Steigende Energiepreise 2

automatische Löschung der Beiträge 12 Monate nach der letzten Antwort
Antworten
Benutzeravatar
nargero
Moderator
Beiträge: 2329
Registriert: 6. Mai 2009, 10:02
Mopped(s): R45, K1200RS, 12er GS-ADV
Wohnort: Heidelberg

Re: Steigende Energiepreise 2

#751 Beitrag von nargero »

Es wurde mit keinem Satz erwähnt, dass die Politik die KFZ-Versicherung erhöht. Aber die Folgen der Dinge, welche in Berlin ablaufen, haben durchaus ihre negativen Folgen für unsere Gesellschaft.
In dem Fall scheint "meine" Versicherung einfach die Inflation real berechnet zu haben, und nimmt sich das einfach vorweg.
Und die Inflation kommt woher? (Und wer jetzt nur an das böse P-Wort denkt, ist wirklich etwas arg gutgläubig...)

Noch was anderes, nachdem ja inzwischen die Pressemeldung dazu raus ist. (Konnte ich hier leider nicht früher schreiben, da es da noch intern war).
Die Regierung plant ja "sozialen Wohnungsbau". Was braucht man, um Gebäude zu errichten, bzw. zu sannieren?? Richtig: Viele Baustoffe aller Art.
Diese werden größtenteils auch in DE produziert, mit SEHR viel Energieaufwand.
Der Vorstand von Heiderberg Materials hat nun recht klar gesagt, die deutschen Werke, welche nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können, werden stillgelegt. Also am Ende wohl alle.
Selbiges wird man von Holcim-Lafarge erwarten dürfen, die haben mit Sitz in Zug in der Schweiz noch weniger Skrupel hier die Randsteine hochzuklappen.
Es gibt nur noch die beiden, falls ihr irgenwo ein anderes Logo seht, gehört die Firma dennoch zu einem der beiden großen Läden.
Kann sich jemand ausmalen, was das für die Preise in DE bezüglich Baustoffe bedeutet? Jetzt schon ist "Transport" der teure Teil an Baustoffen, in dem Moment wo auch das noch importiert und weit transportiert werden muss, kommt der Wohnungs- und Hausbau zum erliegen. Mit ziemlich weitreichenden Folgen. Wenn man das durchdenkt, und realisiert was da alles dranhängt, vielleicht wird einem dann bewusst, dass wir auf einem gefährlich falschen Weg sind.
Mit bezahlbarer Energie steht und fällt in Deutschland ziemlich viel...
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut
haben"
– Alexander von Humboldt

Wichtig: Beachtet bitte auch unser Wiki
Benutzeravatar
Vmax
Beiträge: 791
Registriert: 9. Februar 2020, 10:24
Mopped(s): R1200R LC
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Steigende Energiepreise 2

#752 Beitrag von Vmax »

Für Hausbesitzer im Umkehrschluss bedeutet das aber auch eine Wertsteigerung. Nicht nur Beton, sondern auch Hintermauerziegel, Klinker, also Grobkeramik, die bei üebr 1000 Grad Cel in Tunnelöfen gesintert werden, können dann nur sehr kostenintensiv gefertigt werden. Auch Glasfenster, Stein- und Glasswolle und viele andere Sachen kommen dazu.
Die Bauindustrie wird in eine schlimme Rezession fallen. Positiv ist diese dann für die CO2 Bilanz, so wird die CO2 Neutralität vielleicht dann schon früher erreicht.
Mal sehen wie lange die 200 Milliarden Euro zur Bewältigung der Krise ausreichen. Der Wiederaufbau der Ukraine wird ebenfalls sehr teuer für uns werden, mit ein paar Milliarden sind die ganzen Schäden nicht zu beseitigen.

Nun verlangen bereits Versorger von gewerblichen Kunden eine 50 % ige Vorauszahlung der Jahresrechnung!! Da gehen zwangsläufig bei vielen Betrieben schon jetzt die Lichter aus. Welcher Betrieb kann mal locker eben so 100k bis 200 k Euro als SIcherheitsleistung an den Versorger überweisen?
https://www.handwerk.com/strom-und-gas- ... t-vorkasse

Jetzt wird es richtig spannend und ungemütlich.
ssuchi
Beiträge: 114
Registriert: 13. Februar 2010, 23:32
Mopped(s): BMW R65 und R1200R
Wohnort: Göttingen und Wiesbaden

Re: Steigende Energiepreise 2

#753 Beitrag von ssuchi »

nargero hat geschrieben: 29. September 2022, 18:43 Wäre es nicht zielführender, dass wir gemeinsam an Lösungen, Ideen und Strategien arbeiten, welche uns selbst und damit auch letztlich der Gesellschaft nützen?
Vmax hat geschrieben: 30. September 2022, 18:39 Gute Idee, so etwas ist produktiver als sich zu streiten.
Die guten Vorsätze haben wieder nur bis Neujahr gehalten? :roll:
Gruß, Stefan
Benutzeravatar
Vmax
Beiträge: 791
Registriert: 9. Februar 2020, 10:24
Mopped(s): R1200R LC
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Steigende Energiepreise 2

#754 Beitrag von Vmax »

ssuchi hat geschrieben: 2. Oktober 2022, 12:03 Die guten Vorsätze haben wieder nur bis Neujahr gehalten? :roll:
Streitigkeiten konnte ich in den letzten Postings nicht erkennen, nur themenbezogende Meldungen, sogar mit Quellenanzeigen.
Benutzeravatar
ChristianS
Beiträge: 5086
Registriert: 17. August 2009, 16:25
Wohnort: Mittendrin

Re: Steigende Energiepreise 2

#755 Beitrag von ChristianS »

Der Wiederaufbau der Ukraine wird ebenfalls sehr teuer für uns werden, mit ein paar Milliarden sind die ganzen Schäden nicht zu beseitigen.
Finde den Fehler! :roll:
Was geht uns das an?
Die Welt macht Unfug und der Deutsche soll den Mist bezahlen.
Zahlen wir nicht schon an Polen genug?
Christian grüßt den Rest der Welt
Benutzeravatar
Gärtner
Beiträge: 146
Registriert: 25. Juni 2021, 07:51
Mopped(s): R1200R, Honda NC700S DCT
Wohnort: Berlin

Re: Steigende Energiepreise 2

#756 Beitrag von Gärtner »

Es gibt deutsche Unternehmen, die verdienen am Krieg (siehe Börsenkurse)
Und es gibt deutsche Unternehmen, die verdienen am vom Steuerzahler finanzierten Aufbau kriegszerstörter Länder.

Die eine Hand nimmt, die andere auch...

Die einfachste und menschenfreundlichste Art des Energiesparens ist das Vermeiden von Kriegen. Dass Russland von einem Psychopathen regiert wird, wissen wir. es ist nicht der Erste... Aber mit ursächlich an diesem unnötigen Krieg sind EU, NATO und der derzeitige amerikanische Präsident mit ihren Expansionsgelüsten. Die westliche Welt lebt nicht vom Stillstand und ist mit dem Erreichten nie zufrieden. Nur im Wachstum sieht sie ihren Lebensinhalt.

Nebenbei gibt es aktuell viele Kriege auf der Welt, warum kümmert sich dort niemand? Warum zog sich die Bundeswehr aus Afghanistan zurück?

Wenn die Menschen sich nicht gegenseitig bekriegen und übervorteilen würden, könnte man gemeinsam über Energiesparen nachdenken. Wieviel wertvolle Energie wird im wahrsten Sinne für Kriege verpulvert?


MfG Gärtner
Benutzeravatar
Elias
Beiträge: 403
Registriert: 26. November 2008, 01:21
Mopped(s): 2002 K1200RS, Nachtschwarz
Wohnort: Zürich

Steigende Energiepreise 2

#757 Beitrag von Elias »

Viel mehr als man sich vorstellen könnte.


Gesendet von iPad mit Tapatalk
Benutzeravatar
Vmax
Beiträge: 791
Registriert: 9. Februar 2020, 10:24
Mopped(s): R1200R LC
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Steigende Energiepreise 2

#758 Beitrag von Vmax »

Gärtner hat geschrieben: 5. Oktober 2022, 08:45
Wenn die Menschen sich nicht gegenseitig bekriegen und übervorteilen würden, könnte man gemeinsam über Energiesparen nachdenken. Wieviel wertvolle Energie wird im wahrsten Sinne für Kriege verpulvert?
MfG Gärtner
Genau! Jetzt werden schlappe 100 Milliarden EUro in die Bundeswehr gepumpt, Die Rüstungsindustrie feiert und jubelt!
Die anderen 200 Milliarden Euro müssen erst noch durch die EU Politiker genehmigt werden, denn die Energiehilfszahlungen an Unternehmen stellen eine Wettbewerbsverzerrung innerhalb der EU da. EInige EU Politiker kritisieren diesen deutschen "Doppel Wumms".

Selbst wenn die EU die Energiehilfen genehmigen sollten, wären die Hilfen nur temporär, nach 1 oder 2 Jahren hätten die das gleiche Problem.
Benutzeravatar
Werner
Moderator
Beiträge: 4794
Registriert: 15. März 2004, 20:18
Mopped(s): R1200GS TÜ-K25
Wohnort: im Pfaffenwinkel

Re: Steigende Energiepreise 2

#759 Beitrag von Werner »

Jetzt geb ich auch mal meinen Senf hinzu ......... egal was wieviel kostet und/oder wer was und wieviel bekommt oder was es Deutschland angeht. Am Ende zahlt der deutsche Bürger, ob er will oder nicht.
Griaserl Werner Mod: R-Modelle

die knackige Nackte BMW
Rockster Edition R80 Nr.1790
22.03.2004 - 11.10.2008 104.002km
Rockster in orange/schwarz
02.04.2009 - 23.08.2015
R1200GS
15.09.2015 - 15.04.2022
Benutzeravatar
Gärtner
Beiträge: 146
Registriert: 25. Juni 2021, 07:51
Mopped(s): R1200R, Honda NC700S DCT
Wohnort: Berlin

Re: Steigende Energiepreise 2

#760 Beitrag von Gärtner »

Werner hat geschrieben: 7. Oktober 2022, 13:44 ... egal was wieviel kostet und/oder wer was und wieviel bekommt oder was es Deutschland angeht. Am Ende zahlt der deutsche Bürger, ob er will oder nicht.
Und genau das kann es doch nicht sein! Wer sagt denn, dass wir Zahlmeister für alle(s) sind/sein müssen? Die Energie, die jeder Beschäftigte in unserem Lande aufbringt, um Werte zu schaffen, soll doch auch hier bleiben. Oder als Gegenwert zurückkommen. Sonst vergeht denjenigen, die noch am/für BIP arbeiten, über kurz oder lang die Lust und sie sparen sich die Energie. Derjenige, der seine Arbeitskraft zu Markte trägt (also Energie aufbringt), bekommt keine 11% Nettolohn-Anpassung zum 1.1.2023. Der, der sich diese Energie spart aber ja.

MfG Gärtner
Benutzeravatar
Elias
Beiträge: 403
Registriert: 26. November 2008, 01:21
Mopped(s): 2002 K1200RS, Nachtschwarz
Wohnort: Zürich

Steigende Energiepreise 2

#761 Beitrag von Elias »

Die EZB ist ja in Frankfurt stationiert, wo das Geld aus dem Druckerei rauskommt.
Das wertlosen Papier wird durch div Hilfs/Rerpparatur Zahlungen in umlauf gesetzt. Deswegen heisst es eben immer das Deutschland für alles bezahlt, dort ist das Geld ja.
Und Ukraine ist ein Parade Beispiel dafür.
Ne art von Geldwäscherei…


Gesendet von iPad mit Tapatalk
Benutzeravatar
Vmax
Beiträge: 791
Registriert: 9. Februar 2020, 10:24
Mopped(s): R1200R LC
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Steigende Energiepreise 2

#762 Beitrag von Vmax »

Gärtner hat geschrieben: 7. Oktober 2022, 13:56 Sonst vergeht denjenigen, die noch am/für BIP arbeiten, über kurz oder lang die Lust und sie sparen sich die Energie. Derjenige, der seine Arbeitskraft zu Markte trägt (also Energie aufbringt), bekommt keine 11% Nettolohn-Anpassung zum 1.1.2023. Der, der sich diese Energie spart aber ja.
Das ist doch schon längst der Fall. Ein Bekannter fährt jeden Tag einen 40 Tonner LKW, bekommt gerade mal 1800 Euro inkl. Schichtzulage usw., ausbezahlt. Hat der noch Lust seinen Job auszuüben, lohnt sich das für den fleißigen Mann überhaupt noch sich den Stress auf den Autobahnen mit einem LKW anzutun? Mit leistungslosem Bürgergeld, Wohngeld und all den Vergünstigungen würde er ruhiger und auch nicht viel schlechter leben.

Die Abgabenlast, gerade für Steuerklasse 1 Arbeitnehmer ist brutal hoch mit immer steigender Tendenz, Die KV und PV werden 2023 erhöht, also nochmals gibt es dann weniger vom Brutto Einkommen ausbezahlt. Man merkt die Unlust im Arbeitsleben, wieso sind auch so viele Stellen unbesetzt? Mich wundert es nicht. Im Kollegenkreis zählen viele bereits die Jahre/MOnate bis zur Rente, Altersteilzeit ist ein großes Thema, bloss raus aus dem Hamsterrad weil sich das Anstrengen nicht mehr lohnt in diesem Land.
Ist es in Eurem Umfeld ebenfalls so?
Benutzeravatar
Gärtner
Beiträge: 146
Registriert: 25. Juni 2021, 07:51
Mopped(s): R1200R, Honda NC700S DCT
Wohnort: Berlin

Re: Steigende Energiepreise 2

#763 Beitrag von Gärtner »

Bin selber früher LKW gefahren, mit einer 40Stundenwoche kommt man nicht mal auf 1.800€ netto. Da sind noch Überstunden- und Nachtzuschläge nötig... Heute disponiere ich unsere LKW, die Fluktuation ist groß, viele geben das Fahren sogar auf und wechseln die Branche.

Vom Arbeitsamt bekam ich fast 200 Mitteilungen in den letzten 3 Jahren, wer sich bei uns vorzustellen hatte. Nicht einer hat sich vorgestellt, nicht mal angerufen. Meine zuständige Mitarbeiterin vom.Jobcenter meinte nur, dass man niemanden zur Arbeit zwingen könne...

Die Verantwortung und Anforderungen an die Fahrer werden immer höher. Die ständigen Schulungen, Lehrgänge, Weiterbildungen und Untersuchungen bezahlt bei uns die Firma, offiziell muss das der Fahrer in D selbst bezahlen und in seiner Freizeit organisieren.

Die Kassiererin im Supermarkt bekommt bei weitaus weniger Verantwortung einen höheren Stundenlohn. Und sie wird nicht geblitzt, wenn sie zu schnell kassiert. Und sie kann auch ohne Führerschein weiter an der Kasse sitzen... (Ich möchte mit meinem Beispiel nicht den Beruf der Kassiererin im.Einzelhandel verunglimpfen, auch der Job ist nicht leicht. Es sollte nur ein Beispiel sein)

MfG Gärtner
Benutzeravatar
nargero
Moderator
Beiträge: 2329
Registriert: 6. Mai 2009, 10:02
Mopped(s): R45, K1200RS, 12er GS-ADV
Wohnort: Heidelberg

Re: Steigende Energiepreise 2

#764 Beitrag von nargero »

Vmax hat geschrieben: 8. Oktober 2022, 04:37 ...weil sich das Anstrengen nicht mehr lohnt in diesem Land.
Ist es in Eurem Umfeld ebenfalls so?
Ein Stück weit ja, wobei es natürlich sehr sehr vielschichtig ist.
Die Anreize haben sich verschoben, definitiv.
Ich selber habe es im beruflichen Alltag fast nur mit den "Entscheidern" in Unternehmen zu tun, bei ganz großen Läden auch mal mit "Direktoren", Abteilungsleitern o.Ä..
In diesen Kreisen werden üblicher Weise recht gute Gehälter gezahlt, unter 100K geht da eher selten jemand nach Hause. Nach oben gibt es quasi keine Grenzen mehr... Der Chef meiner Frau hat glaub 4 Mio. im Jahr.
Gleichzeitig sind da die Selbständigen die ich betreue (EDV), die haben auch alle ihre eigene Motivation, und meist auch ein brauchbares Auskommen.
Was ich aber definitiv bei meinem eigenen Laden bemerke:
Früher (also noch vor 10 - 15 Jahren) haben 100K Umsatz pro Mitarbeiter im Dienstleistungsbereich ziemlich locker ausgereicht, um einen Laden mit Spaß und brauchbarem Einkommen zu betreiben. DAS geht heute so nicht mehr.
In der EDV sind wir inzwischen bei 150 EUR netto Stundensatz angekommen, und selbst das reicht eigentlich nicht, um den Kaufkraftverlust der letzten Jahre auszugleichen.
Ich hab es vor kurzem mal ausgerechnet. Mir bleiben am Ende des Tages (wenn die diversen Steuern, Versicherungen, etc. und wirklich alles sauber durch ist) knapp über 10 EUR pro Stunde, die dann mal auf dem privaten Konto landen.
Zwar verbleibt natürlich genug Geld in der GmbH über das ich verfügen kann, aber streng genommen gehört mir das nur "indirekt" und Zweckgebunden. Also eher ne mäßige Motivation an der Stelle... Das FA hat da IMMER ein Auge darauf, da ja kein Cent an falscher Stelle ausgegeben wird.
Und auf die Eingangsfrage zurück zu kommen.
Ja, es lohnt sich im Vergleich zu früher nicht mehr so, das Knechten und das Anstrengen.
Wobei: Hier in der Gegend nehmen die Handwerker inzwischen im Schnitt 30 EUR schwarz pro Stunde. Die haben am Ende des Tages mehr als das Doppelte wie ich in der privaten Tasche zur freien Verfügung... DAS ist dann doch ein Anreiz, oder?
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut
haben"
– Alexander von Humboldt

Wichtig: Beachtet bitte auch unser Wiki
RS1100
Beiträge: 787
Registriert: 5. Mai 2019, 09:13
Mopped(s): R 1200 LC GS
Wohnort: Ostsee

Re: Steigende Energiepreise 2

#765 Beitrag von RS1100 »

nargero hat geschrieben: 8. Oktober 2022, 09:10 Was ich aber definitiv bei meinem eigenen Laden bemerke:
Früher (also noch vor 10 - 15 Jahren) haben 100K Umsatz pro Mitarbeiter im Dienstleistungsbereich ziemlich locker ausgereicht, um einen Laden mit Spaß und brauchbarem Einkommen zu betreiben. DAS geht heute so nicht mehr.
Habe es noch nie in dieser Deutlichkeit gelesen :thumbup: und es macht mich nachdenklich, weil ich in meinem direkten Umfeld es genauso wahrnehme. Ein kleiner Technik/Service/Gutachter Betrieb mit 8 Mitarbeitern, hat der Chef ein wirklich tolles Haus gebaut, eine Segelyacht, eine Limousine, ein Sportcabrio und einen Oldtimer und nicht zu vergessen, die beiden Spaßfahrzeuge für Frau und Tochter. Das alles passierte in den letzten 10 Jahren. Falls jetzt einer auf die Idee kommt, ich neide ihm das, ganz und gar nicht, denn er arbeitet viele Stunden am Tag und oft in der Nacht. Wenn wir uns treffen, wir reden nicht über Finanzen und seinen Betrieb. Was aber in der letzten Zeit doch mal ganz kurz ein Thema war, dass er keine qualifizierten Mitarbeiter mehr bekommt, obwohl er überdurchschnittlich gut bezahlt. Und weil man sich bei der Arbeit auch mal schmutzig macht, bewerben sich keine Frauen, bzw. springen wieder ab. Politik ist bei uns verboten, dafür vergeudet er seine knappe Freizeit nicht. Und mit seiner Segelyacht war er dieses Jahr einmal 3 Tage unterwegs.

Neuste Erkenntnis, wenn die Regierung so weiter "wirtschaftet", wird er nächstes Jahr seinen Betrieb aufgeben. Seine Aussage, er müsste sonst seine Altersversorgung anfassen, um den Betrieb zu stützen und bis die Legislatur zu ende ist, solang kann/will er nicht warten. Außerdem ist es dann auch ungewiss, ob die Gesetzes- und Vorschriftenwut abnimmt.

Vielleicht hilft demnächst der 4 fach Wumms und er überlegt es sich nochmal. :lol:
Pumpe
Beiträge: 2093
Registriert: 26. Juni 2011, 10:31
Mopped(s): R1250R LC
Wohnort: Bodenseeregion

Re: Steigende Energiepreise 2

#766 Beitrag von Pumpe »

Hallo
Hat jetzt zwar nichts mehr mit steigenden Energiepreisen zu tun, aber: Der von dir beschriebene Chef passt ziemlich genau zu unserem Betrieb. Aber man kann natürlich auch als Chef nicht nur endlos abschöpfen. Zwischen drin muss man halt auch mal Geld reinschiessen, um z.B. die Angestellten zu halten und kein Wissen zu verlieren. Nur dann kann man auch wieder voll durchstarten, wenn es wieder aufwärts geht. Das vergessen viele Cheffes/Manager leider. War bei uns während der Wirtschaftskrise 2008 auch so. Von den damals ca. 15 Mitarbeitern hätte man 3-4 entlassen müssen. Stattdessen hat der Chef den Betrieb gestützt und es wurden auch weiterhin Lehrlinge und Praktikanten eingestellt. An der Berufsschule sank die Zahl der entsprechenden Auszubildenden von ca. 22 pro Jahr auf 12. Das Ende vom Lied: Als es wieder aufwärts ging konnten wir Vollgas durchstarten und haben heute fast 50 Mitarbeiter! Viele Chefs beschränken sich leider darauf soviel abzuschöpfen wie irgendwie geht, wenn der Wind dann dreht ist natürlich die Politik schuld und man baut ab, oder verkauft…
Gruss
Benutzeravatar
Vmax
Beiträge: 791
Registriert: 9. Februar 2020, 10:24
Mopped(s): R1200R LC
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Steigende Energiepreise 2

#767 Beitrag von Vmax »

In Sachen Energietransformation ein sehr gutes Interview mit konstruktivem Input von einer Professorin. Solche Experten braucht unsere Regierung.

https://www.manager-magazin.de/politik/ ... obal-de-DE
Benutzeravatar
nargero
Moderator
Beiträge: 2329
Registriert: 6. Mai 2009, 10:02
Mopped(s): R45, K1200RS, 12er GS-ADV
Wohnort: Heidelberg

Re: Steigende Energiepreise 2

#768 Beitrag von nargero »

*Eigentlich* ist Physik gar nicht so schwer. Nur in Berlin glänzt man eben mit anderen Dingen...
Hoffentlich sagt denen mal jemand, dass die Energiewende nur über vernünftige Speicherlösungen gelingen wird. Damit steht und fällt das gesamte Konstrukt, und es sollte auch nicht nur 1 einziges Speichermedium sein, sondern so viele wie möglich. Sowohl dezentral (kleine schnelle Reaktion) wie zentral (große Reserven) verteilt.
Pumpspeicher, Heißwasser, Wasserstoff, heiße Steine, etc. etc. ... es gäbe so viele Möglichkeiten Energie zu speichern und später zu nutzen. Wärme und/oder Strom, alles möglich. Wenn man nur wollte. (Selbst die Nutzung von E-Autos kann man in gewissen Umfang nutzen, wobei ich dem skeptisch gegenüber stehe. Das erste was man macht, wenn es "komisch" wird, ... man zieht dem Auto den Stecker, dass die Energie nicht abfließen kann, man möchte die ja im Zweifel selber nutzen können.)
Der "Doppel"- oder Vierfachwumms sollte besser in die Richtung Speichertechnologie gehen, dann würde man die Energiewende *vielleicht* hinbekommen. So wie es jetzt läuft, wird das grandios scheitern.
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut
haben"
– Alexander von Humboldt

Wichtig: Beachtet bitte auch unser Wiki
ssuchi
Beiträge: 114
Registriert: 13. Februar 2010, 23:32
Mopped(s): BMW R65 und R1200R
Wohnort: Göttingen und Wiesbaden

Re: Steigende Energiepreise 2

#769 Beitrag von ssuchi »

Solange der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix noch weit unter 100% liegt (und das ist momentan leider der Fall) braucht man in erster Linie mehr Energie-Erzeugung und nicht Energie-Speicherung. Weil das was an erneuerbaren Energien erzeugt wird fast durchgängig auch sofort verbraucht wird (und dann aktuell Kohle und Gas den fehlenden Rest liefern müssen). Was will man da im Moment speichern?
Gruß, Stefan
Charlie Bravo
Beiträge: 83
Registriert: 30. Juni 2020, 07:52

Re: Steigende Energiepreise 2

#770 Beitrag von Charlie Bravo »

ssuchi hat geschrieben: 9. Oktober 2022, 11:57 Solange der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix noch weit unter 100% liegt (und das ist momentan leider der Fall) braucht man in erster Linie mehr Energie-Erzeugung und nicht Energie-Speicherung. Weil das was an erneuerbaren Energien erzeugt wird fast durchgängig auch sofort verbraucht wird (und dann aktuell Kohle und Gas den fehlenden Rest liefern müssen). Was will man da im Moment speichern?
Sorry, aber das stimmt nicht. Wenn die Sonne scheint und Wind weht haben wir um die Mittagszeit viel zu viel Strom, den wir z.T. verschenken müssen. (Kohle und große Gaskraftwerke lassen sich halt leider nicht schnell hoch- und runterfahren)
Da brauchen wir dann in Zukunft Speichermöglichkeiten (oder man macht Wasserstoff, den braucht man sowieso in der Industrie)
RS1100
Beiträge: 787
Registriert: 5. Mai 2019, 09:13
Mopped(s): R 1200 LC GS
Wohnort: Ostsee

Re: Steigende Energiepreise 2

#771 Beitrag von RS1100 »

Man braucht wirklich nur Grundschul-Physik verstehen, um zu wissen, dass mit der Möglichkeit Energie zu speichern alles steht und fällt. Heizöltank, Gastank/Speicher, Kohlebunker, Brennholzstapel, Fzg. Tank sind nur einige Beispiele. Wind- kann man eben nicht in Tüten speichern, man muss ihn in speicherbare Energie umwandeln, die auch dann zur Verfügung steht, wenn er mal nicht weht. Das weiß jeder, aber anscheinend nicht die wissenschaftlich ungebildeten Politiker, die sich in den Talkshows tummeln und wie der Blinde von der Farbe sprechen, Strom könnte man im Stromnetz speichern, auch wenn sie es anders gemeint hat.

Jedes Tier weiß das, dass es sich in den Zeiten des Überfluss einen Vorrat anlegen muss. Tiere im Winterschlaf in Form von Fett, Eichhörnchen legen sich einen Fressvorrat an, usw. usf. Nur einige ideologisch geprägte Leute meinen, wir stellen ein paar mehr Windräder und Sonnenkollektoren u.ä. auf, dann läuft das schon. Das läuft eben nicht. Diese Menschen kommen mir wie ein Landwirt vor, der Getreide oder Grünfutter für seine Tiere erntet und dann auf dem Hof feststellt, scheixxe, ich habe ja die Lagerhalle und das Silo abgerissen.
ssuchi
Beiträge: 114
Registriert: 13. Februar 2010, 23:32
Mopped(s): BMW R65 und R1200R
Wohnort: Göttingen und Wiesbaden

Re: Steigende Energiepreise 2

#772 Beitrag von ssuchi »

Charlie Bravo hat geschrieben: 9. Oktober 2022, 21:56 Wenn die Sonne scheint und Wind weht haben wir um die Mittagszeit viel zu viel Strom, den wir z.T. verschenken müssen. (Kohle und große Gaskraftwerke lassen sich halt leider nicht schnell hoch- und runterfahren)
Du bringst schön auf den Punkt warum es wenig zielführend ist erneuerbare Energien mit schlecht regelbaren "Grundlastkraftwerken" auf der Basis von Atom oder Kohle ergänzen zu wollen (Gas ist da deutlich flexibler regelbar, wenn es nicht in Kraft-Wärme-Kopplung eingebunden ist). Danke dafür, das hätte ich nicht besser schreiben können. :wink:

Wind und Sonne lässt sich übrigens ausgezeichnet herunter fahren: ein Windkraftrad ist in Minuten aus dem Wind gedreht und eine Photovoltaik-Anlage binnen Sekunden aus dem MPP geschoben und auf diese Weise herunter geregelt. Schön, oder?

Die Momente, in denen wir tatsächlich allein aus erneuerbaren Quellen mehr Energie erzeugen als wir gerade brauchen, sind extrem selten wenn man sich den Maßstab Deutschland oder gar die EU ansieht. In den allermeisten Fällen von Abregelung passiert das deswegen, weil der Ort der größten Stromerzeugung leider ungleich dem Ort des größten Stromverbrauchs ist. Blöderweise sind es fast immer dieselben Orte, an denen zuviel und dieselben, an denen zuwenig Strom vorhanden ist. Dagegen helfen daher keine Speicher sondern nur bessere Netze...
Gruß, Stefan
Benutzeravatar
nargero
Moderator
Beiträge: 2329
Registriert: 6. Mai 2009, 10:02
Mopped(s): R45, K1200RS, 12er GS-ADV
Wohnort: Heidelberg

Re: Steigende Energiepreise 2

#773 Beitrag von nargero »

ssuchi hat geschrieben: 10. Oktober 2022, 19:35 ...sind es fast immer dieselben Orte, an denen zuviel und dieselben, an denen zuwenig Strom vorhanden ist. Dagegen helfen daher keine Speicher sondern nur bessere Netze...
Das wurde schon ein paar mal von allerlei Instituten durchgerechnet, und die MünchnerRück hatte sogar mal ein sehr großes Projekt in der Richtung gestartet. Der Haken: Das würde nur Länderübergreifend sinnvoll funktionieren. Also über mehrere Staaten hinweg.
Europa hat bereits ein Verbundnetz, aber man müsste ein solches Netz zusammen mit den ganzen GUS-Staaten aufbauen (Um den Tagesverlauf flächendeckend abzubilden). Und dass das gelingt, daran wird niemand ernsthaft glauben.
Wir kriegen das mit den Nord-Süd-Trassen ja nicht mal in DE "Länderübergreifend" hin, wie soll es dann im großen Maßstab funktionieren...
Ist zwar ein nettes Gedankenexperiment, aber das wird es auch bleiben.

Das mit den (lokalen) Netzen ist aber echt auch ein Thema. Hier werden grad die funktionierenden überirdischen Hochspannungsleitungen die wirklich ein Netz gebildet haben, durch einzelne Erdleitungen ersetzt. Unser ganzes Tal ist inzwischen nur noch mit einer 30 KV Leitung angebunden. Sobald mehr und mehr E-Autos kommen, wird auch das grandios und mit Ansage in die Hose gehen...
Bzw. in vielen Straßen dürfen bereits jetzt keine weiteren Wallboxen mehr montiert werden, wie ich vom Elektriker-Meister erfahren habe... Na dann.
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut
haben"
– Alexander von Humboldt

Wichtig: Beachtet bitte auch unser Wiki
Benutzeravatar
nargero
Moderator
Beiträge: 2329
Registriert: 6. Mai 2009, 10:02
Mopped(s): R45, K1200RS, 12er GS-ADV
Wohnort: Heidelberg

Re: Steigende Energiepreise 2

#774 Beitrag von nargero »

Realsatire...
Die grüne Ideologie ist definitiv am Ende.
Um die Agenda irgendwie noch "zu retten", MUSS ja ein Kernkraftwerk abgeschaltet werden. Dass das im Winter keine besonders gute Idee ist haben ja auch die Leute in Berlin bemerkt.
Um aber trotzdem die Abschaltung durchzuziehen, werden jetzt vermutlich 3 schwimmende Öl-Kraftwerke (mit jeweils 450 MW) aus Belgien in Betrieb genommen, und blasen dann entsprechend Abgase in den Himmel über der Nordsee.

Es fällt einem echt nichts mehr ein... Eigene funktionierende, "grüne" (laut EU) und sichere Kraftwerke abschalten, und ausländische Ölverbrenner anmieten. Wer kann diesem, noch nie in dieser Form dagewesenen, Unsinn endlich ein Ende bereiten?!?
Wenn Du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis. Berlin scheint nur noch aus "Arbeitskreisen" zu bestehen...
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut
haben"
– Alexander von Humboldt

Wichtig: Beachtet bitte auch unser Wiki
Benutzeravatar
Pokolyt
Beiträge: 188
Registriert: 20. November 2021, 08:53
Mopped(s): BMW R 850 R
Wohnort: 39240 Calbe (Saale)

Re: Steigende Energiepreise 2

#775 Beitrag von Pokolyt »

Hallo.
Wenn du mir sagen kannst wohin mit dem Atommüll, dann wäre ich auch für den weiteren Betrieb der Atomkraftwerke.
Da aber da noch keine wirkliche Lösung vorhanden ist, sollte vielleicht mit Hochdruck und schnell in bessere und umweltfreundliche Stromerzeugung investiert werden.
Wer sich dafür einsetzt, ob grün, rosa oder lila ist mir vollkommen egal.
Liebe das Leben, das du lebst. Lebe das Leben, das du liebst. . :D
Gruß Lothar
Antworten