kub0711 hat geschrieben:Rechnerisch kommts mir aber auch komisch vor:
6-7mm Durchmesserverkleinerung (ca. 3 mm Profil) machen ca. 1% Umfangsverkleinerung und damit Tempoabweichung aus, das wären aber gerade mal 0,5 km/h bei 50.
Und den Zusammenhang zwischen Anzeige und Geberfrequenz hab ich mir eigentlich auch linear vorgestellt.
Hmm...
Guten Morgen K1200LT-Gemeinde,
als seit Langem heimlicher Kibitz hier, möchte ich mich kurz vorstellen: Peter Stefan, Stadt Salzburg, beruflich in der elektrischen Messtechnik beheimatet, unterwegs auf 84er K100RS und 99er K1200RS.
Nichtlinear an der Tachogeschichte ist das Anzeigeinstrument selbst. Robust gegen Vibrationen&Erschütterungen sollte es sein, andererseits auch allen Witterungsbedingungen standhalten. Drehspulinstrumente für diesen Einsatzbereich haben typischerweise eine Klassengenauigkeit von 1.0 oder 2.0. Nehmen wir schlechtestenfalles 2.0 an, das bedeutet einen größtzulässigen absoluten Fehler von 2% bezogen auf den Skalenendwert von 280 km/h, ergibt rechnerisch 5.6 km/h und spiegelt Kai-Uwe's Beobachtung von 6 km/h Differenz gut wieder.
Für alle Drehspulinstrumente gilt, dass man grundsätzlich nicht im unteren Skalendrittel messen sollte, sondern in den nächstkleineren Bereich umschalten sollte. Wer das in Laborübungen nicht machte, der flog hochkant mit Beurteilung NICHT GENÜGEND raus

Aber am Werkl gibt es diese Möglichkeit nicht und der Fehler ist konstruktionsbedingt (Reibung, Federn, elektrische Zuleitungen) im unteren Bereich am Größten!
Zudem schreibt der Gesetzgeber vor, dass Tachometer vorzueilen haben und keinesfalles zuwenig anzeigen dürfen. Wieviel ist meines Wissens nicht festgelegt, zeigt sich jedoch im Vergleich unterschiedlicher Hersteller: z.B. 2 Yamahas zeigten über 1 Woche gemeinsame Tour 10% mehr als meine K1200RS an, sowohl die gefahrene Momentangeschwindigkeit als auch in Summe am Kilometerzähler.
Alle K-Tachos sind diesbezüglich Zwitter. Die ungenaue, nichtlineare digital->analog gewandelte Zeigeranzeige, andererseits die unbestechliche Wegstreckenmessung mittels Steppermotor, direkt von den Geberimpulsen angesteuert. Probleme bereitet das den Gespannbauern. Die Analog/Digitalwandlung kann man mittels internem Potentiometer auf 16% trimmen, die Wegstreckenmessung nur mittels externer Pulsteilerschaltung auf die kleineren Räder anpassen.
Genug gebabbelt, ans Brötchenverdienen ... schönen Wochenstart, Pezi