Der Leidensweg eines Kupplungswechsels

Gnurz · #26 Beitrag von **Gnurz** » 16. März 2004, 14:06

OH, nein!!!
Das geht durch und durch.

Bernard · #27 Beitrag von **Bernard** » 16. März 2004, 18:14

Hoffentlich hast Du mit dem Getrieb Glück und es hat sich nur das Lager verabschiedet.

#28 Beitrag von **Dieter Siever** » 17. März 2004, 14:41

Hallo Leute,

mit Tränen in den Augen hier ein Zwischenbericht zu meinem Getriebe.

Folgende Teile sind hin:

Gehäusedeckel 164 Euro
Antriebswelle 128 Euro
Zahnrad Antriebswelle 93 Euro
3 Schaltgabeln ca. 100 Euro
Schaltwalze 156 Euro
Lager Dichtringe und Kleinkram ca. 200 Euro

Das Ganze war mir zu kompliziert um das selbst zu machen. Da müssen beim Montieren Blockmasse eingestellt werden und verschiedene Abziewerkzeuge und Eindrückwerkzeuge verwendet werden. Da komme ich mit Hammer und Zollstock wohl nicht weiter. Ich habe das Getriebe zu BMW gebracht. Inkl. Arbeitskosen und MwSt. kommen für die Reparatur schlappe 1313 Euro zusammen. Ein neues Getriebe kostet 1712 Euro.

Nun wird das Getriebe repariert.
Das bedeutet, diese und nächste Woche ohne LT und das obwohl in Bremen der Sommer ausgebrochen ist.

Dieter

Gnurz · #29 Beitrag von **Gnurz** » 17. März 2004, 15:45

Dieter troste dich, der Sommer soll schon heute abend vorbei sein.

Bernard · #30 Beitrag von **Bernard** » 17. März 2004, 16:55

@Dieter
was mich mal Interesieren würde, warum sich dabei die Kupplung zerbröselt hat (abgesehen von der Ölflut, die die Kupplung sowieso außer gefecht gesetzt hätte). Kann es sein, dass die Späne aus dem Getriebelager in die Kupplung geflogen sind? Wenn die Getriebewelle sich los rappelt (durch defektes Lager) würde diese ja noch in der Kupplungsscheibe geführt, und ob diese unter dem Federteller so hin und her wandern kann, dass die Kupp-Scheibe sich dabei zerlegt? Grübel.

#31 Beitrag von **Dieter Siever** » 18. März 2004, 08:44

Ja Bernhard,

das macht mir auch sorgen. Warum ist Die Kupplung nach 2500 km wieder hin? Es ist nicht nachvollziehbar in welcher Reihenfolge was passiert ist. Möglicherweise hat erst das Getriebe blockiert und dadurch die Kupplung zerstört oder eben umgekehrt. Erst ist die Kupplung auseinander gegangen und dadurch das Getriebe zerstört.
Die gebrochene Druckstange deutet darauf hin, dass sich das Lager am Getriebeeingang verabschiedet hat. Durch die Vibrationen und das verlassen der Antriebachse von der Ideallinie hat sich dann die Druckstange verabschiedet. Die Druckstange führt wiederum die Tellerfeder die sich daraufhin zerlegt hat.
Durch das defekte Lager ist dann auch das Öl aus dem Getriebe in die Kupplung gelaufen. Durch zu wenig Öl im Getriebe hat sich dann der Rest des Getriebes zerlegt.
Wie gesagt alles Spekulation.
Wo ich auch noch etwas unsicher bin ist die Farbmarkierung am Kupplungsgehäuse. Beim montieren sollen die Restunwuchten die durch Farbmarkierungen gekennzeichnet sind jeweils um 120 Grad versetzt montiert werden. Die Farbmarkierung am Kupplungsgehäuse hatte ich nicht eindeutig gefunden. Wenn dadurch eine Unwucht in die Kupplung gekommen ist könnte das auch eine mögliche Fehlerursache sein.

Dieter

Bernard · #32 Beitrag von **Bernard** » 18. März 2004, 11:04

Zum Ersdtschaden kann man nur spekulieren. Das ist nicht mehr nachvollziehbar. Ich hatte nur gedacht, dass Du eventuell Reste des Lagers in der Kupplung gefunden hättest.

#33 Beitrag von **Dieter Siever** » 20. März 2004, 20:47

Hallo Schrauber,

wie bereits berichtet hatte ich Probleme einen Lagerzapfen zu demontieren. Da es gegen meine Handwerkerehre ging die Schinge mit der Flex zu demontieren habe ich in geduldiger Keinarbeit den Zapfen ausgebohrt.

So sieht ein ausgebohrter Zapfen aus. Daneben der neue.

http://www.bmw-bilderpool.de/albums/alb ... 000159.jpg

Gnurz · #34 Beitrag von **Gnurz** » 20. März 2004, 22:36

Hallo Dieter,
in mir kam nach kurzer Betrachtung die Frage hoch "und dann?..." Wie hast Du die Schinge dann demontiert? Ich hatte das ausgemessen, der Zapfen wäre immernoch zu lang gewesen, um die Schinge da raus zu bekommen. Oder irre ich?
Hast du nach dem Bohren den Zapfen etwa drehen können?

#35 Beitrag von **Dieter Siever** » 20. März 2004, 22:56

Hast du nach dem Bohren den Zapfen etwa drehen können?

Hallo Thomas,

der Kraftschluss liegt an dem Ring des Zapfens. Nach dem abbohren des Ringes konnte ich den Zapfen mit einer Zange (drum sieht der Zapfen so vergriesgnaddelt aus) rausdrehen.
Ich habe den Ring durch Bohren Loch an Loch mit Tiefenanschlag um nicht die Schwinge anzubohren gelöst. Die restlichen Stege habe ich mit einem kleinem Meissel getrennt.

Nachdem ich den Zapfen raus habe bin ich überzeugt, dass auch ein zentrisches ausbohren mit einem 15 mm Bohrer möglich gewesen wäre. Das wäre scheller und sauberer gegangen.

Dieter

Gnurz · #36 Beitrag von **Gnurz** » 21. März 2004, 02:18

Hallo Dieter,
Respekt!
Ich hatte gedacht, der Zapfen sei so hart (wegen Schweissen, ging nicht) das daran herumbohren keinen Zweck hätte. Also hab ich das gar nicht erst probiert. Mist, das solche Erkentnisse immer nach der Aktionen hochkommen; -arrggh. Hat mir richtig Euros gekostet.
Nun sind wir schlauer, dank Dir. Der Trick scheint nicht mal bei BMW verwandt zu werden, wenn die den Zapfen nicht raus bekommen, gibts eine neue Schwinge.

Godi · #37 Beitrag von **Godi** » 21. März 2004, 10:31

Hallo Dieter!

Das ist ja eine heftige Geschichte! Dass sich die Zapfen ausbohren lassen,wundert mich. Wieviele Bohrer hast Du denn gebraucht? Da der Zapfen durch Anlage des Bundes an der Schwinge festsitzt, hätte da nicht ein Prellschlag auf den Zapfen helfen können?
Ich wünsche Dir viel Glück bei der weiteren "Operation"!

MfG Godi

Gnurz · #38 Beitrag von **Gnurz** » 21. März 2004, 12:01

@Godi,
Prellschlag hätte gehen können, aber wenn man nix mehr zum anfassen hat, geht's damit auch nicht weiter. Problmatisch ist der Antrieb mit einer 14'er Schlüsselweite, der Bolzen hat dabei aber ein Anzugsmoment von 150Nm !

Godi · #39 Beitrag von **Godi** » 21. März 2004, 12:11

Hallo Thomas!

Du hast schon Recht, bei dem kurzen 14er 6-kant sind 160 Nm laut Handbuch schon heftig. Mittlerweile habe ich 106 tkm mit der ersten Kupplung und mache mir auch schon Gedanken, wie lange sie noch hält..

Mfg Godi

Thomas_Ziegler · #40 Beitrag von **Thomas_Ziegler** » 21. März 2004, 12:51

Hallo Godi,

106.000 km mit der ersten Kupplung

. Das lässt mich wieder hoffen, dass meine Dicke die nächsten 50.000 km ohne solch gravierende Reparaturen übersteht. Bis dahin müsste die Neue da sein.

Gruß

Thomas

#41 Beitrag von **Dieter Siever** » 21. März 2004, 13:58

Hallo Schrauber,

Wieviele Bohrer hast Du denn gebraucht? Da der Zapfen durch Anlage des Bundes an der Schwinge festsitzt, hätte da nicht ein Prellschlag auf den Zapfen helfen können?

ich habe mit 2 mm vorgebohrt mit einem Bohrer. Beim weiterem Aufbohren mit dem 6 mm Bohrer habe ich einige Bohrer benötigt. Ich habe gute Bohrer für VA benutzt. Wenn die sich festbeissen sind die natürlich sofort ab.
Das Problem ist der Zapfen selbst. Das Metall ist oberflächengehärtet. Wenn die 14er Nuss das erste mal gewürgt wird ist alles vorbei. Dann ist die gehärtete Schicht beschädigt und der Zapfen ist dann weich wie Butter.
Ein Schlagen auf den Zapfen würde nicht viel helfen da die Kraft in die falsche Richtung wirkt.

Dieter

Godi · #42 Beitrag von **Godi** » 21. März 2004, 14:56

Hallo Dieter!
Hast Du mit Schlagschrauber gearbeitet? Eventuell könnte durch den Schlag ja das Losbrechmoment überwunden werden? Der Schrauber meines Händlers sagte zu dem Problem: gibt`s nicht...

MfG Godi

Flintstone · #43 Beitrag von **Flintstone** » 21. März 2004, 15:46

Hallo Dieter,
also Hut ab für Deinen Ergeiz und Deiner Geduld..
Da kann man ja ne richtige Gänsehaut bekommen. Meine LT hat bei 26.000Km ne neue Kupplung bekommen, die Alte war verölt und rutschte. Ursache war wohl ein Simmering. Zum Glück hat BMW 60% übernommen, aber incl. Steuer war ich auch noch 1100€ los. Ich schraub ja auch gern am Mopped, doch das, was Du da hinter Dir hast, nee.. Ich wäre verzweifelt..
Gruß
Fred

#44 Beitrag von **Dieter Siever** » 21. März 2004, 22:17

Hi Godi,

Hast Du mit Schlagschrauber gearbeitet? Eventuell könnte durch den Schlag ja das Losbrechmoment überwunden werden? Der Schrauber meines Händlers sagte zu dem Problem: gibt`s nicht...

nein, ich habe das mit einem langem Hebel versucht. Damit kann man auch jeden Menge Moment machen. ich glaube nicht, dass mit einem Schlagschrauber schonender mit der Aufnahme umgegangen wird.
Ich hatte die Schwinge auch schon mal los. Vielleicht leidet der Zapfen darunter, so dass man einen neuen nehmen sollte.
Die Aussagen der Schrauber sind recht unterschiedlich. Das reicht von kein Problem bis zu üblen Berichten.

Dieter

#45 Beitrag von **Dieter Siever** » 22. März 2004, 00:50

Hallo Fred,

Ich schraub ja auch gern am Mopped, doch das, was Du da hinter Dir hast, nee.. Ich wäre verzweifelt..

Zur Einstimmung wenn Du doch selbst beigehen willst hier mal ein Blick in meine Garage!
Ist doch garnicht so schlimm, das Vorderrad ist doch nich drin.

http://www.bmw-bilderpool.de/albums/alb ... .sized.jpg

Hosemin · #46 Beitrag von **Hosemin** » 22. März 2004, 01:36

Hallo Dieter !

Bei diesem Anblick Deiner LT kommt mir der Gedanken, Du bist der Gunther von Hagen der Lt Fahrer.

Nein, nein, nach wie vor HUT ab vor deinem Mut, Gedult, Können, Kurage, Wissen ......usw.usw.

billholler · #47 Beitrag von **billholler** » 22. März 2004, 13:41

Grööööööhl

Gunther von Hagen der LT-Fahrer. Das ist schon hart.

Aber sie schaut tatsächlich irgendwie plastiniert aus auf den Bildern.

Aber - ein wichtiger Unterschied zu dem verrückten "Professor" - die LT fährt danach wieder, auch wenn noch eine Reparatur dazu kam.
Die Zombies vom Gunther stehen nie und nimmer mehr auf.

Bill Holler

#48 Beitrag von **Dieter Siever** » 22. März 2004, 14:25

Hallo Bill,

die LT fährt danach wieder

ich hoffe stark. Heute habe ich von BMW erfahren, dass die Reparatur des Getriebes den Neupreis übersteigt. Es waren wohl doch noch einige Zahnräder mehr ausgeschlagen als ursprünglich angenommen. Ich bin froh, dass ich da nicht selbst beigegangen bin. Ich hätte mir für über 1000 Euro Teile besorgt und dann........

Es sind einige Zahnräder, die Schaltwalze usw. ausgeschlagen. Das hatte nichts mit der Haverie zu tun sondern ist als *s----s* zu betrachten. Fazit: Nach fast 100.000 km hat das Getriebe deutliche Verschleisspuren zu verzeichnen. Aber jetzt gibs ja ein neues.

Die Werkstatt hat sich bisher sehr viel Mühe gegeben das Getriebe instand zu setzten und mich auch ständig informiert über Status und Preis. Da kann man nicht meckern.

Dieter

Hosemin · #49 Beitrag von **Hosemin** » 22. März 2004, 23:03

Hallo Bill und Dieter

Gunther von Hagen der LT-Fahrer. Das ist schon hart.

Ist aber nicht hart gemeint. War nur mein erster Eindruck.

#50 Beitrag von **Dieter Siever** » 23. März 2004, 19:36

Hallo Rudolf,

War nur mein erster Eindruck

manchmal denke ich das selbst und bin erschrocken was ich aus meinem geliebten Motorrad gemacht habe.

Dieter