Bremsbeläge selbst wechseln?

[Alpenbummler]

Hallo zusammen,

an meiner R12R LC gehen die vorderen Bremsbeläge zur Neige. An meinen diversen Yamahas hab' ich die immer selbst gewechselt. Die hatten teilweise auch ABS.

Bremssattel abmontieren, alte Beläge rausmachen, Kolben reinigen und zurückschieben, die neuen Beläge einbauen, Bremssattel wieder montieren. Dann die andere Seite genauso und fertig.

Dabei darauf achten, dass die Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter nicht überläuft (der Freundliche hat beim Wechsel letztens hoffentlich nicht ganz voll gemacht).

Könnt Ihr mir dazu raten, das auch an meiner BMW selbst zu machen oder lässt man bei so einem hochentwickelten Gerät besser die Laienfinger davon?

Was nimmt denn ein Freundlicher für den Wechsel? 4 AWs? 45€?

[farbschema]

Hallo,

darf ich mal fragen, wie lange die gehalten haben vorne?
Und wie ist es hinten?

Bei mir sind 30tkm auf dem Moped - und auf den Belägen (ruhig gefahren) - ich schätze, da gehen noch 10 - 15 tkm.
Daher die Frage, aus Interesse.

[rumbrummer]

Hi,

Ich habe für meine 2016er GS hinten die Lukas TRW Sinter-Beläge für knapp 18€ bei https://m.pkwteile.de/ersatzteile-suche ... d=MCB671SH gekauft.
Die vorn kosten auch knapp 18€ Pro Sattel: https://m.pkwteile.de/ersatzteile-suche ... d=MCB856SV

Ich weiss nicht , ob die für Deine R auch passen - aber wenn Du passende für die R findest, kannst Du im Vergleich zu den Goldstaub-Belägen von BMW vermulich noch mehr sparen, als durch den Arbeitslohn.

Ciao Markus

[joerg58kr]

Ich habe im Sommer bei ~28.500 rein prophylaktisch vor meiner Alpentour noch ein paar neue Brembos eingebaut. Anleitung gemäß Rep--DVD, Beläge online für 31,-€/Paar aus Hildesheim

[yy-zz]

Könnt Ihr mir dazu raten, das auch an meiner BMW selbst zu machen oder lässt man bei so einem hochentwickelten Gerät besser die Laienfinger davon?

Sollte man als Laie nicht prinzipiell die Finger
von allem lassen was man zerstören kann….

[Alpenbummler]

darf ich mal fragen, wie lange die gehalten haben vorne?
Und wie ist es hinten?

Ich nehm's ja gerne mal genau. Daher weiß ich, dass die Beläge neu 4,3 mm hatten. Jetzt, nach 33.000 km hat der am meisten abgenutzte (links innen unten) noch 0,9 mm zwischen Trägernase und Scheibe (bei aktivierter Bremse). Es gingen also rechnerisch noch 8.700 km bis die Nase an der Scheibe ansteht.

Hinten sehen sie noch so super aus, dass ich gar nicht gemessen habe.

Ich fahr' engagiert, schon aber auch vorausschauend. Wenn vorn schon alle Bremslichter angehen, bleib' ich nicht auf dem Gas stehen um 10 Sekunden später alles wegbremsen zu müssen. Insofern haben die Bremsbeläge ein "normales" Leben hinter sich. Auf den diversen Yamahas haben sie auch immer zwischen 30 und 40 tkm gehalten.

Das heißt, Ihr macht das alle selbst? Mit dem berüchtigten ABS, das schon vom schief anschauen kaputt geht, gibt es dabei keine Probleme? Die Kolben zurückdrücken bis die neuen Beläge reinpassen, ist kein Problem? Muss man da vorher irgendetwas beachten (außer sauber machen)?

Mal angenommen, es ist zu viel Bremsflüssigkeit drin für die neuen Beläge: gibt es etwas zu beachten mit dem Deckel des Vorratsbehälters? Luft, Dichtung, Folie, Schwitzwasser, Schrauben, *wasmirnichteinfällt* ? Braucht man spezielles Werkzeug? Torx hab' ich inzwischen von T15 bis T50. Eine "Zange" zum parallelen zurückdrücken der Kolben allerdings noch nicht. Habt/verwendet Ihr sowas?

[Alpenbummler]

Sollte man als Laie nicht prinzipiell die Finger
von allem lassen was man zerstören kann….

Du fährst doch sicher auch Auto, oder? Das könnte man bei falscher Bedienung auch zerstören - und trotzdem …

Die Frage ist, ob jemand, der das bei Yamaha kann, es auch bei BMW kann oder ob es bei BMW speziellere Anforderungen gibt.

Und vielleicht noch, ob es Insiderwissen gibt, das man besser vor Beginn der Arbeiten hat.

[joerg58kr]

Wenn ich zwei linke Hände habe, sollte ich es besser lassen und zum Freundlichen fahren

[Chesse]

Hallo Alpenbummler

Da Du an Deinen früheren Mopppeds die Bremsbeläge auch selbst gewechselt hatte vermute ich mal dass Du Dich damit auskennst. Dann sollte es für Dich auch kein Problem sein die Arbeiten auch an Deiner LC durch zu führen.

Bei meiner Neuen kann ich noch viele tausend Kilometer warten bis die runter müssen. Wenn es soweit ist werde ich es auch selbst machen. Genauso wie bei meiner alten 2006er LT mit ABS.

[Alpenbummler]

Bei den Yamahas hat das einwandfrei geklappt. Wenn es bei der BMW gleich geht, wird das weiterhin klappen. Bis jetzt hat noch niemand von den Selbermachern von irgendwelchen Gemeinheiten berichtet. Es scheint gleich zu sein.

Wenn ich zwei linke Hände habe, sollte ich es besser lassen und zum Freundlichen fahren

Keine Ahnung. Wenn ich beiden Hände mit der unebeneren Seite nach unten auf den Tisch lege sind die beiden Daumen innen, nicht rechts oder links. Dann hab' ich weder zwei linke noch zwei rechte Hände, oder? Na dann sollte es doch klappen, oder?

[manfred180161]

Lass dich nicht verrückt machen. Da gibt es keine Unterschiede. Das kann sogar ich.


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[ChristianS]

Wer sich unsicher bzgl der Überfüllung des Bremsflüssigkeitsvorratsbehälters ist, kann vor dem Zurückdrücken der Kolben Bremsflüssigkeit in einer Einwegspritze "zwischenlagern"

[Alpenbummler]

Vielen Dank für all Eure Meinungen .

[joerg58kr]

Da hat sich in den letzten 15-20 Jahren nicht groß was geändert. Bremsbelag ist Bremsbelag. Sogar unser Admin war mal mit seiner K12 zum Bremsbelagtausch bei mir, ist allerdings schon etliche Jahre her, da habe ich noch in Hainburg gewohnt. Beim Auto kann es komplizierter sein

[chefffe]

Das ABS hat beim Bremsflüssigkeitswechseln auch keinen Einfluss. Die BFL wird gewechselt als wäre es nicht vorhanden.
Ich habe allerdings jetzt in der MotoScan App die Funktion ABS entlüften gesehen. Wann wird das denn nötig? Nach Tausch der ABS Einheit?

[Dynamick]

Was sich schon geändert hat ist das verwenden von Keramikpaste statt Kupferpaste auf dem Belagrücken bei ABS.
Sonst alles wie immer.

[Alpenbummler]

@ chefffe: wir schreiben hier von Bremsbelägen, nicht -flüssigkeit. Schön zu lesen, dass das ABS keine Rolle spielt wenn man die Bremskolben zurückschiebt.

Wenn man keine Keramikpaste hat - kann man dann auch heute noch Kupferpaste nehmen? Oder lösen sich darunter die modernen Beläge auf ?

[farbschema]

Ich nehm's ja gerne mal genau. Daher weiß ich, dass die Beläge neu 4,3 mm hatten. Jetzt, nach 33.000 km hat der am meisten abgenutzte (links innen unten) noch 0,9 mm zwischen Trägernase und Scheibe (bei aktivierter Bremse). Es gingen also rechnerisch noch 8.700 km bis die Nase an der Scheibe ansteht.

Hinten sehen sie noch so super aus, dass ich gar nicht gemessen habe.

Ich fahr' engagiert, schon aber auch vorausschauend. Wenn vorn schon alle Bremslichter angehen, bleib' ich nicht auf dem Gas stehen um 10 Sekunden später alles wegbremsen zu müssen. Insofern haben die Bremsbeläge ein "normales" Leben hinter sich. Auf den diversen Yamahas haben sie auch immer zwischen 30 und 40 tkm gehalten.

Das heißt, Ihr macht das alle selbst?

Danke für die Info bzgl. Verschleiß.

Ich würds auch selbst wechseln. Allerdings niemals ohne Reparaturanleitung, da stehen Werkzeug und ggf. spezielle Dinge zur Beachtung drin. Ist halt die Bremse.

Andererseits Beläge tauschen vorne kostet doch nicht mehr als ne halbe Stunde (?) und etwas teurere Ersatzteile.

Schönen G.
Fx

[ChristianS]

Wenn man keine Keramikpaste hat - kann man dann auch heute noch Kupferpaste nehmen?

Alles kann, nichts muss.
Woanders gibts ein Thema, in dem es um rückseitige Beschichtung geht....!

[joerg58kr]

Kostet beim laut Liste 2x78,71 €uro für die Beläge plus 2 AWs fürs Wechseln (lt. Rep-DVD) wenn du einen Hauptständer hast, sonst ein AW mehr

Die Brembos gibt es auch in original Brembo-Verpackung ohne BMW-Aufdruck für weniger als die Hälfte 31,-€ z.B. bei lufika

[Dynamick]

Alpenbummler hat geschrieben: ↑Wenn man keine Keramikpaste hat - kann man dann auch heute noch Kupferpaste nehmen?

Ich sehe das auch nicht so genau. Aber ich habe gelesen, das Kupferpaste aufgrund der Leitfähigkeit evtl. zu elektronischen Problemen des ABS führen kann.

[Taxicup]

...
Aber ich habe gelesen, das Kupferpaste aufgrund der Leitfähigkeit evtl. zu elektronischen Problemen des ABS führen kann.

Das kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kupferpaste das Magnetfeld für den Sensors beinflusst - nee!

[hixtert]

Der Sensor nimmt Wirbelströme, die durch den gelochten ABS-Ring entstehen, auf und wertet sie aus. Ob da jetzt irgendwo Kupferpaste oder Nutella oder gar nichts hingeschmiert wurde, kann den Sensor nicht beeinflussen.

[Larsi]

Kupferpaste hatte meines Wissens noch nie etwas an der Bremsanlage zu suchen.
Speziell dann nicht, wenn Bauteile aus Aluminium im Spiel sind.
https://schrauben-guide.de/tipps/kupfer ... o-wieviel/

Es gibt Keramikpaste oder zB "Plastilube" für die Bremsbeläge.
http://www.ate-info.de/de/details/produ ... lube-75-ml

Meiner Erfahrung nach bindet jede Paste am Bremsbelag wunderbar Staub und Dreck genau dort, wo ich ihn nicht haben will, daher baue ich meine Bremsbeläge trocken ein. Lediglich wenn es zu Quietschgeräuschen kommt wende ich Plastilube an. Ist beim Mopped auf den letzten 150.000km aber nicht vorgekommen.

[Larsi]

... Aber ich habe gelesen, das Kupferpaste aufgrund der Leitfähigkeit evtl. zu elektronischen Problemen des ABS führen kann.

Diese Probleme kannst du wunderbar mit einem Aluhut eliminieren.