4-Kolben Bremszange (hinten) der LT an der RS ?

Alles, was mit der Technik zu tun hat
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max (mtk)

4-Kolben Bremszange (hinten) der LT an der RS ?

#1 Beitrag von max (mtk) »

Hallo,

das Problem des hohen Hinterrad Belagverschleiss der neuen EVO Integralanlage bei der RS ist bekannt.
Die Belagfläche ist ja nicht umbedingt groß, wenn man mal im Verhältniss
die Belagfläche der LT heranzieht.

Die Frage ist, warum verwendet BMW nicht die 4-Kolben Zange der
K1200LT. Diese funktioniert mit der Integralbremse der LT scheinbar
problemlos und siehe da - sie passt auch an der K12RS !

Quod erat demonstrandum:

http://www.piratesk12site.net/Caliper1.htm

Gruß

Max
Andreas HI
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Recht bedenklich das Ganze

#2 Beitrag von Andreas HI »

Hallo Max,

Du als :D Schrauber :D hast da meiner Meinung nach einen recht bedenklichen :evil: Umbaufreak :evil: aufgetan.

Der Text ist super bebildert und auch sonst extrem profimäßig aber :!: :!: durch den beschriebenen Umbau geht die ABS Funktion am Hinterrad komplett verloren :!: :!:

Hier soll kein :D erhobener Zeigefinger :D hin aber ich finde diesen Hinweis WICHTIG da erst am Ende eines langen (englischen) Textes :idea: die Katze aus dem Sack gelassen wird :idea:

Ich fahre die Dicke gerade auch weil Sie ABS hat und denke das geht dem Großteil so.

Gruß Andreas

und immer schön oben bleiben (pass aus die Omis auf :wink:
max (mtk)

#3 Beitrag von max (mtk) »

Hallo Andreas,

Du hast im Text richtig gelesen,
aber warum sollte es nicht funktionieren ?
Gibt es eine korrekte Begründung ?
Der ABS Sensor kann eingestellt werden (Abstand) und
diese Kombination funktioniert in der LT mit EVO einwandfrei.
Zumal die LT über die gleichen vorderen Zangen wie K12RS verfügt.
Der Lastausgleich des Integralen Systems, sollte es erkennen und
ausregeln können.

Ich hatte zum Besipiel mit dem alten ABS II orginal Belag und
2-Kolbenzange Bj.00, es nie geschafft hinten in den ABS Regelbereich zu kommen, es seidenn es war nassglatt.
Deshalb ist auch der Verschleiss des hinteren Belages bei der EVO so hoch ! Er wird quasi aufgerieben und das bei jeder Bremsung.

:idea: Ich wollte auch mit diesem Thread weiter in die Theorie des
EVO Systemes einklinken und ein bisserl diskutieren :)

Gruß

Max
Stephan (inaktiv)
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#4 Beitrag von Stephan (inaktiv) »

Der Verschleiss der hinteren Bremsbeläge beim Evosystem ist deswegen so hoch, weil die Hinterradbremse kurz vor der Vorderradbremse angesteurt wird, um durch die dynamische Radlastverteilung einen höheren "Druck" auf dem Vorderrad zu haben, was dann wiederum eine grössere Bremsleistung am Vorderrad und insgesammt höhere Verzögerungswerte zulässt. Damit wird bei jedem Bremsen die Hinterradbremse, zumindest kurzzeitig, stark gefordert.

Das mit der zeitlichen Verzögerung haben die mal auf einem Fahrerlehrgang erklärt, das ist einer der Gründe für das EVO-System, ausserdem wird der Druck viel schneller aufgebaut als "manuell".

Warum die K noch die alten Bremssättel hinten hat, ist mir auch nicht so klar, ich weiss nur, dass der Verschleiss hinten bei allen Baureihen mit EVO-Bremse enorm gestiegen ist.

Ich denke aber, dass man das angesichts des Sicherheitsgewinns akzeptieren muss, bis was besseres angeboten wird.

Gruss

Stephan
max (mtk)

#5 Beitrag von max (mtk) »

Hallo Stephan,
Stephan hat geschrieben:Der Verschleiss der hinteren Bremsbeläge beim Evosystem ist deswegen so hoch, weil die Hinterradbremse kurz vor der Vorderradbremse angesteurt wird, um durch die dynamische Radlastverteilung einen höheren "Druck" auf dem Vorderrad zu haben, was dann wiederum eine grössere Bremsleistung am Vorderrad und insgesammt höhere Verzögerungswerte zulässt. Damit wird bei jedem Bremsen die Hinterradbremse, zumindest kurzzeitig, stark gefordert.
Da wäre es garnicht so abwegig die LT 4-Kolben Zange einzusetzen,
sofern man die Software des LT EVO ebenfalls in das RS Systeme übernehmen könnte.
Falls da überhaupt eine Differenz zwischen den Systemen besteht.

Ich denke der Schwachpunkt ist die 2-Kolben Zange, da die variable
Bremskraftverstärkung sovíel Bremsdruck aufbaut wie vom
Computer nach Lastvetreilung berechnet wird.
Bei der LT Zange verteilt sich der Bremsdruck auf eine wesentlich
größere Fläche, ergo wird weniger dynamisch aufgebauter Bremsdruck
benötigt. Der Verschleiß ist im Verhältnis geringer und das Risiko
eines überhitzten verglassten Belages nach Passfahrten ebenfalls.

Gruß

Max
Stephan (inaktiv)
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#6 Beitrag von Stephan (inaktiv) »

also die LT-Software auf die K, das kann nicht funktionieren, denn ich denke da sind so Parameter wie die Fahrzeugmasse und Fahrzeugschwerpunkt eingerechnet.

Die Frage ist, ob das Bremssystem auf eine andere Reibpaarung reagiert.

Eine weitere Frage wäre noch, ob die Druckzylinder überhaupt verschieden sind, und wie gross diese Unterschiede sind. Die Grösse der Belagfläche ist ja eigentlich eher untergeordnet.

Eventuell wäre es sinnvoller, eine breitere Zange zu konstruieren, die grössere Belagdicken ermöglicht.
max (mtk)

#7 Beitrag von max (mtk) »

Da es sich ja auch um zwei getrennte Regelkreise handelt, die jeweils durch ein Steuerventil die Hand- und Fußbedienten Bremszylinder
des Steuerkreises vom Bremskraftverstärkten Regelkreis zum
Radbremszylindern hin abkoppelt.

Da die Bremskraftverstärkung jeweils Computergesteuert ist, ist deine
Aussage über die Einbeziehung des Schwerpunktes und Fahrzeugmasse
vollkommen richtig.
Aber mit dieser Regeltechnik hat man keine Chance einen
niveauanhebenden WILBERS Technoflex Dämpfer am
Hinterrad einzusetzen, der würde ja ebenfalls den Schwerpunkt nach oben verlagern.

Folgende Antwort habe ich auf meine Frage an FTE automotive bekommen:

Frage:
Ich habe einen WILBERS Technoflexdämpfer an der Hinterachse eingebaut.
Dieser Dämpfer hat das Niveau des Rahmens im Lot über die Hinterachse um
15mm angehoben. Hat diese Veränderung einen negativen Einfluß auf die
adaptive Bremskraftverteilung ?

Antwort FTE:
Die Änderung mit dem Wilbers Technoflexdämpfer bewirkt folgendes: Der
Schwerpunkt des Fahrzeuges wird leicht nach oben verlegt, dadurch hebt das
Hinterrad bei einer hohen Verzögerung schneller ab. Dadurch erreichen Sie
auf hohem Reibwert nicht die maximale Verzögerung. Wenn der
Verzögerungswert unter einem Grenzwert liegt, erkennen wir das Abheben
nicht. Wir raten deshalb von dieser Änderung am Fahrzeug ab.

Die neue Dämpferabstimmung der K12RS ab Baujahr 01 scheint
direkt in die Berechnung der des EVO Systemes mit einbezogen zu sein.

Gruß

Max
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helmi123 (inaktiv)
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#8 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

hallo Max die antwort von FTE: hängt das auch mit der undichten Kardanwellen Dichtring (simerring)zusammen und den kreutzgelenken? frage doch mal nach !! :roll: (einstelbare Paraleverstütze um 15mm)
Stephan (inaktiv)
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#9 Beitrag von Stephan (inaktiv) »

zunächst mal: wer FTE ? :shock:

Ab
er mit dieser Regeltechnik hat man keine Chance einen
niveauanhebenden WILBERS Technoflex Dämpfer am
Hinterrad einzusetzen, der würde ja ebenfalls den Schwerpunkt nach oben verlagern.
naja, also ich denke mal dass das (15mm) noch innerhalb der Toleranz liegen müsste. Wenn Du z.B. einen sehr schweren, grossen Fahrer mit einem sehr leichten, kleinen vergleichst, sollten die Unterschiede nicht viel grösser sein. Es geht ja letztlich auch um die Massenträgheit der Rotation, da spielt der Hebelweg eine Rolle, und der Fahrer sitzt ja noch höher, d.h. der würde das noch viel mehr beeinflussen.

Ich dachte eher, dass die LT nicht nur eine andere Masse hat, sondern noch eine andere Massenverteilung (durch die Verkleidung) etc.
Die Änderung mit dem Wilbers Technoflexdämpfer bewirkt folgendes: Der
Schwerpunkt des Fahrzeuges wird leicht nach oben verlegt, dadurch hebt das
Hinterrad bei einer hohen Verzögerung schneller ab. Dadurch erreichen Sie
auf hohem Reibwert nicht die maximale Verzögerung. Wenn der
Verzögerungswert unter einem Grenzwert liegt, erkennen wir das Abheben
nicht. Wir raten deshalb von dieser Änderung am Fahrzeug ab.
Interessant, würde mich mal interessieren, bei welcher Verzögerung das nicht mehr erkannt wird. Übrigens: Den Test vom Ducati ABS gelesen? Die haben das gleiche Problem, wohl auf zu wenig Erfahrung mit dem AS zurückzuführen.

Die neue Dämpferabstimmung der K12RS ab Baujahr 01 scheint
direkt in die Berechnung der des EVO Systemes mit einbezogen zu sein.
Mag sein, trotzdem erreichen sie kaum bessere Werte als mit ABS2 :lol:

naja, wie gesagt, ich halte das bei 15 mm am Rad für unkritisch (am Rad oder am Dämpfer????), das liegt m.E. innerhalb der Toleranz.

Übrigens wäre es noch eine Diskussion wert, ab wann die Softwareänderungen des ABS in die Serie eingeflossen sind, und ob BMW da ein Update gemacht hat. Ich kenne einen RT-Fahrer, der von einer akuten Überschlaggefahr bei einer Vollbremsung gesprochen hat, bevor sein ABS upgedatet wurde.
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helmi123 (inaktiv)
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#10 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

hallo stephan die 15mm beziehen sich aufs Hinterrad damit es höher kommt dadurch wir der lenkwinkel verkürzt? und das kreuzgelenk wird etwas flacher abgewinkelt :wink: (meine k12RS BJ 03.02 hat etwas weniger druck am vorderrad und den rest macht der Rechner :o
max (mtk)

#11 Beitrag von max (mtk) »

Stephan hat geschrieben:zunächst mal: wer FTE ? :shock:
Frau Heinzel hat mich sogar zurückgerufen um meine
E-Mail Adresse zu verifizieren und mir o.g. Text
der Ing. der Entwicklungsabteilung per E-Mail zu übermitteln.



Gabi Heinzel
PR & Marketing Manager
___________________________________________________
FTE automotive GmbH
Andreas-Humann-Str. 2
D-96106 Ebern
Tel. +49 9531 81- 34 30
Fax +49 9531 81 - 5 34 30
Stephan (inaktiv)
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#12 Beitrag von Stephan (inaktiv) »

kleiner Tip:

Kauf Dir mal die neue MO, da ist ein Artikel über die neuen Kohlefaserbremsen von Ilmberger. Genial! Die haben auch eine R1150R (mit ABS!!!) damit ausgerüstet

allerdings sind die so teuer, dass man sich Beläge für den Rest seines Lebens leisten könnte.
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