ist zerlegt.
Ich habe ihn in einen Schraubstock geklemmt und erst die beiden äußern Schrauben und dann die beiden inneren Schrauben herausgedreht.
Dann habe ich die Kolben jeder Hälfte mit Pressluft vorsichtig herausgedrückt. Erst ist der mit dem größeren Durchmesser herausgekommen. Den habe ich dann wieder bis zur Dichtung reingesteckt und mit einer Schraubzwinge gegen wegfliegen gesichert. dann den kleinen herausgedrückt und anschließend den großen wieder mit der Hand gezogen. An der Hälfte mit der Entlüfterschraube muss man dabei ein Loch noch mit dem Finger zuhalten.
Die Hälften dann mit Bremsenreiniger sauber machen.
Die Führungsschrauben für die Bremsbeläge (die längeren) habe ich dann mit einem Schleifflies gereinigt und mit 1000er Schmirgelpapier poliert. Dazu habe ich einen 6er Inbus in meinen Akkuschrauber gesteckt und die Schraube damit im Fließ und Papier gedreht.

Eine erste Prüfung hat ergeben, dass neue Kolben nicht notwendig wären. In meinem Fall hat aber einer der Kunststoffeinsätze einen Ausbruch. Die Kolben gleiten aber recht schwergängig was wahrscheinlich an den über die Jahre härter gewordenen Dichtungen liegt. Schau mer mal.

[stefan_ntr]

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Zwischendurch noch die Drosselklappen auf Vordermann bringen lassen - alles mache auch ich nicht selbst.

[stefan_ntr]

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Wolfgang danke für den Hinweis auf die Luft im System. Ich habe mir daher überlegt wie ich die nicht beim Zusammenbau des Sattels mit einbaue.
Ich mache es in dieser Reihenfolge:
Dichtungen tauschen
den Kolben mit dem kleineren Durchmesser zur Hälfte einschieben
die Zangenhälfte so halten, dass das Verbindungsloch zwischen den beiden Kolbenkammern nach oben zeigt
über das Loch mit einer Spritze den Raum hinter dem Kolben komplett mit Bremsflüssigkeit füllen
(so weit bin ich jetzt siehe Bild)
zweite Kolbenkammer mit etwas Bremsflüssigkeit befüllen
den zweiten Kolben 2-3 mm einschieben
Zangenteil jetzt so halten das die zweite Bohrung oben ist
größeren Kolben jetzt bis zur Hälfte einschieben - Luft und ggf. Bremsflüssigkeit entweichen Richtung Verbindungsbohrung
jetzt den keineren Kolben langsam bis zum Anschlag einschieben - Bremsflüssigkeit und ggf. noch Luft entweicht
nachdem man das mit beiden Sattelhälften durchgeführt hat diese zusammenschrauben
dann auf der Seite wo die Bremsleitung nicht festgeschraubt wird den größeren Kolben langsam ganz eindrücken
dann den Kolben auf der Seite mit dem Gewinde für die Bremsleitung ganz eindrücken
jetzt sollte jede Luft über die Anschlussbohrung der Bremsleitung herausgedrückt sein
bis zum Anbau am Motorrad Zange immer mit der Entlüfterschraube nach oben lagern damit sich dort ggf. noch Luft sammelt
nach Anbau der Bremszange am Motorrad dann über die Entlüfterschraube fertig entlüften

Hört sich kompliziert an, sind aber nur die Arbeitsschritte die man eh hat. Ich glaube aber in dieser Reihenfolge sollte die Zange Luftfrei sein am Ende.

VG Stefan

[wolfgang]

Wir werden es lesen, wie es dir geholfen hat bei der entlüftung. Bremsflüssigkeit ist für mich unangenehm auf der Haut, aber mit Handschuhen ist es auch keine Sache.

[stefan_ntr]

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Jetzt sind sie wieder zusammengebaut und warten auf die Rückkehr an die Maschine. Wenn ich dann ganz fertig bin nach Anbau und Entlüften berichte ich über das Endergebnis - kann aber März werden.

[RE7]

Ganz luftfrei wirst Du es eh nicht hinbekommen. Macht aber nichts, ist jetzt keine Katastrophe. Einfach nach Zusammenbau immer wieder mal entlüften. Irgendwann ist alle Luft raus. Oder die paar Euro in die Hand nehmen und das komplette System in der Werkstatt entlüften lassen oder damit:

https://www.amazon.de/Litensh-Bremsenen ... 7063&psc=1

ist nicht hochprofessionell, aber hilfreich.

[stefan_ntr]

Mit am Hebel pumpen kommt man da nicht wirklich weiter. Deswegen habe ich mir vor Jahren diese Gurkenglasabsauganlage gebaut.
Die Luftpumpe in der Holzkiste saugt über den kleinen Schlauch die Luft aus dem Gurkenglas. Über den dickeren Schlauch wird vom Unterdruck die Bremsflüssigkeit aus dem System ins Gurkenglas gesaugt. Mit den Stahlbus-Ventilen geht das einwandfrei. Wichtig ist nur immer genug Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter nachzufüllen. Den Unterdruck regele ich durch Ein- uns Ausschalten der Pumpe. Der Zug ist so groß, dass es mir bisher immer die Luft mit rausgesaugt hat.

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[bswoolf]

Woher ist denn das Kompressorchen?

[stefan_ntr]

Aus einem Wühltisch. Habe ich mal auf einer Messe mitgenommen - Jahre später ist mir dann auch eine Verwendung dafür eingefallen.
Ansonsten such mal nach Unterdruckpumpe 12V oder Vakuumpumpe 12V in der Bucht. So ab 20 Euro wird man da fündig - halt mit 12V.
Mit 220V habe ich nur eine mit Aliexpress direkt aus China gefunden die so aussieht wie meine.
Ich könnte mir auch vorstellen das man auf dem Schrottplatz fündig wird. Unser Golf 3 hatte damals eine pneumatische Zentralverriegelung.
Die Unterdruckpumpe war seitlich im Kofferraum.

VG Stefan

[stefan_ntr]

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So jetzt ist es doch schon Mai geworden. Das Wetter und die Gesundheit halt.
Weil das mit dem Druckpunkt nicht so richtig wollte, habe ich auch noch den Kolben in der Handarmatur erneuert.
Nach 24 Jahren Nutzung auch mal eine Option. Die Erkenntnis dabei war mal wieder, dass man ohne passendes Werkzeug
nicht richtig arbeiten kann. Das Problem war der Sicherungsring der den Kolben in seiner Bohrung hält. Meine Seegeringzange war zu kurz
zu dick und auch noch abgewinkelt. Mit einer passenden Leihzange ging er dann problemlos raus. Nur rein wollte er nicht mehr. Nach mehreren Versuchen war Fehleranalyse angesagt. Die Erkenntnis war, dass die Spitzen der Zange zu lang sind. Setzt man den Seegering auf die Zange schauen diese ca. 0,5 mm raus. Dann stoßen beim Einsetzen die Spitzen zuerst an und der Ring geht einfach nicht in die Nut (außer aus Zufall).
Die Lösung war die Spitzen soweit abzuschleifen, dass diese bündig mit dem Ring abschließen. So ging der Ring beim ersten Versuch rein.

Am Druckpunkt arbeite ich noch. Nach mehreren Tagen unter Druck setzen des Systems mittels Anziehen und Festsetzen des Bremshebels (Old-School Methode) ist es jetzt fast perfekt. Noch mal entlüften und dann schauen wir obs fürn TÜV reicht. Ich berichte wieder.

[stefan_ntr]

Das ist der Kolben den ich meine zusammen mit meiner minderwertigen Erstausrüstung. Die Zangen sind zu labberig.

[teileklaus]

wie bei anderen Anwendungen kann man den Seegering auch vorne auf die Spitze positionieren und dan so ohne Vorstand reinbringen..
Oder erst mal ein Stück rein dann Zange neu weiter außen ansetzen und nachhelfen.
Großserienfertigung braucht man nicht.

[RE7]

Die Löcher der Sprengringe sind i.d.R. konisch und haben auf der größeren Seite einen kleinen Stanzgrad. Auch, wenn es unlogisch erscheint, gehört der Stanzgrad nach außen. Dabei hüpft der Ring gerne mal durch die Gegend. Wichtig ist dabei, den Ring mit der Zange komplett zusammenzudrücken, dann hält er auch gut auf der Zange. Wenn der Ring nicht ganz in die Nut geht, liegt es nicht unbedingt am Werkzeug. Den Ring einsetzen und mit geeignetem Werkzeug nachdrücken, bis er in der Nut sitzt. Das wird selbst in der Serienfertigung bei vielen Anwendungen so gemacht. Teilweise manuell, teilweise automatisiert.

[stefan_ntr]

Jetzt bremst sie wieder perfekt. Wie RE7 schon vorhergesehen hat, war es aber am Ende dann doch nicht so einfach auch noch das letzte Luftbläschen heraus zu bekommen. Mit saugen und durchpumpen wollte es nicht verschwinden. Geholfen haben am Ende zwei Dinge.
Ich bin nochmal alle Verschraubungen der Bremsleitungen durchgegangen und habe dabei festgestellt, dass ein Anschluss leicht nach oben zeigend angeschraubt war. Den habe ich soweit möglich nach unten gedreht, damit sich dort keine Luft fängt.
Anschließend habe ich die Maschine auf den Seitenständer gestellt und den Lenker nach links bis zum Anschlag eingeschlagen.
Dann habe ich die Bremszangen nochmal vom Gabelholm abgeschraubt und erst die Kolben der linken Zange und dann die der rechten Zange auf Anschlag zurückgedrückt. Dabei wird die Bremsflüssigkeit von unten nach oben in den Vorratsbehälter gedrückt. Unbedingt darauf achten den offenen Behälter so abzudecken, dass es nicht herausspritzt/überläuft. Nachdem alle Bremsflüssigkeit oben war habe ich zwei-/dreimal langsam am Bremshebel gezogen und es sind tatsächlich noch ein paar Luftblasen aus der Entlüftungsbohrung in den Vorratsbehälter hochgekommen.
Also die Zangen wieder angebaut und so lange gepumpt bis die Bremsbeläge wieder an den Scheiben angelegt waren. Und jetzt war der Druckpunkt wie gewünscht.
Sicherheitshalber das Ganze nochmal an den Zangen und am ABS-Modulator entlüftet. Druckpunkt blieb wie gewünscht. Später bin ich dann noch auf meinen Test-Schotter-Parkplatz gefahren und habe 5 mal das ABS zum arbeiten gebracht. Auch alles gut.
Was ist mein zufriedenstellender Druckpunkt? Wenn ich mit vier Fingern den Bremshebel maximal parallel zum Lenkergriff ziehen kann.

Noch ein paar Worte zu den Ersatz-Bremsscheiben. Dazu habe ich ja auch schon einige Erfahrungen geschrieben.
Brembo Bremsscheiben mit original BMW-Floatern gingen nicht, da die Bremboscheiben etwas dicker sind und mit den Floatern ohne Spiel auf der Felge sitzen. Mit dem Brembo Floatern hatte ich extremes Rubbeln beim Bremsen, da die Scheiben nicht zentriert auf den Felgen sitzen. Grund nicht bekannt.
Zu TRW Ersatzscheiben gewechselt mit den passenden TRW Floatern. Kein Bremsrubbeln und schwimmend gelagert wie Original. Aber mit TRW und Brembo Sintermetallbelägen (die mit der roten Platte) schreckliches Bremsenquietschen kurz vorm anhalten. Daher jetzt die Keramischen Brembo Beläge (die mit der blauen Platte) probiert, da es heißt diese Mischung quietscht nicht. Stand jetzt ist, dass das stimmt.
Was kann ich also aus meiner Sicht empfehlen: TRW Bremsscheiben mit den passenden TRW Floatern mit blauen Brembo Belägen (oder die Originalteile von BMW, die aber deutlich mehr kosten)

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[stefan_ntr]

Es wurde ja die Frage nach der Herkunft der Vakuumpumpe gestellt. Aktuell gibt es so was bei ALDI für 6,99. Zusammen mit der mittelgroßen Vakuumbox für 4,99 kann man sich eine Absaugung bauen, die nicht zu stark saugt.
Als Schlauchanschluss wäre eine Hohlniete geeignet, die man in den Deckel nietet.
Mir würden spontan auch noch ein paar andere Varianten einfallen. Zum Beispiel die Pumpe direkt auf den Deckel meines Gurkenglases kleben. Die Pumpe hat auf der Saugseite einen Flansch mit 4 cm Durchmesser. Entsprechendes Loch in den Deckel und festkleben. Oder die Silicondichtung am Flansch entfernen und direkt über ein kleineres Loch im Deckel kleben...

Ich hab mir auf jeden Fall mal zwei auf Vorrat gekauft.

VG Stefan

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