Dauernd laufende Lüfter, Diagnose selbst gemacht

Gnurz · #1 Beitrag von **Gnurz** » 6. Oktober 2003, 13:02

Hallo Schrauber und Schmierstoffliebhaber,
nachdem ich nun wochenlang an meiner LT herumschraubte, Kettenspanner, Kupplung und Steuerkette, hatte ich letztes Wo.Ende das Gerät wieder zusammengebaut. Das erste Anmachen war schon ein bischen wie Weihnachten, sie sprang nach einigem georgel auch an. Die Sache hatte nur eine unschöne Nebenerscheinung, die Lüfter liefen ununterbrochen. Zuerst dachte ich an einen Kurzschluß, dann Massefehler und viel anderes.
Habe den Fehlerspeicher ausgelesen und stelle fest, der Lufttemperatursensor und der Motortemeratursensor (1223 & 1224) meldeten einen Fehler. Mit der "Homemade" Auslesemethode lies sich aber nicht lokalisieren was der Fehler genau sagen wollte, Fakt ist sie liessen sich nicht zurücksetzten. Ich zu BMW, die mir den Fehler mittels Diagnosegerät ausgelesen haben, Fehler "Motortemperaur Sonde falscher Wert, Massefehler"; -aha, dachte ich. Siegesicher zog ich ab. Aber mir kam schnell die Erkenntnis, das man ohne Schaltplan nix machen kann. Am Do. bin ich zu BMW und wollte dann schweren Herzens eine Rep. Anleitung kaufen, die enthält aber keinen Schaltplan wie ich nur Sekunden vor dem Abschluß erfuhr. Ich kuckte wohl zu mitleiderregend, so bekam ich von dem Werkstattmeister die original Schaltpläne fürs Wo.Ende mit nach Hause ( hier nochmal meinen ausdrücklichen Dank dafür !!) und das war der Rausreisser. Der Temperatursensor hatte in der Leitung einen Schluß (Kurz), vermutlich durch das Schaltgestänge, wo er möglicherweise gequetscht wurde. Da die zweite Leitung noch mit dem Lufttemeraturfühler zusammengeschlossen ist, erklärt sich warum der Fehler an beiden Sensoren meßbar war.
Der Kursschluß jedenfalls führte dazu, das die Moditec "dachte" das der Wert nicht stimmen kann und lies vorsichtshalber die Lüfter dauernd laufen. Also Lötkolben raus und Stelle flicken, Schrupfschlauch drüber und besser verlegt, geht wieder. Der Fehler 122x scheint nicht mal resettet werden zu müssen, er tritt seit Reparatur nicht mehr auf.

Falls ihr also mal Lüfterdauerlauf habt, dann wisst ihr in Zukunft wo's herkommen kann.

Das wars vom Garagenfunk, so long....

#2 Beitrag von **Dieter Siever** » 6. Oktober 2003, 13:24

Mit der "Homemade" Auslesemethode

Hallo Thomas,

kannst Du mir das erläutern. Homemade Diagnosegerät hat doch was.

Dieter

Gnurz · #3 Beitrag von **Gnurz** » 6. Oktober 2003, 14:33

Ja der Tipp kommt aus der RS-Ecke und funzt selbst bei der LT sehr gut. Man nehme ....

Du mußt die Kühlwasserbirne aus der Fassung im Cockpit ziehen, eine Diodenlampe an den Braun/schwarzen anschliessen und nun das andere Ende gegen Plus. Die Lampe wird beim Einschalten der Zündung nun dauernd leuchten. (Es ginge aber auch PIN 18 am Steuergerät direkt.)
Halte nun ein Massekabel an die Kühlwasserleitung für min. 5 sec. die LED fängt dann an zu blinken. Der Blinkcode geht so:

Lang = Einleitung
dann folgen 4 Codes, jeweils unterbrochen durch einmal lange Pause.
z.B.
(1122)

1x kurz

1x kurz

2x kurz

2x kurz

Dieser Fehler kommt immer falls der Motor nicht läuft.
Die Ausgabe des Fehlers wiederholt sich solange, bis erneut die vorher beschriebene Masseverbindung den nächsten Fehlercode aktiviert.

0000 Ende der Fehlerausgabe
Hier noch ein paar Fehlercodes, sind leider nicht vollständig:

0000 Ende der Fehlerausgabe
1122 Hallsignal 1
1133 Hallsignal 2
1223 Motortemp.geber
1224 Lufttemp.geber
1215 DK-Poti
2223 Standgassteller
2341 Lambdasonde Regelgrenze
2342 Lambdasonde unrealistisch
2343 Lambdasonde Anpassungsgrenze Gemisch
2344 Lambdasonde Massenschluß
2345 Lambdasonde Kurzschluß an Plus
4444 Kein Fehler

Reset:
Zündung aus, Massekabel an Kontakt vom braun/schwarzen Kabel, Zündung ein und Kontakt 5 Sekunden Halten.
Diode blinkt jetzt 3333 und die Lüfter laufen mit Unterbrechung. Erneut 5 Sekunden auf Masse
Die Diode Blinkt 0000, nochmals 5 auf Masse und der Löschmodus wird verlassen.

Der Dialog im RS Forum zum Thema:
http://www.k1200rs.at/forum/viewtopic.p ... t=motronic

Hier ist sogar eine Box für das professionelle Auslesen:
http://www.k1200rs.de/faq/diagnosebox/diagnosebox.html

Wie schon der Kollege im RS-Forum, der Nachsatz:
Es sollten aber nur diejenigen, die sich mit Kfz-Elektrik auskennen an die Geschichte wagen.
Ich übernehme keine Garantie oder Haftung falls Ihr Euch etwas zerschießt.

#4 Beitrag von **Dieter Siever** » 7. Oktober 2003, 09:19

Hi Thomas,

ich dachte, dass ich der Elektronik Spezi bin. Aber ich habe das nicht alles verstanden. Es gib im RS Forum widersprüchliche Angaben zum Anschluss.

Ein paar Fragen um das für mich zu verdeutlichen. Ich kann dann ein kleines Schaltbild machen damit jeder die Einfachlösung nachbauen kann.

1. Muss der braun/schwarze Draht aufgetrennt werden?
2. Wo kommt die LED ran Anode an braun/schwaren Draht der Motronik?
3. Kathode an Plus?
4. Wo kommt der Taster ran?
5. Muss vor die LED ein Vorwiderstand?

Du kannst mir natürlich auch eine Skitze zukommen lassen. Fax 0421 52 015 22.

Dieter

Gnurz · #5 Beitrag von **Gnurz** » 7. Oktober 2003, 10:31

ging mir ähnlich, dachte auch Spezi zu sein. Hab das im RS-Forum min. 20x gelesen und dann ausprobiert, nicht nur weil ich es nicht verstand, sondern auch weil ich eher vorsichtig bin.

Der braun/schwarze wird nicht durchtrennt! Lampe ziehen und ersatzweise die LED draufstecken. Kathode an braun/schwarz, Vorwiderstand 520 Ohm. Ich habe keinen Taster benutzt, sondern bisher das nur fliegend aufgebaut; --geht auch.

Code: Alles auswählen

  
br/schw           520Ohm      LED          Batterie

   -
--             --------       / /
   -  >>>-----|        |------O--------~~~~~~~~ +
               --------

#6 Beitrag von **Dieter Siever** » 7. Oktober 2003, 11:15

Das habe ich verstanden. Dann ist das Auftrennen der Leitung für eine festen eigenen Diaknosestecker am einfachsten.
Liegt der Tasteranschluss so richtig?

Code: Alles auswählen

br/schw           520Ohm      LED          Batterie 

   - 
--               --------       / / 
   -  >>>----o--|        |-----<O--------~~~~~~~~ + 
             |   -------- 
             |
     | - - |   Taster
             |
             |
           Masse

Gnurz · #7 Beitrag von **Gnurz** » 7. Oktober 2003, 11:25

absolut!

#8 Beitrag von **Dieter Siever** » 7. Oktober 2003, 11:36

Ich denke gerade darüber nach, ob die LED überhaupt notwendig ist. Was passiert wohl wenn der Anschluss 18 an der Motronik mit dem Taster an Masse getastet wir. Blinkt dann die Kühlwasserleuchte oder möchte die Motronik den höheren Widerstand sehen. Kapputmachen könnte man damit auch nichts.

Dieter

uelbich · #9 Beitrag von **uelbich** » 7. Oktober 2003, 12:21

Hallo Ihr Elo-Schrauber,

Hochachtung aber irgendwie sieht das nach
"zurück in die Vergangenheit des Morsecodes aus"!

Könnte man/frau an die Kabel nicht ein Display (alter Taschenrechner )anschliesen welches das geblinke (Was ja wohl 0 u. 1 -Strom an; Strom aus sein müßte) in Zahlen umsetzt ?

Gnurz · #10 Beitrag von **Gnurz** » 7. Oktober 2003, 12:35

Die Kühlwasserlampe zu nehmen ist ein Gedanke, aber es kann sein, das der Strom zu hoch ist, wer weiß.
Das ganze über eine Matrix wie im Taschenrechner laufen zu lassen ist ein erfolgreiches Projekt im RS-Forum, kann man nachbauen; muß man aber nicht. So selten wie man das braucht, ist das eher was für den bastelwütigen. Es würde bei dieser Lösung hier nur einer handelsüblichen Diodenprüfleuchte benötigt und schon kannst testen losgehen, das kann man sogar unterwegs erledigen, ist dann aber Hardcore

Tipp aus dem RS-Forum ist, das an einen Stecker für die Bordsteckdose anzubauen und den Pin18 unter die Sitzbank heraus zu führen, das ist dann fast Plug'n play. Wobei mir noch prüfenswert scheint, ob Pin18 an dem Prüfstecker nicht sowieso rausgeführt wird.

#11 Beitrag von **Dieter Siever** » 7. Oktober 2003, 12:39

Hallo Uelbich,

schau mal in den 2. Link auf dem Beitrag von Thomas, da wird solch ein Gerät beschrieben.

Das ist aber nichts für den Bastler. Da müssen schon fundierte elekronik Kenntnisse vorhanden sein.

Wenn das mit zwei Drähten und einer LED geht ist das für viele nachbaubar und kostet nicht teuer.

Als aktiver Funker habe ich mit den Morsezeichen auch keine Probleme.

Dieter

#12 Beitrag von **Dieter Siever** » 7. Oktober 2003, 12:45

Wobei mir noch prüfenswert scheint, ob Pin18 an dem Prüfstecker nicht sowieso rausgeführt wird.

Laut Schaltplan (Stand 99) geht der Draht von der Motronik zum Strecker der Amaturenmeinheit und von da zur Amatur. Nicht zum Diagnose-Stecker, leider.

Dieter

Gnurz · #13 Beitrag von **Gnurz** » 7. Oktober 2003, 13:16

ja, das hatte ich im Schaltplan auch gesehen, wollte dem aber noch nicht abschliessend glauben. Den den Code-Takt lesen die auch irgendwie aus.... naja, war so'ne Idee.

#14 Beitrag von **Dieter Siever** » 7. Oktober 2003, 20:52

ja, das hatte ich im Schaltplan auch gesehen, wollte dem aber noch nicht abschliessend glauben. Den den Code-Takt lesen die auch irgendwie aus....

Das habe ich schon durchgesehen. Versetehe ich auch nicht. Die Belegung des Diagnosesteckers ist laut Plan:

PIN;Ltg Name;Bemerkung;Signalrichtung

1;MD;Motronik;out
2;DK/DA BS;ABS;out
3;P;Steuergerät KST Warnlampe;out
4;31;Masse
5;TXD;Bordcomputer;out
6;30;Sicherung F4
7;ST/D;Tempomat;in
8;l/K-Bus;Radio;nicht definiert
9;D+;Lichtmaschine;out
10;TI;Ventilgruppe;out

Dieter

#15 Beitrag von **Dieter Siever** » 8. Oktober 2003, 21:35

So, ich habe die Frage nach der direkten Beschaltung des Pin´s 18 an der Motronik im RS Forum gestellt. Da ist schon recht viel über das Thema geschrieben worde.
Hier die Antwort:

Zitat von Jürgen(OL) aus dem RS Forum

Moin Dieter,

man kann ohne weiteres den Anschluss 18 an der Motronik mit einem Taster an Masse legen (~ 5Sek.).
Die Kühlwasserwarnleuchte anstelle einer LED gibt nun den Code heraus. Der Strom ist ausreichend,
muß ja schließlich die Warnleuchte betreiben.
Das ganze funzt nur, weil diese nicht an Masse sondern an + Batt. bzw.Zündung geschaltet ist.
Siehe mein Schaltplan.
Dies ist ein Druckfehler im Orig. Stromlaufplan K 1200RS (ab Modell `97).Hier liegt sie an Masse.
PIN 18 der Motronik ist somit ein Anschluß für ein bidirektionales Signal und führt einzig zur Warnleuchte
und leider nicht über den Diagnosestecker.
Das -Mitzählen- beim blinken verlangt etwas Aufmerksamkeit. Verzählen ist schnell möglich.
Hier erleichtert natürlich eine Digitale Anzeige.
Der Einsatz einer LED beruht auf historischen Gründen.(Führt hier zu weit)
Siehe z.B. http://people.freenet.de/holger_wiemann ... 2absii.htm
Meine Ausführungen beruhen auf K 1200RS Modell 00 bzw. Motronic MA 2.4

Wünsche immer einen Code 4444
Gruß
Jürgen

Die ganze Diskusion http://www.k1200rs.at/forum/viewtopic.php?p=30760#30760

Somit werde ich bald eine Diagnosetaster unter der Sitzbank haben

Dieter

#16 Beitrag von **Dieter Siever** » 4. April 2004, 00:15

Hallo Schrauber,

Somit werde ich bald eine Diagnosetaster unter der Sitzbank haben

ich habe nun einen Schalter. Das ganze war so einfach, das ich den nachbau auch den nicht elektrisch beschlagenen anraten kann.

Da ich in den nächsten Tagen zum TÜV will musste ich die Frontverkeidung demontieren um das Xenon - Licht zurückzubauen.
Wenn die Forntverkleidung ab ist kommt man ohne grosse Mühen an die notwendigen Leitungen ran.
Ich habe einen einfachen Taster (siehe Bild) in die Instrumentenverkleidung gebohrt und mit zwei Drähten versehen. Den einen Draht habe ich an die Kontrolleuchte der Kühlwasserwarnung angeschlossen. An der Leuchte sind zwei Drähte dran. Ein bauner (Masse) und ein anders farbiger. An diesen andersfarbigen Draht muss der Anschluss dran. (Mist, ich habe die Farbe vergessen). Der andere Draht des Tasters geht an Masse.

Das wars schon. Funktioniert tadellos.

http://www.bmw-bilderpool.de/albums/alb ... .sized.jpg

Dieter

www.bmw-bike-forum.info

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Fehlercode-Homemade-Check