Was tun mit verunfallter R850r

[Sportline7]

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin eine etwas hilflose Seele, die um euren Rat und ggf. Erfahrungen bittet.

Ich habe vor einem Monat einen sturtz gehabt, der mir nicht sehr viel Schaden verursacht hat, aber meiner BMW r850r in rot (Bj 2000, kein ABS, ca. 67000 Km) schon.

Nun habe ich das Fahrzeug abholen lassen von einem örtlichen Schrauber. Er hat es sich angeschaut und meinte, wenn ich alles reparieren lasse bin ich knapp über 2000 Euro.

Die Felge hinten ist kaputt, die Gabel ist beschädigt, Kugelgelenk hinüber, mehrere Bauteile auf der linken Seite abgebrochen. Lenker ist verbogen. Der Tank hat nichts abbekommen. Boxermotor links etwas verkratzt. Rahmen ist ok. Die schöne Sitzbank, Auspuff ohne Schäden. Verkleidung ist auch noch gut. Batterie war eh fast tot und Reifen sind auch vom Profil her zu erneuern.

Weiterhin meinte er, falls ich es nicht reparieren lassen möchte, kann er es entweder wieder bringen und ich zahl ihm dafür eine Aufwandsentschädigung oder ich lass das Motorrad da mit Papieren und wir sind quitt. Zahlen wird er nichts für das Motorrad.

Da ich vor 3 Jahren sowieso nur 2400 Euro bezahlt hat, fällt reparieren eher aus.

Ein Schrauber bin ich leider überhaupt nicht.

Lässt sich das Motorrad zum Ausschlachten über ebay noch vermarkten oder würdet ihr die Maschine beim Händler lassen?

Vielen Dank

[TomTom67]

Moin Sportline7,

ich an deiner Stelle würde sie schlachten und dir ET verkaufen. Vllt. findest du doch jemanden mit ein wenig Werkzeug, Motor (kpl.) und Getriebe werden mmer gesucht...

LGT

[R850scrambleR]

Sehe ich auch so. Für noch verwertbare Teile neben Motor und Getriebe findet sich immer ein Käufer. Anlasser, Lima, Relais, Kabelbaum, Tankinnereien, Armaturen, Rahmen, Sitzbankhalter, Heckteile, Lampen, Blinker, Haupt- u. Seitenständer, Bordwerkzeug, Ölkühler,...
All das wird sicherlich die geringen Transportkosten des lokalen Halsabschneiders kompensieren. Seinen Vorschlag empfinde ich als frech, unfair und ablehnungswürdig.

Wenn Du Dir wieder das gleiche Modell zulegst, kannst Du die Teile auch selbst nutzen! So würde ich es machen, würde allerdings aufs ABS nicht verzichten!

Schöne Grüße,
R850scrambleR

[TomTom67]

Das ist auch 'ne gute Idee: "Neue" kaufen und ein Ersatzteillager von der alten anlegen. Natürlich nur, wenn's Portemonnaie dazu passt. In der berühmt (berüchtigten) Kleinanzeigenbucht findest du alle Naselang Teile, jetzt, in der bevorstehenden saure Gurken-Zeit, erst Recht. Viele schrauben über Winter und brauchen das ein oder andere.

Dein "Schrauber" wird es nicht anders machen und den Reibach selber einstreichen...

LGT

[Bubi]

da du eh kein Schrauber bist, stell die Maschine als Unfallfahrzeug mit einem guten Preis ins Netz und weg damit. wenn du anfängst Teile zu verkaufen, wirst du zwei drei gute Sachen verkaufen und der Rest bleibt stehen und keiner will den Schrott mehr haben. so hat sie noch einen guten Wert als ganzes.

[icke1261]

Habe damals meine K1100 und zZt meine K75 in Teilen verkauft. Damals ueber 6000€ bekommen und dieses Mal 1500 von der gegnerischen Versicherung und mehr als 3000 Tacken durch Teileverkauf obwohl die Motorelektronik und Luftmengenmesser noch da sind... als schlachten lohnt manchmal mehr als verkaufen.
Ein Schlachter aus Holland bezahlt Dir Max 500€, kommt darauf an wieweit von der Grenze Du wohnst

[joerg58kr]

Um die Maschine in Einzelteilen über ebay zu verticken, an sich eine guten Idee, musst du sie zerlegen. Dazu brauchst du Platz, vor allem Lagerplatz, da die Teile nicht von heute auf morgen weggehen. Wer soll die Kiste auseinander schrauben, die Teile reinigen, beurteilen, was ist was, ist es noch i.O., Fotos machen für ebay, Beschreibungen erstellen, Teilenummer heraussuchen, Listpreise heraussuchen für die Preisgestaltung, usw.

Über ebay verkaufen sagt sich immer so einfach, aber da steckt auch ein gewisser Aufwand dahinter, insbesondere wenn es gleich ein ganzes Mopped in Teilen sein soll. Dazu kommt noch die Versandlogistik mit Kartons, Verpackung, Paketdienst allgemein.

Sicher bekommst du über die Einzelteile mehr Geld raus, aber dein Aufwand ist auch erheblich größer. Dazu benötigst du noch einen langen Atem.

[Sportline7]

Vielen Dank für die Antworten.
Also ist vermutlich die beste Idee, ich drück dem Händler 150 Euro in die Hand für 2x Transport a 7 Km und für die Beurteilung des Motorrads, er hat ja ein paar Bauteile ausgebaut und lass das Motorrad wieder herbringen und verkauf es in aller Ruhe für etwa 500 Euro. Immerhin ist doe Verkleidung usw noch top, Rahmen nicht verbogen, schöne Sitzpolster etc.


Ist das realistisch?

Ich bin etwas geknickt, immerhin ist die R850r in rot ein sehr schönes Motorrad.

[Ste. Alvère]

Vielleicht nochmal neu rechnen: 500€ (evtl.!) Erlös minus 150€ für den Händler = 350€ netto. Falls es dir wieder gelingt, für 2.400 eine "neue" zu bekommen (falls!), mußt Du 2.050€ drauflegen ( und kaufst die Katze im Sack)- dafür bekommst Du aber auch die Reparatur Deiner jetzigen, die Du kennst. Ich würde sie reparieren lassen ( evtl. den Händler fragen, ob er Dir einen Winter-Sonderpreis macht).

[R850scrambleR]

Ohne Bilder ist die Beurteilung wirklich schwierig. Und wo steht die Maschine?

Wer weiß, vielleicht würde ich sie mir dann als Ersatzteillager in die Garage stellen...

[Sportline7]

Aber Ste.Alvere, dann zahle ich ca. 2000 Euro reperatur , und habe trotzdem nen Unfall Motorrad Bj. 2000 mit knapp 70.000 Km. Ob sich das rentiert?

[R850scrambleR]

Ich würde, falls eine Reparatur gemacht würde, mir gut überlegen, einige Dinge selbst zu ersetzen. Blinker, Lenker, Lampe, Ventildeckel, Handgriffe und Schalter, Fußrasten, all diese Dinge gibt es relativ günstig in der Bucht, und der Austausch ist keine Raketentechnik. Selbst das Auswechseln des Telelevers mit unterer Gabelbrücke kann man selbst hinbekommen. Auch den Austausch den Hinterrads.

Das relativiert den finanziellen Wiederherstellungsaufwand erheblich.

[Ste. Alvère]

Hallo Sportline7,
bei meiner Antwort bin ich natürlich davon ausgegangen, daß die Maschine fachgerecht repariert wird - und dann spielt das Thema "Unfallmaschine" keine Rolle. Entscheidend ist doch: Willst Du weiterhin Motorrad fahren? Soll es wieder eine R850R sein? Wenn ja, meinst Du, daß Du für das Geld eine bessere R850R bekommst? Wenn nein: Klar, dann bekommst Du für das Geld einen viel jüngeren Japaner mit wesentlich weniger Laufleistung. Mußt Du halt entscheiden.
Den Vorschlag von R850scambler finde ich auch sehr gut - spart nicht nur Geld, sondern man hat hinterher auch ein persönliches Verhältnis zu seinem Motorrad

[Ste. Alvère]

Hallo R850scrambler," Halsabschneider" ist korrekt, wenn er nur mal geguckt und geschätzt hat. Wenn er aber das Motorrad schon weitgehend zur Schadensfeststellung zerlegt hat und evtl. den Rahmen vermessen hat ( woher sonst die Aussage" Rahmen ok"? ) kann das angemessen sein - man weiß es nicht.

[R850scrambleR]

Wenn der Schrauber den Restwert des Motorrads mit 150,- EUR angesetzt hat, ist das schon frech. Der "Halsabschneider" bezog sich eher auf den gewünschten Ankaufspreis. Der Preis fürs Gucken, Messen, Transportieren und die Einhaltung der Covid-19-Schutzmaßnahmen ist ok.

Das alles läßt sich aus der Ferne halt nur suboptimal beurteilen, zumal ohne Bilder.

[Ste. Alvère]

stimmt.

[Alpenbummler]

Kann es sein, dass der Händler gerade den Frust des Unfalls abkriegt? Aber für den kann er ja nix ...

Ich kann dir einigermaßen nachfühlen. Blöd, dass andere das eigene Moped nicht so wertschätzen wie man selbst.

Ich in deiner Lage hab' das kaputte Moped immer privat verkauft und nach Heilung der eigenen Schäden ein neues gekauft. Da gehen ja immer ein paar Monate ins Land.

[R850scrambleR]

Gemäß der Unfallbeschreibung und den Defektteilen muss das hier die Q sein (nix mit Baujahr 2000...):
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 6-305-8916

[Sportline7]

Ja 1997... hatte 2000 falsch in Erinnerung....
Das ist das gute Teil

Heute beim Inserieren mal in den Fahrzeugschein geschaut

[R850scrambleR]

Der am Getriebegehäuse abgebrochene linke Fussrastenhalter macht die Q für mich uninteressant.

[RE7]

Angesichts der Tatsache, dass, dass es für 1200 Euro mehr eine vergleichbare, unbeschädigte Karre gibt, finde ich die 800 recht ambitioniert und es relativiert das vermeintlich freche Angebot des Händlers.

[R850scrambleR]

...welches bei 150,-EUR lag. Das ist schön frech und unfair in Anbetracht der ohne grossen Aufwand verwertbaren Teile wie Tank, Sitzbank und Seiten- u. Tankverkleidungen, die das locker einspielen.

800 Euronen sind beim Ausmaßes der (bisher genannten) Schäden aber ebenso ambitioniert. Da ist noch der verzogene Heckrahmen und evtl. noch mehr im Argen.

[Ste. Alvère]

... und wieder mal zeigt sich: Sobald mehr Informationen auf dem Tisch liegen, sieht die Sache ganz anders aus. Wird mir für die Zukunft eine Lehre sein, mich mit Äußerungen zurückzuhalten.

[RE7]

...welches bei 150,-EUR lag. Das ist schön frech und unfair in Anbetracht der ohne grossen Aufwand verwertbaren Teile wie Tank, Sitzbank und Seiten- u. Tankverkleidungen, die das locker einspielen.

das müssen sie auch einspielen, denn davon lebt ein Händler. Selbst wenn er die Karre geschenkt nimmt, ist das kein Wahnsinnsgeschäft. Zerlegen, einlagern, fotografieren ins Netz stellen, auslagern, verpacken, versenden, das sind erstmal Kosten, Investition. Da muss er 2000 erlösen, damit es ein Geschäft wird. Das weiß er aber erst hinterher und es kann locker sein, dass das Zeug ein halbes Jahr rumliegt. Wenn es so ein tolles Geschäft wäre, könnte der TE es doch selber machen. Will er aber nicht, kann er nicht, hat er keine Zeit dazu. Da kann ich doch nicht hergehen und das Angebot des Händlers mit "frech" bezeichnen. Es zwingt den TE doch niemand dazu. Selbst als Hobbyschrauber würde ich nicht mehr als 500 Euro bezahlen und ich muss mich nicht um soziale Absicherung oder Altersvorsorge kümmern.

LG

Martin

[joerg58kr]

Es kommt halt immer auf die Sichtweise an.
Als Händler muss ich meine Arbeitszeit sehen und berechnen, dazu noch die MwSt., im Gegensatz als Privatschrauber da bleiben 19% mehr übrig. In der Zeit kann er mit anderer Arbeit ggf. richtig Geld verdienen. Als Privatschrauber legst du deine Werkstattkosten auch nicht weiter um. Dazu noch die Entsorgung der nicht verwertbaren Reststoffe/Materialien.
Der TE kann/will nicht selber schrauben. Für jemanden der einen Teilespender sucht, kann dies durchaus ein passendes Angebot sein, warum nicht.