La Drome ...............

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DARKMAN
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La Drome ...............

#1 Beitrag von DARKMAN »

Die Drome zwischen Wein, Oliven und Lavendel.

Bestimmt kennt ihr alle das Gefühl, das für uns Motorradfahrer der Winter immer viel zu lange hier dauert. Sicher man kann mittlerweile in diesen Monaten auch hier fahren, aber so wie das Salz auf der Straße der Maschine auf Dauer zusetzt, so reagiert der Körper des Fahrers mit der Zeit auf die Kälte ,,und bitte jetzt keine Bemerkungen von wegen richtiger Kleidung und so''. Wirklich schön Motorrad fahren ist anders tatsächlich gibt es Wege dem tristen Wetter zu entfliehen. Vor kurzem hatte ich zusammen mit den Endurofun-Tours von Jochen Ehlers die Möglichkeit einen davon kennen zu lernen, die Drome Region im Vercors. Und der Frühling, ja der war bereits da.

Schaut man sich diese Region auf der Landkarte an ist die geographische Lage dieses romantischen wie ebenso idyllischen Gebietes ungefähr so zu beschreiben. Im Norden beginnt es unterhalb von Roussillion und endet im Süden bei Ferrassieres. Im Westen bildet Montelimar, im Osten Lus-La-Croix-Haute die Gebietsgrenze ab. Damit ist es ein Teil des Vercors der landschaftlich sowieso eine Menge für uns Biker wie auch den allgemeinen Tourismus zu bieten hat.
Der Startpunkt dieser Reise durch die Region ist Tain l’Hermitage. Ein hübscher kleiner vor allem aber auch alter Ort direkt an der Rhone gelegen, der vom Weinanbau und dem aufstrebenden Tourismus lebt. Die Gastfreundschaft der Bewohner, den Wein der Region, wie auch das Essen konnten meine beiden Begleiter Michael und Philippe und ich am Abend im Restaurant Le Mangevins direkt in vollen Zügen genießen. Beim anschließenden abendlichen Spaziergang durch die Straßen zeigt sich Tain von seiner ruhigen Seite. Im warmen Abendlicht der untergehenden Sonne fließt die Rhone friedlich vor sich hin und es gelingt uns sogar den einen oder anderen Moment bildlich festzuhalten bevor es dunkel wird. Einige Cafés und Bistros säumen die Uferpromenade ja sie beleben sie, wie auch das Stadtzentrum welches zum verweilen und entspannen einlädt. Doch nicht mehr für uns heute Abend. Da es mittlerweile schon recht spät geworden ist, suchen wir den direkten Weg in unsere Unterkunft. Das etwas abgelegenen Hotel Castel, indem wir diese erste Nacht des bevorstehenden Trips verbringen ist guter Standard mit leichten Abzügen in der B Note, was das Frühstück angeht. Auf jeden Fall haben sich Michael und ich diese Entspannung reichlich verdient, denn zusammen mit dem Vortag sind wir weit über 800km auf den Krädern unterwegs gewesen. Das die Anfahrt für mich bis hier so problemlos verlief, ist aber auch Triumph Deutschland zu verdanken, die mir die neue Speed Triple S dafür zur Seite gestellt haben. Das auf den ersten Blick etwas machohaft, unbequem wirkende Motorrad ist während der gesamten Tour eine perfekte Begleitung, wie ihr im Laufe der Geschichte noch erfahren werdet. Da es für die Maschine im Triumphprogramm bisher keine Transportutensilien gibt, geht mein ganz persönlicher Dank auch noch einmal an Marieke Kräling und die Firma SW-Motech, die mir eine Toplösung mit genügend Platz in Form ihrer Rearbag mit auf den Weg gegeben haben. Weniger Probleme in Sachen Gepäcklösung hat indes Michael der seine alte Transalp und die große Rolle dabei hat. Und Philippe ja der kommt mit einer Bella Maccina in Form der Ducati Monster 821 an, die erstens nur schwer zu überhören ist und zweitens sein Gepäck in ducatieigenen Softbags bunkerte. Vollausstattung eben. Schwer zu glauben das die montierten Termignonis auf der Monster überhaupt eine EG Zulassung haben. :-)
Die Nacht vergeht schnell wenn man müde ist und am heutigen ersten offiziellen Reisetag der Tour präsentiert sich das Wetter wie angekündigt in strahlendem Blau. Der Regen des Vortages hat sich zum Glück verzogen. Seinen Platz übernimmt für die nächsten Tage der Frühling und bereits früh am morgen steigen die Temperaturen spürbar an. Nachdem die Maschinen beladen sind, sind wir auch schon nach dem französischen Frühstück in Richtung Süden unterwegs. Vorbei am Wasserkraftwerk bei Beaumont-Monteux und der Gebietshauptstadt Alixan führt uns die Route über den Col de Tourniol, der sich für die ersten Fotos bereitwillig zur Verfügung stellt. Danach geht es entlang der kleinen Auto- und menschenleeren Straßen zum Col de La Machine. Dessen spektakuläre Straßenführung die in den Fels gesprengten, geschlagenen und auch gebohrten Tunnel lassen keinen kalt, ja sie laden zum nächsten ausgiebigen Fotoshooting ein und sind ein echtes Highlight des Tages. Der Weitblick bei diesem Wetter von dort oben ist sagenhaft und die rundherum frühlingshaft erwachende Natur trägt den Rest der Postkartenidylle dazu bei. Es fällt wirklich sehr schwer sich von dort oben loszureißen aber Zeit ist eben ein Faktor und wir müssen weiter. Unser weiterer Weg führt uns durch duftende Wälder talwärts vorbei am Kriegsdenkmal Memorial de la Restistance, von wo aus der Blick auf die noch schneebedeckten Berge am Horizont in Richtung Col de Rousset fällt. Weiß strecken sie ihre Spitzen in den Himmel, erinnern daran das der Winter in diesem Gebiet zumindest in den oberen Lagen noch nicht lange vorbei ist. Mit der Speed Triple folge ich dabei stets der bollernden schwarzen Duc von Philippe, der eindeutig weis wie man sein Motorrad in diesen Gefilden bewegen muss. Souverän dank ihres ausgewogenen Fahrwerks, dem kraftvollen Triple und den gut dosierbaren Bremsen hänge ich aber meist an ihm dran. Nach einer weiteren Shootingpause zeigt die Uhr fast Mittag und mit jedem Meter den wir tiefer ins Tal kommen erhöht sich die Außentemperatur. Da wir alle drei Hunger und vor allem auch Durst schieben halten wir erst einmal in der nächsten Ortschaft an, wo wir uns vom Wirt des kleinen Lokals bereitwillig zum Entrecote verführen lassen. Schmackhaft, schnell und rosa angebraten wird es mit Pomme de Terre serviert, französisch gut eben. Ein Essen mehrere Gespräche mit Motorrad- und Fahrradreisenden aus Deutschland und Frankreich und einen Espresso später liegen dann die nächsten Kilometer des Tages mit dem Col de Rousset vor uns. Der schlängelt sich einem Lindwurm gleich tief hinunter ins Tal bis zum heutigen Etappenziel der Stadt Die. Auf dem warmen Asphalt kleben die sportlichen Pirellis der Speedy besonders gut und wir saugen uns im wahrsten Sinne des Wortes durch die Kurven hinunter bis zum Hotel. Das Grinsen unterm Helm will gar nicht mehr aufhören, ja ist bei der Ankunft unübersehbar. Doch viel Zeit bleibt leider nicht um sich auszuruhen, denn nach dem Check-in ziehen wir uns um und brechen auf. Michael hatte da noch etwas vorbereitet.

Diese alte römische Siedlung ist heute eine teils verschlafene aber vor allem sehenswerte kleine Stadt mit Besonderheit. Hier gibt es zum Beispiel den Clairette de Die, eine spezielle Art des Schaumweines der in Flaschen heranreift. In der Sektkellerei Jaillance sind die kühlen Keller voll davon und bei der Führung durch die Gebäude bekommen wir einige sehr interessante Einblicke in die Herstellung des prickligen Getränkes. Nach dem Rundgang wird das gesehene natürlich bei einer Verkostung im Selbsttest vertieft. Nicht nur der Clairette bekommt von uns das Prädikat sehr empfehlenswert, auch die Weine die dargeboten werden sind klasse. Ebenso wie im Übrigen auch das spätere Abendessen in unserer Unterkunft La Petite Auberge. Von außen wirkt dieses Hotel etwas altbacken, aber es hat schöne Zimmer und bietet eine Top Küche mit deutschsprachigem Chef. Nach einigen schönen Anekdoten und Benzingesprächen am Tisch, einem vollen Bauch in Kombination mit eins bis zwei Gläsern Ricard endet dieser ereignisreiche Tag für uns im Bett der geräumigen Zimmer.

Nach einer ruhigen Nacht im großen Doppelbett empfängt mich der neue Tag recht früh. Zur freudigen Überraschung heute mit einem nicht ganz üblichen französischen Frühstück. Es gibt Käse und Wurst, dazu richtig gute Brötchen und frisches Baguette. Auch heute steigt das Barometer wieder rasend schnell an, sodass wir uns zügig zur noch anstehenden Stadtbesichtigung mit Wochenmarkt aufmachen. Kaum sind die Motorräder abgestellt, erwartet uns unsere heutige Begleitung Julie bereits am Tourismusbüro, um uns die Sehenswürdigkeiten von Die zu zeigen. Historische Plätze, als auch geheime Zimmer gibt es genug zu entdecken, aber der Ausblick vom Turm der Kirche sowie der anschließende Gang über den Wochenendmarkt sind eindeutig die Highlights des Morgens. Schnell decken wir uns noch mit allerlei Leckereien vom Markt ein, bevor wir wieder in den Sattel unserer Maschinen steigen und davonbrausen. Gut wenn man einen Franzosen dabei hat der außer Englisch auch noch Französisch spricht. Es erleichtert in diesem Fall den Einkauf auf dem Markt sehr. Kurs Südwest ist gesetzt wir verlassen den Fluss Drome fürs Erste über die D135 und die D173. Die Kiefernwälder rechts und links der Straße werden dichter und machen einen ebenso großen Eindruck auf mich wie die wild verwaschenen Formen des umliegenden grauen Tuffgesteins aus dem die hervorschimmernden Felsen hier sind. Die Sonne steht schon hoch am Himmel als Michael mitten im Nichts auf dem Col de Pre Guittard auf einen Naturparkplatz zum picknicken einbiegt. Fast schon einem Ritual gleich liegen Schinken, Salami, Käse, Oliven und ein Brot vor uns, was zusammen mit dem verzaubernden Panorama im Vordergrund einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen wird. Mehr braucht es eigentlich nicht um glücklich zu sein. Die Maschinen knistern leise vor sich hin und Philippe erzählt uns, das ihm die Ducati eigentlich viel zu laut ist. An der Performance allerdings hat er nichts auszusetzen, sieht man einmal von der Position des rechten Fußes ab. Da ist bei der Konstruktion echt was schief gelaufen in Bologna, ständig leuchtet das Bremslicht vor mir auf und selbst ich mit meinen kleinen Füßen stehe voll am Auspuff an ohne eine passende Position auf der Raste zu finden. Wir genießen es sichtlich nicht unter dem üblichen Stress zu stehen, verweilen nach dem Essen noch eine wenig hier, ruhen, bevor unser Tourguide wieder zum Aufbruch ruft. Das Ziel für den heutigen Tourtag ist der Ort Nyons und bis dorthin ist es noch ein Stück. Entlang des Flusses Arnayon geht es durch die nun karger wirkende Felslandschaft vorbei an ausgewilderten Geiern die oberhalb der Straße in der Thermik ihre weiten Kreise ziehen. Diese Landschaft lädt trotz der jetzt stattlichen Temperaturen noch zu einem weiteren Fotostop ein. Zu schön und eng schmiegen sich hier die Straßen an die Felsen, als das man es einfach so links liegen lassen könnte. Entlang der D570 schließlich passieren wir am frühen Nachmittag die Passage de Rochesourde und den Col de la Croix Rouge der mit seinen 513 Höhenmetern zwar nicht wirklich an Höhe heraussticht, aber durch seine abwechslungsreiche Streckenführung zu begeistern weiß. Von hier ab ist es nicht mehr weit bis nach Noyns. Dem Fluss L'Eygues über die breit ausgebaute D94 folgend nehmen wir die letzten schnellen Kurven des Tages mit und kommen so am Hotel La Picholine an. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt uns leider auch heute nicht, da noch zwei Besichtigungen anstehen. Auch Nyons ist alt, die Lage malerisch schön und die Besucher verfallen dieser Stadt. Zudem hat sie eine ausgedehnte Lavendelproduktion und gehört damit zur Lavendelroute der Regionen Drome und Vaucluse. Zu sehen, zu testen und zu kaufen gibt es dies alles im Lavendelmuseum der Stadt. Bei einer Führung wird von der Entstehung der Sorten, über die verschiedenen Erntemethoden der Epochen, bis hin zu den verschiedenen Gewinnungsarten der Vergangenheit und Zukunft alles erklärt. Auch in welchen Produkten Lavendel enthalten ist, wird für den einen oder anderen Besucher sehr überraschend sein. Doch ist das nicht das einzige Highlight was es zu entdecken gibt, denn hinzu kommt noch die mittelalterliche Steinbrücke Pont de Nyons die sich über den Fluß L'Eygues spannt und der altehrwürdige Marktplatz. Letzter offizieller Tagespunkt nach dem Lavendel ist das Museum La Scourtinerie. Vorab wer einen Febel für alte Maschinen hat darf dieses Museum nicht versäumen, denn hier werden auf Prototypen des letzten Jahrhunderts mit offenen Riementrieben, zum Teil wie zu Beginn der Industrialisierung dekorative Untersätze und kleine geflochtene Teppiche höchster Qualität hergestellt. Den Ursprung dazu gab allerdings die Olivenölproduktion der Gegend. Ursprünglich stellte man hier Scourtins, daher auch der Name des Museums her. Diese aus Pflanzenfasern gefertigten Matten dienten lange Jahre als Filter für die Pressen beim Keltervorgang. Heute benötigt man sie dafür nicht mehr und Annike Guillaume ist der letzte Überlebende in dieser Branche, weil er so flexibel war die Produktion umzustellen. Da er deutsch spricht erfährt der geneigte Besucher sehr viel über die Herstellung, wie auch über die eigene Geschichte von Annike und seiner Familie. Und wie schon erwähnt auch über die Produktionsmaschinen, die noch heute alle jeden Tag genutzt werden. Mit diesen Eindrücken beenden wir unsere heutige Sightseeingtour und fahren sichtlich geschafft zurück ins Hotel. Da es für den Pool leider schon zu spät geworden ist, beziehen wir einen der sonnigen Tische auf der ausgedehnten Hausterrasse und lassen uns ein fürs andere mal einen Ricard schmecken, bevor es zum Abendessen geht. Damit endet wie an den letzten beiden Abenden dieser wiederum abwechslungsreiche Tag für uns im bequemen Hotelbett.

Auch der letzte Tag unserer Rundreise durch die Dromeregion beginnt mit Sonnenschein und dem Duft der Olivenbäume vorm Haus. Der heutige erste Tagespunkt nach dem Frühstück ist die Besichtigung des Olivenölmuseum. Wie am Tag zuvor von Annike Guillaume schon angedeutet findet sich hier auch viel seiner eigenen Geschichte wieder. Scourtins, Werkszeuge und alte Pressen sind ausgestellt. Auch hier wie beim Lavendelmuseum wird alles von der Ernte bis zu den Endprodukten gezeigt. Vor allem auch wie sich die Techniken über die Jahrhunderte verändert haben. Und die Geschichte der schwarzen Frucht, die es in dieser Region nicht immer leicht hatte und hat ist lang. Michael, Philippe und ich sind jedenfalls begeistert vom gebotenen und freuen uns riesig über die Flasche Olivenöl die jeder geschenkt bekommt. Damit wird es dann noch etwas enger in der Tasche von SW-Motech, die zum Glück noch etwas vergrößert werden kann. Das gute Öl da lassen ist auf jeden Fall keine Option. Danke an die Damen und Herren der Kooperative Vignolis von Nyons.

Die Sonne steht schon wieder hoch am Himmel als wir Abschied nehmen und endlich zur heutigen Etappe aufbrechen. Doch zuvor tanken wir noch voll, da der Sprit aufgrund der angekündigten Streiks in der Region knapp werden könnte. Mit vollen Behältern fahren wir auf den ersten Teil der Strecke, der uns über Teyssieres vorbei an Lavendelfeldern, Olivenhainen und Obstwiesen in den Ort Dieulefit führt. Die Streckenführung hier ist sportlich daher kann die Speed Triple im Sportmodus einmal zeigen was sie drauf hat, immer mit der schwarze Diva und Philippe im Rückspiegel. In Dieulefit ist Volksfest und daher heute viel los. Nachdem wir einen geeigneten Parkplatz gefunden haben, gibt es zum Mittagessen am Dorfplatz heute kulturelle Blasmusik, Tanz und einen französischen Hamburger, bevor wir die Reise nach Grignan fortsetzen. Übers flacher werdende Land führt uns die Strecke vorbei an kleinen Ortschaften, Gehöften mitten hinein zum Tourismusbüro der Stadt Grignan. Das mittelalterliche Schloss ist hier der Anziehungspunkt. Erging es ihm nicht anders wie vielen Schlössern nach der französischen Revolution, wurde die Ruine irgendwann von einer netten alten Dame gekauft, die sie wieder herrichtete und so für künftige Generationen erhielt. Natürlich darf man in diesem Zusammenhang auch die berühmten Briefe der Madame de Sevigne und ihrer Tochter der Madame de Grignan aus dem 17. Jahrhundert nicht vergessen. Die beiden Damen gehen wohl als erste Blogger der Geschichte ein und in ihrem Besitz befand sich dieses Schloss einmal zu früheren Zeiten. Der Ausblick von der riesigen Gartenterrasse ist jedenfalls phänomenal, ebenso die riesigen teppichbehangenen Hallen im inneren, die den Prunk dieses Gebäudes auch mit ausmachen. Die Führung verläuft dreisprachig, da wir uns nicht wirklich auf eine Sprache einigen können. Michael und ich verfallen immer wieder ins Deutsche, während Philippe dann französisch kontert und unsere Führerin alles zusammen in Englisch bündelt. Schön ist es trotzdem und die Zeit vergeht verblüffend schnell. Auf der Terrasse merken wir sehr schnell das sich das Wetter ändert, der aufkommende Wind hat nicht viel Gutes im Gepäck für uns. Die Wolken werden dichter und dunkler, sodass wir beschließen uns langsam zu verabschieden und wieder auf den Weg machen. Kaum haben wir Grignan verlassen, öffnet Petrus auch schon vorsichtig seine Schleusen. Wir reagieren darauf und verkürzen die heutige Streckenführung um das Ziel Cliousclat noch trocken zu erreichen. Glücklicherweise geht dieser Plan auf und wir kommen gerade rechtzeitig vor dem ersten größeren Dusch im Hotel an. Einige der Col's an diesem Tag bleiben also ungefahren, einige Täler unentdeckt und wahrscheinlich auch einige Fotoaufnahmen ungeschossen. Vorteil daran ist aber das wir die Zeit haben das erlebte der letzten Tage einmal zusammen zu fassen, Notizen aufzuschreiben und das Gepäck neu zu sortieren. Natürlich habe ich auch die Zeit diesen ruhigen, autofreie Ort einmal ausgiebig zu erkunden und zu sehen was er zu bieten hat. Außer dem mit 3 Sternen ausgezeichneten Hotel LA Treille Muscate, gibt es einige Töpfereien, Cafés und natürlich Restaurants umrahmt und gemauert aus alten Bruchsteinen und Ziegeln. Wie nah hier unberührte Natur und zerstörerische Menschenkraft koexistieren wird mir bewusst, als ich meinen Blick in Richtung Tal zur Rhone richtet und die Meiler des dort arbeitenden Atomkraftwerkes sehe. Aus diesen Gedanken holt mich Michael aber relativ schnell wieder heraus, denn angesichts des knurrenden Bauches sowie bevorstehenden drei Gänge Dinners haben wir schnell ein neues Thema gefunden. Philippe, Michael und ich genießen unseren letzten gemeinsamen Abend sichtlich, reden über die Tour die nun leider zu Ende geht. Spät am Abend fallen wir müde in die Betten.

Der Heimreisetag zeigt sich nicht besser, als der vorherige aufgehört hatte. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Philippe der Richtung Marseille aufbricht, während Michael und ich uns auf die Bahn Richtung Deutschland werfen. Gut eingepackt in die Regenkombis machen wir im Dauerregen flott Strecke, sodass ich am Abend wieder zu Hause ankomme. Der Frühling hat sich für diesen Tag einmal frei genommen, ansonsten hat er uns wie versprochen über 3 Tage lang begleitet.

Das Resümee der Reise für mich persönlich: Ob mit oder ohne Motorrad die Drome ist eine Reise wert. Die Menschen sind offen, freundlich und hilfsbereit, ganz anders als die allgemeine Meinung dies hier in Deutschland einen zum Teil immer glauben lassen möchte. Das Essen ist durchweg eine Klasse für sich, die Landschaft ebenso und recht oft hat man als Deutscher das Gefühl die Uhren laufen hier etwas langsamer und ruhiger als bei uns. Was die knallrote Triumph Speed Triple Modell 2016 angeht, war mein anfänglicher Zweifel beim Erstkontakt mit ihr vollkommen unbegründet. Sie ist der Gentleman unter den Machos und eine tolle Begleitung. Flexibel, handlich und jederzeit mit genug Power beseelt, wenn es mal wieder etwas schneller voran gehen soll.

Lifeisaride :-)
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Re: La Drome ...............

#2 Beitrag von DARKMAN »

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Re: La Drome ...............

#3 Beitrag von DARKMAN »

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Re: La Drome ...............

#4 Beitrag von DARKMAN »

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Re: La Drome ...............

#5 Beitrag von Code:QR »

Schön geschrieben, schöne Bilder. Très bien!

Du beschreibst Frankreich, wie es wirklich ist!
Gruß Bernd
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Re: La Drome ...............

#6 Beitrag von DARKMAN »

Vielen Dank Bernd es freut mich das es dir gefällt
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