Motorradreiniger Produkttest in MOTORRAD 09/2024

[Old School]

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift MOTORRAD werden Motorradreiniger getestet.

Einmal mehr stelle ich mir die Frage, und nicht nur zu diesem Thema, inwiefern diese von MOTORRAD durchgeführten Tests für uns Biker praxistauglich und hilfreich sind.

Da erhalten Reiniger, die im Labor nach 24-stündiger Benetzung Spannungsrisse oder Brüche bei Kunststoffen verursachen ein "gut" bis "sehr gut" bzw. eine Kauftipp- Empfehlung.

Diese Logik erschließt sich mir nicht - ich hätte erwartet, dass man von diesen Reinigern abrät.

Mein persönliches Fazit: Für diese Zeitschrift gebe ich zukünftig kein Geld mehr aus.

[teileklaus]

wie lange ist die Einwirkzeit des Reinigers?
10 Minuten?

[wohi]

Hab mir den Test angesehen und kann nichts negatives daran entdecken.
Im Gegenteil - ich habe den Eindruck, dass die Produkttests im MOTORRAD recht gewissenhaft und aufwändig durchgeführt werden.
Außerdem: Ist für dich eine Kategorie besonders wichtig, kannst du sie ja höher gewichten und deinen persönlichen Kauftipp ermitteln.

[joerg58kr]

Das günstigste Produkt (BikeCare/Polo) hat mit gut angeschnitten und einen Kauftip erhalten.
Wer lässt den Reiniger schon 24h einwirken. Wie willst du sonst irgendwelche Verträglichkeiten testen. In der Praxis ist das Zeug nach spätestens 20 Minuten wieder runter

Wenn nicht, ist nun mal selber daran schuld, genauso wenn du dir mit dem Hochdruckreiniger die Dichtungen wegbläst oder das Steuergerät unter Wasser setzt

[Old School]

Alles richtig. Okay, anderer Denkansatz.

Wenn ich mit diesen chemischen Keulen arbeite, ist gründliches und rückstandsfreies Abspülen mit viel Wasser zwingend.

Das wird aber nicht 100%-ig gelingen. Bei den vielen Ritzen und Nischen am Motorrad werden immer irgendwo Rückstände bleiben.

Und je häufiger die Reinigungsmittel zur Anwendung kommen, um so mehr Rückstände sammeln sich an.

Diese Anhaftungen könnten dann aufgrund der von MOTORRAD und dem Labor festgestellten Materialunverträglichkeiten

dazu führen, dass empfindliche Bauteile langfristig und nachhaltig beschädigt werden.

Die logische Konsequenz wäre für mich, von diesen Produkten abzuraten und nur jene zu empfehlen, die in puncto Ergiebigkeit, Wirksamkeit und

Materialverträglich überzeugen.

Deswegen sind die Abschlussbeurteilungen der Zeitschrift MOTORRAD für mich nicht nachvollziehbar.

[R850scrambleR]

An der Stelle gehe ich mit OldSchool konform. Mittel, die bei (zu) länger Einwirkzeit zu Schäden führen, gehören nicht ans Motorrad. Es gibt so viele kleine Ecken und Winkel, die man nicht immer sicher erreichen kann, mal vom ökologischen Gedanken in Bezug auf Umweltverträglichkeit ganz abgesehen. Man muß auch nicht jeden "Testbericht" als das Nonplusultra ansehen. Man darf sehr wohl kritisch hinterfragen und eine eigene (und abweichende) Meinung haben und vertreten. Nach eigenen schlechten Erfahrungen mit S100 vor etlichen Jahren meide ich solche Produkte - schon damals war das meist der "Testsieger".

Seit vielen Jahren putze ich meine Motorräder nur noch mit Wasser, Schmierseife und Mikrofasertuch. Hartnäckigen Verschmutzungen, die nur auf stärkere Lösungsmittel ansprechen (z.B. Teerflecken), müssen dennoch gesondert betrachtet werden. Petroleum, Bremsenreiniger, Teerentferner müssen hier notgedrungen ihren Dienst tun. In Summe funktioniert das in meinem Universum sehr gut und materialschonend.

Schöne Grüße,
R850scrambleR

[CDDIETER]

Moin,
Chemische Zusätze sollten m.E. vermieden werden. Nicht umsonst ist das Waschen ohne Ölabscheider verboten. Durch viele diese freigesetzten Stoffe werden unsere Kläranlagen gefährdet. Wasser und Seife sind völlig ausreichend.

[qtreiber]

U. a. meine R1200R wurde über insgesamt fast 14 Jahren ausschließlich mit S100 und dem Hochdruckreiniger gesäubert. Die Optik war selbst nach dieser langen Zeit sehr gut; weit über dem Durchschnitt. Schäden o. ä. durch S100 waren nirgends festzustellen. Genauso wenig wie bei meinen allen anderen Motorrädern. Grundsätzlich wird mein Motorrad nach jeder Tour, das kann auch eine Mehrtagestour sein, intensiv gereinigt.

Klar, ist ein nachträgliches Abspülen beim Verwenden von Reinigungsmitteln, am besten mit dem Hochdruckreiniger, wichtig. Auch die Horrorgeschichten was ein Hochdruckreiniger beim Motorrad alles anrichten kann, u. a. Dichtungen etc. zerstören, kann ich nicht zu 1% bestätigen. Auch z. B. die Manschette vom Kardan übersteht dies klaglos und ich sehe ob sich dort eventuell im Laufe der Zeit Veränderungen, vielleicht sogar ein Loch, ergeben.

Beim Einsatz von diesen Chemiereinigern muss vor allem geachtet werden sich an die Anleitungen zu halten. Das gilt in erster Linie für die Einwirkungsdauer. Wer z. B. S100 stundenlang auf dem Kunststoff arbeiten lässt, muss sich nicht wundern wenn dieser Matt wird. Metallteile sind deutlich weniger empfindlich. Es kommt zwar nicht auf fünf Minuten an, aber im Zweifel lieber etwas früher abspülen.

Versuche mit anderen Haushaltsmitteln, u. a. Spüli etc., haben mich nicht überzeugt. Erheblich mehr Arbeit und Zeitaufwand mit einem gut sichtbar schlechterem Ergebnis. Dass z. B. bei Teerflecken auch S100 an seine Grenzen kommt ist logisch.

Wissenschaftlich belegen kann ich meine Aussagen nicht, verfüge aber über rund 30 Jahre und vielen Reinigungen über eigene Erlebnisse und Erfahrungen.

[CDDIETER]

Hallo,
Bei Teerflecken hilft auch Babyöl oder ein Fön mit saugendem Papier, so bekommt man auch Fettspritzer in der Küche weg.

[K1200RS Gespann]

Das einzige wofür WD 40 gut ist, Teerflecken entfernen.....
Spüli sollte man überhaupt nicht verwenden, das zerstört den Lack