Ich komme aus der Nähe von Koblenz bin fast 50 und bin "hoffentlich" bald Wiedereinsteiger.
Ich hatte bis vor etwa 15 Jahren vieles an Motorrädern gefahren was der Markt her
gab und dann aufgehört aus Zeitgründen. Bin dann zuletzt vor 10 Jahren noch eine
kurze Weile mit einer ZX9R rum gefahren.
Jetzt juckt es aber wieder gewaltig im Hintern (bei der schönen Gegend hier) und ich
habe mich, warum auch immer, in eine Rockster verguckt.
Da sie gebraucht mit etwa 30-50k Laufleistung angeboten werden würde ich gerne wissen
wollen auf was ich zu achten habe und wann welche größeren Inspektionen anfallen.
Bei den 1150ern ist das ABS-Steuergerät immer ein Schwachpunkt. Da ist meines Wissens die Einhaltung der Bremsflüssikeitswechselintervalle wichtig.
Am besten ists glaub wenn das Steuergerät schon bei RH Electronics zur Reparatur war
Was passiert eigentlich beim Ausfall? nur keine ABS Regelung mehr oder Ausfall der Bremsen?
Wann stehen Wartungen/Service an bzw. wo kann ich das nachlesen? Auch von den Kosten. Ist ja u.U.
ein Verhandlungskriterium.
leider fällt mit dem Steuergerät auch der Bremskraftverstärker mit aus, d.h. die benötigte Handkraft wird bedeutend stärker!
Serviceintervalle sind alle 2 Jahre Radkreis, alle 4 Jahre Steuerkreis (da die Rockster von Werk ab mit Stahlflex kommt)
Preise könnte ich mal zuhause nachschaun (wenn hier keiner vorher kommt der die auswendig weis )
Bei dem Modell kannst Du doch außer dem Bremsflüssigkeitswechsel nahezu alles in Eigenregie machen: Motorölwechsel, Getriebeölwechsel, Luftfilterwechsel, Zündkerzenwechsel, Synchronisation, ...
Das ist das tolle an den (alten) 4V-BMWs!
Mal als Info ich hatte 2 Rockster. Mit der Ersten hatte ich bei 104tsd Kilometer einen Unfall. Bis dahin nie Probleme mit dem ABS. Die Zweite hab ich mit knapp über 85tsd Kilometer verkauft. Bis dahin auch keine ABS-Probleme. Auch mit dem gefürchteten Bremskraftverstärker gabs keine Probleme. Im Gegenteil ...... ich vermisse den noch immer weil die Vollbremsungen besser waren als die von meiner 12'er GS-TÜ mit Brembobelägen. Auch zum dosieren war die Bremse der Rockster gut zu dosieren. War/ist halt Gefühlsache.
Griaserl Werner Mod: R-Modelle
die knackige Nackte BMW RocksterEdition R80 Nr.1790
22.03.2004 - 11.10.2008 104.002km Rockster in orange/schwarz
02.04.2009 - 23.08.2015 R1200GS
15.09.2015 - 15.04.2022
Alle 20.000 steht in der Regel ein groesserer Service an, alle Fluessigkeiten, Ventile einstellen, Synchro usw. Alle 40.000 kommt dann noch der Poly-V Riemen vom Generator dazu. Die Kupplung ist bei einigen bei 80.000km faellig, andere berichten von 160.000km oder noch spaeter.
Die Boxermotoren sind relativ Wartungsfreundlich gebaut, man kommt an vieles gut dran, fuer manches muss aber auch mal der Tank runter. Mit etwas geschick soll auch Synchronisieren und Ventileinstellen kein grosses Problem sein. Der Bremsfluessigkeitswechsel vom ABS-System ist schon etwas komplizierter, und damit ein Kostentreiber, wenn in der Werkstatt durchgefuehrt. Er wird von manchen aber auch in Eigenregie durchgefuehrt.
Was das ABS angeht, gibt es viele Diskussionen. Ich versuche das mal moeglichst sachlich zusammen zu fassen:
ABS ist grundsaetzlich eine gute Sache. Das I-ABS (oder ABS III) war damals und fuer einige Zeit das beste seiner Klasse.
Besonderheit beim I-ABS: Der Elektronische Bremskraftverstaerker und Integralbremsfunktion (bei betaetigen der Handbremse wird hinten mitgebremst)
Dadurch kann man mit relativ wenig Handkraft sehr schnell und sehr stark Bremskraft aufbauen.
Eigenheiten des I-ABS:
- Es erfordert durch den Bremskraftverstaerker einiges an Gewoehnung, ansonsten wird es ein relativ digitales Bremsen. Nachbremsen z.B. in etwas zu flott angefahrenen Kurven kann fuer einige Fahrer tricky werden. Ich konnte mich nie daran gewoehnen und habe es unter anderem deshalb (legal) ausgebaut.
- Auf welligem und wechselhaftem Fahrbahnbelag kann es manchmal zu Schreckmomenten fuehren, wenn beim harten Bremsen ploetzlich die Vorderradbremse kurz aufmacht (dieses "kurz" kann aber als relativ lang empfunden werden). Grund hierfuer ist der eingebaute Ueberschlagschutz: bei einem blockierten Hinterrad kann es unter Umstaenden vorkommen, dass die Elektronik ein aufsteigendes Hinterrad "vermutet" und oeffnet deshalb dann den vorderen Bremskreis. Dies passiert am haeufigsten bei einer Geschwindigkeit zwischen 60-80km/h. Dieses Phaenomen kennen eher die S-Boxer Fahrer, die vorderradlastiger und eventuell schneller unterwegs sind als die R1150er und Rockster Fahrer (wobei es mir 2mal passiert ist).
- Es reagiert empfindlich auf schwache Batterien. So kann es unter Umstaenden Fehler anzeigen, wenn beim Selbsttest vorm Anmachen die Batteriespannung schwach ist, oder bei wiederholtem, harten Bremsen die Spannung unter einen Schwellwert sinkt (der Durckmodulator ist relativ Energiehungrig).
- Im Fehlerfall faellt fuer einen oder beide Bremskreise die Bremskraftunterstuetzung schlagartig und ohne Vorwarnung aus. Hinten merkt das der nicht so sensible Fahrer evtl. erst an den blinkenden Warnlampen, vorne oder bei beiden Bremskreisen greift man gefuehlt mit der Hand ins leere, bis man am Bremshebel auf Widerstand trifft und dann erst verzoegert und mit erhoehter Handkraft eine relativ schwache Bremswirkung erzielt. Das kann gllimpflich enden, oder unter Umstaenden auch nicht.
Moegliche Ursachen fuer den ABS-Ausfall:
- schwache Batterie
- interner defekt im ABS-Modulator (die Sensorflaechen sind zu klein/schwach ausgelegt)
- defekt an den Servomotoren zum Beispiel durch Dreck im System, Korrosion (deshalb ist der zeitlich REGELMAESSIGE Wechsel der Bremsfluessigkeit so wichtig!)
- festgehen der Servomotoren nach langen Standzeiten
- Elektronikschaeden an der ABS-Elektronik z.B. durch ausgetretene Bremsfluessigkeit oder Kondenswasser
Was man vorbeugend dagegen tun kann:
- regelmaessiger Bremsfluessigkeitswechsel nach Zeitintervall, auch wenn das Moped lange Zeit nur gestanden und nicht gefahren wurde
- regelmaessig in den ABS-Bereich bremsen und das System "arbeiten" lassen
dementsprechend kommt es bei Motorraedern mit hohen Kilometerleistungen seltener zu Ausfaellen als bei Maschinen mit weniger Kilometern, oder die lange gestanden und wieder in Betrieb genommen wurden. Bei diesen Maschinen werden die Bremsfluessigkeitswechsel gerne mal ausgelassen oder die Intervalle ausgedehnt.
Was man machen kann, wenn es defekt ist:
- von/bei BMW reparieren lassen -> neuer Durckmodulator, mit Aus- und Einbau ueber 2000 bis 2500 Euro
- mit repariertem/instandgesetztem Modul von RH-Electronics reparieren (lassen), ca. 500-1000 Euro guenstiger
- mit gebrauchtem Modul reparieren (lassen), ca. 4-500 Euro plus Aus- und Einbau
- Ausbau des ABS und Umbau auf normale Bremse. Materieal ca. 60-80 Euro (plus ca. 20 Euro bei Wechsel des hinteren Bremszylinders), Anleitungen gibt es in diesem und anderen Foren.
- Es gibt auch einige versierte Schrauber, die ein ABS-Modul bei defekten/festgegangenen Servomotoren reparieren koennen.
Aber beim Ausbau zu beachten:
Ohne Austragung/Aenderung des Fahrzeugscheines je nach Auslegung mindestens Grauzone bis verlieren der ABE, eher letzteres. Deshalb zuerst auf die Suche nach einem Pruefer machen, der die Aenderung auch abnimmt. RH-Electronics bietet auch Ausbau und Abnahme an.
Die Anfaelligkeit des Systems ist bei BMW nicht unbekannt, es wird aber nicht gerne nach aussen kommuniziert. Nach Gespraechen mit mehreren erfahrenen BMW-Mechanikern ist das Credo: Die Frage ist weniger, ob es zu einem Ausfall kommt, sondern eher wann. Bei gefahrenen und regelmaessig gewarteten Maschinen passiert es aber seltener und spaeter als bei "Standuhren".
Es gab dazu auch schon einige Berichte in der Motorradpresse.
Wer anderen eine Grabe grubt, soll nicht mit Schweinen werfen.
@Nikker hab dir einen Link per PN geschickt. Könnte eine interessante Maschine sein.
50.000 km, ein bisschen Zubehör (Koffer Scheibe Auspuff), vom Händler also mit Garantie, 4499 Euro
Wer anderen eine Grabe grubt, soll nicht mit Schweinen werfen.
Danke Taurus,
habe jetzt leider erst deine Sachen lesen können. Vielen Dank dafür. Kann dazu nur sagen, Daumen hoch.
In vielen anderen Foren bekommt man leider mittlerweile entweder keine Infos oder im allgemeinen, dumme
Antworten.
Ich wollte ursprünglich ja "etwas" stärkeres haben (K1200R/S) aber meine Frau!! hat mir die Rockster gezeigt.
Die kannte ich vorher garnicht. Aber nachdem ich mir das Motorrad etwas näher angesehen habe finde ich sie
doch reizvoll und hier für die Eifel kann es ein echtes Spaßmobil sein.
Von daher hoffe ich euch bald die freudige Nachricht mitteilen zu können wenn der Nachwuchs dann da ist
Das wird sie sein. Sie hat einen anderen Lenkkopfwinkel und wird dadurch agiler als eine normale R. Eine K ist eine Mischung aus allem und ehr für längere Strecken.
bei manchen nicht so gut. Musste mir schon öfters anhören:
Das ist doch die mit dem ABS Problem, oder die hat doch Kabelbaumprobleme, dann bei der R1150R (ohne Doppelzündung, wie meine) das Gemecker mit dem KFR ......
Aber ich finde meine R nach wie vor Klasse, habe Spass mit Ihr, meine Black Beauty eben.
Gruß Tom
Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
Der Ruf der 1150er ist gar nicht so schlecht. Eigentlich sogar eher gut. Die meisten denken an zuverlässig, viele Kilometer, handlicher als sie aussieht, variabel, wartungsfreundlich.
Lediglich die ABS Geschichte zieht das ganze runter.
Einige sagen "zu Recht", andere sagen "Blödsinn". KFR ist seit Doppelzündung Geschichte, viele haben es auch durch synchronisieren in den Griff bekommen.
Ich bin vor 3 Jahren auch nach 16 Jahren Pause wieder eingestiegen, und hatte zwischen F800R und Rockster geschwankt. Zwischendurch mit der K1200R geliebäugelt, aber dann entschieden, dass 163 PS als Wiedereinstieg doch zuviel ist. Vor meiner Pause war ich Einzylinder Enduro und Supermoto mit 48 bzw. 60 PS gefahren.
Nach der Probefahrt mit 2 Rockstern ist es dann auch eine geworden, die 800R bin ich gar nicht mehr Probe gefahren. Ob das gut war? Keine Ahnung, aber ich bin happy.
Wer anderen eine Grabe grubt, soll nicht mit Schweinen werfen.
Die Rockster hat die Gabel von der R1100S und ist im Vergleich zur R1150R agiler vom Fahrverhalten. Die Rockster macht mehr Spaß als das Großvatermotorrad R R1150Rockster
Griaserl Werner Mod: R-Modelle
die knackige Nackte BMW RocksterEdition R80 Nr.1790
22.03.2004 - 11.10.2008 104.002km Rockster in orange/schwarz
02.04.2009 - 23.08.2015 R1200GS
15.09.2015 - 15.04.2022
und bin "hoffentlich" bald Wiedereinsteiger. 
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