Ein sehr interessanter Bericht….

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Mark (CE)
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Ein sehr interessanter Bericht….

#1 Beitrag von Mark (CE) »

Ein schon etwas älterer Artikel, durchaus aber eine interessante Ansicht....

Sie müssen lernen, schneller Motorrad zu fahren. Stichwort aktive Sicherheit. Nur wer schnell Motorrad fahren kann, beweist Fahrzeugbeherrschung und fährt damit sicher. Ich war letztens mit dem MO-Transporter in den Alpen unterwegs. Vor mir zwei Motorräder. Eine Frau auf einer Harley und ein Pärchen auf einem Sporttourer. Die Sozia mit Warnweste, damit sie die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zieht. Passive Sicherheit - sie verlässt sich auf die anderen. Es wäre angebracht gewesen, beide Motorräder zu überholen, denn es war ein Bild des Grauens. Sie fuhren so langsam, aber vor allem: so unsicher. Das Fahrkönnen da draußen nimmt ab. Andererseits nimmt das Sicherheitsbedürfnis zu. Eine schizophrene Entwicklung. Anscheinend kompensieren heute viele Motorradfahrer ihren unsicheren Fahrstil mit Warn-Westen und teils kruder „Sicherheitsausstattung". Immer öfter beobachtet man Motorradfahrer, die ihre Maschine kaum schieben können, die wackelig in Kurven eiern und sich dann aber am Treff über vermeintliche Heizer mokieren. deren Lebenswelt sie gar nicht nachvollziehen können. Denn ihre eigenen Grenzen liegen deutlich unter dem, was andere als normales Tempo ansehen und dabei trotzdem noch lange nicht rasen. Der Heizer hat einen Vorteil: Er kennt seine Maschine in knackigen Situationen. Er weiß, wie man in Schräglage stark bremst. Er weiß überhaupt, wie man bremst und was der Motor macht, wenn man richtig Gas gibt.

Die Harley-Fahrerin aus meinem Alptraum kann kein Ausweichmanöver fahren, sie beherrscht die Vollbremsung nicht. Sie sollte es lernen, schnell fahren zu können. Von wegen „runter vom Gas" -ran ans Gas! Oft sind es gerade die, die selbst kaum fahren können. die sich so rührend um das „Ansehen unseres schönen Hobbys in der Gesellschaft" sorgen. Wenn ich mir so manchen da draußen anschaue, da sorg ich mich vor allem darüber, wie diese Leute sich selbst gefährden. Wer lebt denn nun gefährlicher - der routinierte Sportsfreund oder der gehemmte Eiertänzer? In Studien ist ein Zusammenhang zwischen Motorleistung und Unfallwahrscheinlichkeit nicht nachgewiesen worden. Es gibt keinen Beleg für den naheliegenden, aber eben nicht zwangsläufig zutreffenden Schluss, flotte Fahrer seien Organspender. Das einzige, was sich logischerweise abzeichnet, ist: Wenigfahrer machen die meisten Fahrfehler. Das hier soll keine Aufforderung dazu sein, deppert durch die Gegend zu rasen. Aber viele. der Zeigefingerheber sollten sich einmal selbst reflektieren, ihr Können mit den Gegebenheiten im Verkehr abgleichen und sich überlegen: Wer beherrscht hier was? Passives Aufrüsten ist weniger wert als etwas Training auf der Hausstrecke.

Quelle: MO – Motorrad Magazin Nr.10, Oktober 2010
Gruß Mark
octane
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#2 Beitrag von octane »

Wie wahr.
AndreasBN
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#3 Beitrag von AndreasBN »

Ich halte diesen Artikel für völligen Schwachsinn. Wenn man unsicher ist, dann sollte man lieber langsam fahren und sich im Verkehr gut sichtbar machen. Natürlich wäre für die genannten Fahrer wahrscheinlich ein Fahrsicherheitstraining gut gewesen. Aber wer weis, vielleicht hatten sie ja sogar eins gemacht und fuhren schon viel besser als vorher?

Auch unsichere und langsame Motorradfahrer haben ein Recht ihr Hobby zu geniessen.
Grüße
Andreas
octane
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#4 Beitrag von octane »

Wasserfall hat geschrieben:Auch unsichere und langsame Motorradfahrer haben ein Recht ihr Hobby zu geniessen.
Manche sollten sich aber lieber ein anderes Hobby suchen.
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Lumi
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#5 Beitrag von Lumi »

Sind ein paar interessante Gesichtspunkte dabei wobei ein Harleyfahrer jetzt ein etwas schlechtes Beispiel war. Weiß doch jeder das Harley fahren so heißt weil es mit Motorrad fahren nichts zu tun hat.
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Mark (CE)
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#6 Beitrag von Mark (CE) »

hm, Harleyfahrer hin oder her, lesen wir das mal völlig emotionslos was die Marke angeht... :)
Gruß Mark
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marsvin
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#7 Beitrag von marsvin »

octane hat geschrieben: Manche sollten sich aber lieber ein anderes Hobby suchen.
Finde ich gut, dass es hier noch solche Naturtalente gibt, die von Anfang an schnell und supersicher Motorrad fahren konnten :D .
Habe ich von mir übrigens auch mal gedacht, war eindeutig nicht so :| ,
Siggi
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Michael (GF)
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#8 Beitrag von Michael (GF) »

dann sollte man lieber langsam fahren und sich im Verkehr gut sichtbar machen.
genau...das sind dann die Leute die uns vielleicht noch einen Warnwestenzwang einreden möchten.


Der eingestzellte Artikel spricht mir auch aus der Seele................ Punkt.

Dabei ist es völlig egal ob da der Markenname eines Eisenhaufens aus Milwaukee auftaucht oder nicht..... :wink: :D
Rollst Du noch oder Fährst Du schon?

Schöne Grüße aus der Region zwischen Harz und Heide.
Michael
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Handi (inaktiv)
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#9 Beitrag von Handi (inaktiv) »

Asphaltblase hat geschrieben:Ein schon etwas älterer Artikel, durchaus aber eine interessante Ansicht....
Dazu paßt ganz gut der legendäre (und m.E. geniale) Streetsurfing-Artikel von Johannes Riegsinger.
Manfred
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Dieter_N
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#10 Beitrag von Dieter_N »

Das übliche Geschwurbel aus der Ecke.
Asphaltblase hat geschrieben:In Studien ist ein Zusammenhang zwischen Motorleistung und Unfallwahrscheinlichkeit nicht nachgewiesen worden.
Wenn er sich als Journalist begreift, sollte er nicht nur seinen Lesern diese Studien benennen, sondern auch die Haftpflichtversicherer damit konfrontieren. Und die Frage nachschieben, warum sie ungerechtfertigt für höhere Leistung höhere Haftpflichtprämien erheben.
Gruß
Dieter_N
octane
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#11 Beitrag von octane »

marsvin hat geschrieben:Finde ich gut, dass es hier noch solche Naturtalente gibt, die von Anfang an schnell und supersicher Motorrad fahren konnten :D .
So war das selbstverständlich nicht gemeint. Aber es gibt immer mehr "Lifestyle Motorradfahrer" die einfach in der Midlife Crisis den Schein machen müssen um sich selbst zu verwirklichen. Und dann fahren sie 1000 km pro Jahr und so lernt man das natürlich nie richtig. Natürlich gibts dann auch die vielfahrenden Späteinsteiger und das merkt man denen auch deutlich an.
Ist in der Schweiz ein weit verbreitetes Phänomen seit 2003 die Führerscheinregelung umgestellt wurde und jeder über 25 direkt auf eine ungedrosselte Maschine sitzen kann.
AndreasBN
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#12 Beitrag von AndreasBN »

octane hat geschrieben: Aber es gibt immer mehr "Lifestyle Motorradfahrer" die einfach in der Midlife Crisis den Schein machen müssen um sich selbst zu verwirklichen. Und dann fahren sie 1000 km pro Jahr und so lernt man das natürlich nie richtig.
Na und, wieso auch nicht? Es soll doch jeder tun oder lassen was er will. Wenn die "Lifestyle Motorradfahrer" Spaß haben, dann ist doch alles in Ordnung.
Grüße
Andreas
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marsvin
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#13 Beitrag von marsvin »

Ich hab ja auch nen Smily dahintergesetzt, aber es klang für mich schon etwas seltsam.
Ich bin als Jugendlicher und junger "Erwachsener" viel gefahren und hielt mich für einen guten Fahrer, war ich vielleicht auch, aber eines Tages ging dann eben das Talent aus was unter Anderem mit einem gebrochenen Oberschenkelhals endete. Dazu sagen muss ich, dass zu der Zeit (Anfang der siebziger Jahre) ein großes Moped wie etwa BMW ohnehin nur ein Traum war, erreichbar war etwas eher in der Klasse 250er. Aufgrund der Lebensumstände, wie man so schön sagt, gab ich das Motorradfahren dann bald auf und kam erst vor drei Jahren wieder auf die Idee, dass da noch ein alter Traum auf die Erfüllung wartet, nämlich ein BMW Boxer. Gefunden war bald einer (R850R), aber bei der Probefahrt war ich mir dann nicht mehr so sicher, dass die Idee gut war, aber Aufgeben kam nicht in Frage. Was ich dann in der ersten Saison auf die Straße gezaubert habe, hat sicher so manchem Biker die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Heute, nach etwa 6000km pro Saison und einigen Sicherheitstrainings fühle ich mich natürlich viel sicherer auf meiner Q, bin aber weit entfernt von Perfektion, also halte ich die Durchschnittsgeschwindigkeit eben eher niedrig, das heisst nicht, dass ich schleiche, aber ich fahre auch nicht auf der letzten Rille um die Kurven,
Siggi
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#14 Beitrag von octane »

marsvin hat geschrieben:Heute, nach etwa 6000km pro Saison und einigen Sicherheitstrainings fühle ich mich natürlich viel sicherer auf meiner Q, bin aber weit entfernt von Perfektion, also halte ich die Durchschnittsgeschwindigkeit eben eher niedrig, das heisst nicht, dass ich schleiche, aber ich fahre auch nicht auf der letzten Rille um die Kurven,
Aber mit dieser Kilometerleistung und den Sicherheitstrainings bist du sicher kein ungeübter Fahrer mehr. Auf der letzten Rille um die Kurven zu wetzen ist eh nicht immer eine gute Idee. Und perfekt ist eh niemand.
Franz1954

Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#15 Beitrag von Franz1954 »

Den Schreiber des Artikels kann ich nicht für voll nehmen. Man muß schon ein paar Gehirnwindungen eingebüßt haben, wenn man nicht mehr weiß wie dämlich man sich als Anfänger angestellt hat. Aber vielleicht ist er ja Supermann, der sich das erste mal auf nen 100PS Hobel setzt und losdonnert wie ein Profi. Ich fahre jetzt seit zwei Jahren, habe mich also mit 56 Jahre auf das erste eigenen Moped gesetzt das fast 300kg schwer ist, und habe mir fast in die Hosen gemacht, wenn ich um ne Kurve fahren mußte die etwas enger war. Bin vorher nicht mal noch Fahrad gefahren. Den Schein fürs Motorrad habe ich mit 18 gemacht. Das ist ein bischen lange her. Da muß es schon drinn sein, dass man erst mal lernt wie man damit umgeht. Ich bin jetzt nach zwei Sommern immer noch ein Anfänger, der sich freut dass es schon etwas zügiger geht, aber vom "fahren können" bin ich noch weit entfernt. Kann ja nicht jeder so´n Trommler sein wie der Schmierfink da :lol:

Franz
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Michael (GF)
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#16 Beitrag von Michael (GF) »

Wenn die "Lifestyle Motorradfahrer" Spaß haben, dann ist doch alles in Ordnung.
Solange sie nicht andere im Straßenverkehr behindern oder gar gefährden...ja

"Ironie on"
Der Radfahrer der Dir bei Rot vor die Karre fährt will ja bestimmt auch nur seinen Spaß, also lass ihn doch.
"Ironie off"

Egal ob Motorrad oder Auto..... wer sich om öffentlichen Verkehrsraum mit einem Kraftfahrzeug unterwegs ist sollte es sicher bewegen können. Viele sind meiner Meinung nach aber inzwischen mit dem eigenen Fahrzeug oder/und den alltäglichen Verkehrssituationen völlig überfordert.

Und so verstehe ich den geposteten Artikel auch als Ansatz über mehr "Erfahrung" zu mehr Sicherheit zu gelangen.
Rollst Du noch oder Fährst Du schon?

Schöne Grüße aus der Region zwischen Harz und Heide.
Michael
McWebb

Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#17 Beitrag von McWebb »

Der Führerschein ist in meinen Augen die Erlaubnis das Fahren zu lernen. Egal mit welchem Gefährt, jeder muss erst mal Erfahrung sammeln bevor er sicherer wird. So sollten wir auch jedem die Chance dazu geben, indem wir alle etwas Rücksicht nehmen.

Ein unsicherer Fahrer mit Warnweste, der ein wenig "rumeiert" ist mir lieber als das "Naturtalent", dem die Strasse ausgeht. Der erst hält mich möglicherweise nur ein wenig auf, der zweite kommt mir dann plötzlich auf meiner Spur entgegen.....

Natürlich ist ein Fahrsicherheitstraining für jeden empfehlenswert. Solange es keine Pflicht ist ...

Anfänger und NIchtkönner gibt es überall, ob auf der Strasse, der Skispiste, dem Golfplatz, an der Supermarktkasse oder sonstwo. Jeder von uns wird es wohl an irgendeiner Stelle selbst auch sein. :o Will man die überall ausschliessen?

Mit etwas mehr Rücksicht, vor allem im Strassenverkehr, wäre es für alle etwas leichter...
octane
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#18 Beitrag von octane »

Michael (GF) hat geschrieben:Egal ob Motorrad oder Auto..... wer sich om öffentlichen Verkehrsraum mit einem Kraftfahrzeug unterwegs ist sollte es sicher bewegen können. Viele sind meiner Meinung nach aber inzwischen mit dem eigenen Fahrzeug oder/und den alltäglichen Verkehrssituationen völlig überfordert.
Da stimme ich absolut zu.

Im Eingangsartikel war übrigens nicht die Rede von Anfängern. Dass Anfänger meistens noch unsicher fahren versteht sich von selbst. Aber es gibt halt sowohl auf zwei wie auch vier Rädern Leute die besser Bus fahren würden. Tönt jetzt arrogant aber ist halt so.

Gibt übrigens auch Ausnahmen von der Regel. Man stelle sich einen ehemaligen Downhiller Ende Vierzig vor der mit DH Rennen abgeschlossen hat und nachher (in Rekordzeit) den Motorrad Führerschein gemacht hatte. Da sind dann manchen doch die Augen ausgefallen. Er meinte dann. "och das ist halt ein etwas schwereres DH Bike" :lol: . Ein DH Bike (Fahrrad) ist um die 18 - 22 kg schwer. Die 750 er Dorsoduro (Version ohne ABS) um die 200 kg. Er bewegt das Teil wie wenn er nie was anderes gemacht hätte.
Tom Dooley
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#19 Beitrag von Tom Dooley »

McWebb hat geschrieben:Ein unsicherer Fahrer mit Warnweste, der ein wenig "rumeiert" ist mir lieber als das "Naturtalent", dem die Strasse ausgeht. Der erst hält mich möglicherweise nur ein wenig auf, der zweite kommt mir dann plötzlich auf meiner Spur entgegen.....
Untersschätz das mal nicht zu sehr! Ein Unsicherer, bzw. unerfahrener Fahrer schneidet in der Regel die Kurven und kommt gerade deswegen auf Deiner Seite daher. Ich behaupte von mir, dass ich schon etwas zügiger unterwegs bin. Allerdings halte ich mich ausschließlich auf der rechten Seite auf. Dadurch bin ich gezwungen, engere Kurvenradien zu fahren und hab deutlich mehr Schräglagen - genau das macht ja für mich das Mopedfahren aus!

Fakt ist aber, dass kaum jemand den Führerschein macht und sofort weiß, wie man wirklich Motorrad fährt. Da ist absolut normal und deswegen muss man natürlich auch solche Rücksicht nehmen! Wie schon richtig bemerkt, ist der Führerschein lediglich die Lizenz, ein Fahrzeug zu bewegen. Das richtige Fahren lernnt man erst durch viel Übung. Für mich ist das Problem aber ein ganz anderes. Das was in dem Artikel m. E. gemeint ist, sind diejenigen Zeitgenossen, die ein Motorrad fahren und sich ihrer Inkopetenz erst gar nicht bewußt sind. Sie fahren langsam, weil sie ganz einfach nur überfordert sind. Sie wissen gar nicht, dass sie durch ihre Fahrweise vielleicht eine Gefahr oder ein Hindernis für andere darstellen. Für die sind alle, die sich schneller bewegen als sie selbst, nur Raser. Viele von denen fahren, obwohl sie vermeintlich "langsam" unterwegs sind, bereits an ihrem persönlichen Limit. Das stellt für mich sehrwohl eine Gefahr dar! Solche Fahrer sollten sich tatsächlich ein anderes Hobby suchen. Da helfen auch keine Warnwesten oder Rundumlichter auf dem Helm! Oder sie sollten sich einmal mit Leuten zusammentun, die erfahrener sind als sie. Von denen kann man sich nämlich so einiges abschauen. So habe ich z. B. das Motorradfahren gelernt. Mir war anfangs auch nicht klar, wie man eine Kurve richtig anfährt oder wie man richtig bremst. Das lernt man in der Fahrschule nämlich nicht. Im schlimmsten Falle stellt sich sogar heraus, dass man fürs Mopedfahren gar nicht geeignet ist. Auch das ist ein wichtige Erkenntnis. Nicht jeder hat das Zeug dazu, auch wenn er es noch sehr gerne möchte. Es kann ja auch nicht jeder "Prima Balerina" werden - muss man halt akzeptieren. :lol:

Die "Rumeierer" müßten halt mal ihre Ignoranz ablegen und sich selbst eingestehen, dass sich einfach nicht "richtig" fahren können. Das ist doch kein Beinbruch! Aber das ist bei den meisten zu viel verlangt.

Es wird immer solche geben, die sich im Straßenverkehr bewegen und keine Ahnung haben, was sie da wirklich tun. Sie sind ganz einfach nur in ihrem "Hier und Jetzt" und fallen aus allen Wolken, wenn andere Verkehrsteilnehmer anders sind. Ziel des Motorradfahrens (betrifft übrigens auch das Autofahren) muss es sein, unbewußt kompetent zu fahren. Alles andere sollte man unbedingt bleiben lassen!
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juppi
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#20 Beitrag von juppi »

Ich finde den Artikel recht gut und in vielen Punkten auch richtig und zutreffend. Es ist immer leicht die Verantwortung für sein Tun wegzuschieben und auf andere zu übertragen.

In beiden Artikeln, (auch in dem Streetsurfing Artikel, Link von Handi) ist, wenn ich es richtig verstehe, von Eigenverantwortung und Selbstüberschätzung die Rede. Beides sind für mich sehr wichtige Kriterien.

Franz, wenn Du nicht einverstanden bist, mit dem was geschrieben wurde, musst Du doch nicht gleich unter die Gürtellinie schlagen. Vielleicht wäre es für Dich besser gewesen, du hättest dir zunächst ein kleineres Moped zugelegt. Vielleicht wäre dann einiges für Dich leichter gegangen?
:wink:
Nicht jeder Anfänger stellt sich dämlich an. Er ist vielleicht etwas unerfahren, ungeschickt oder..?

Vieles ist erlernbar, man muss nur daran arbeiten.

Supermänner gibt es nur im Film. im richtigen Leben muss man sich die Sachen erarbeiten.
:) :wink:
Nur wenn man weiß was man tut, kann man machen was man will!
:idea:
Franz1954

Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#21 Beitrag von Franz1954 »

octane hat geschrieben:Im Eingangsartikel war übrigens nicht die Rede von Anfängern.
Ja, da war die Rede von Fahrern, die auf der Strasse "herumeiern" und mit ihrer langsamen Fahrt den Verkehr aufhalten. Warum fällt mir da nur immer "Anfänger" ein?
Die wenigsten haben Anfänger auf der Jacke stehen, wobei das vielleicht eine gute Sache wäre, dass auch der "Profi" weiß wer da vor ihm fährt.

Ich kann mich noch gut an die ersten Fahrten am Kesselberg erinnen, wo die Kurven "eine Herausvorderung" waren :D (aber ich bin schon auch auf meiner Seite geblieben!!) Da bin ich fast aufrecht durch die Kurven geeiert, und war sogar für manche zügig fahrende Autofahrer ein Hindernis. Aber man lernt ja dazu. Heute sind natürlich die Autos die Hindernisse für mich, und so mancher Motorradfahrer, den man sehr wohl als Anfänger einschätzen kann, da ich Augen im Kopf habe, ist so steif unterwegs, wie ich das noch vor nicht all zu langer Zeit selbst war.

Aber die sind mir lieber wie solche Volltrottel, die z.B. von hinten angedonnert kommen und recht zwischen mir und der Leitplanke überholen, wo gerade mal ein guter Meter Platz war. Ein kleiner Schlenkerer von mir, und er hätte sich ein lauschiges Plätzchen unter der Leitplanke gesucht, und ich wäre im Gegenverkehr gelandet.

Die Anfänger sind vielleicht das Hindernis, aber die "möchte gern Könner" sind die Gefahr.

Franz
Franz1954

Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#22 Beitrag von Franz1954 »

juppi hat geschrieben:Franz, wenn Du nicht einverstanden bist, mit dem was geschrieben wurde, musst Du doch nicht gleich unter die Gürtellinie schlagen. Vielleicht wäre es für Dich besser gewesen, du hättest dir zunächst ein kleineres Moped zugelegt. Vielleicht wäre dann einiges für Dich leichter gegangen?
:wink:
Nicht jeder Anfänger stellt sich dämlich an. Er ist vielleicht etwas unerfahren, ungeschickt oder..?

Vieles ist erlernbar, man muss nur daran arbeiten.

Supermänner gibt es nur im Film. im richtigen Leben muss man sich die Sachen erarbeiten.
:) :wink:
Ich kann nichts unter der Gürtellinie erkennen, aber o.k. das kann man so oder so interpretieren. Das sich der Anfänger dämlich anstellt kann ich "aus eigener Erfahrung" als Anfänger so stehen lassen. Das ist nun mal so :D Ich habe das Motorrad an Anfang fast um die Kurve getragen :oops:

Und ja, ich habe mir überlegt, ob ich mir irgend eine alte, leichte, schwache Mühle für den Beginn zum ofter mal ablegen hohle, wollte aber nach der Probefahrt unbedingt so eine RT haben. Das war sicher nicht so ganz das wahre :oops:

Und Supermänner scheint es aber auch in der Motorrad Zeitung zu geben. Denn der schreibt ja auch so, als ob es keine Anfänger geben darf. Das kennt man von so manchen Jobanbot, wo junge Leute mit 30 Jahren Joberfahrung gesucht werden :D Diese Personalchefs haben wohl auch die Zeit in der sie angefangen haben "verdrängt" :wink:

Franz
Zuletzt geändert von Franz1954 am 2. Februar 2012, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
Mystic-Healer

Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#23 Beitrag von Mystic-Healer »

Franz1954 hat geschrieben:... habe mich also mit 56 Jahre auf das erste eigenen Moped gesetzt das fast 300kg schwer ist, und habe mir fast in die Hosen gemacht, wenn ich um ne Kurve fahren mußte die etwas enger war. ...
Den Sinn, als Fahranfänger sich gleich eine solch schwere Maschine zuzulegen, soll mir doch mal einer erklären. Klüger wäre es doch gewesen, sich zum Anfang mit etwas kleinerem und leichterem ans Motorradfahren zu gewöhnen, als in jeder Situation Schweissperlen auf der Stirn zu haben. Wenn dann die Fahrpraxis gestiegen ist, kann man immer noch auf etwas größeres umsteigen. Aber wahrscheinlich hätte ein sogenanntes "Anfängerbike" nicht den persönlichen Statusansprüchen genügt, wer weiß... :?:
Franz1954

Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#24 Beitrag von Franz1954 »

Mystic-Healer hat geschrieben: Aber wahrscheinlich hätte ein sogenanntes "Anfängerbike" nicht den persönlichen Statusansprüchen genügt, wer weiß... :?:
Ich denke mal Statusansprüche suchst du bei mir vergeblich, aber Dummheit könnte es treffen. Ich wollte das Ding unbedingt haben. Naja, jetzt habe ich es geschafft und das Moped hat etwas gelitten, bis ich "den Bogen raus hatte". Da habe ich immer noch Kratzer am rechten Spiegel, wo eine Felswand genau da stand wo ich hinwollte :oops: Oder zumindest das Moped wollte da hin :(
peco-achim
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Re: Ein sehr interessanter Bericht….

#25 Beitrag von peco-achim »

Moin Kollegen, der Artikel trifft es im Grunde schon,
aber meiner Meinung nach geht es nicht ums schnell fahren, sondern um die Fahrleistung in Kilometern.
Jeder Motorradfahrer hat schon mal eine brenzlige Situation erlebt,
egal ob selbst- oder fremdverschuldet. Derjenige, der im Jahr 20.000 km fährt hat sie bestimmt schon öfter gehabt,
als der mit 2.000 km. Folglich reagiert er auch weniger erschreckt, bzw. souveräner und weiß sie zu meistern.
Routine bringt beim Motorrad fahren Sicherheit und Schnelligkeit.
Das ist aber in allen Lebensbereichen so.
Wer viel übt wird auch besser!
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