Zündschloss mit herausgekommen

[d.p]

Hallo an alle R1200-Fahrer,
ich wollte kurz über ein kleines Missgeschick berichten. Neulich kam beim Abziehen des Zündschlüssels an unserer R1200R (Bj. 2014) das ganze Zündschloss mit heraus (siehe Bilder). Das ging ganz leicht, hatte zuerst gar nicht gemerkt, dass da mehr am Schlüssel hing. Das ganze wieder einzuführen geht nicht mehr. Schön, dass dabei die Lenkradsperre eingerastet ist.
Beim Anruf beim Händler wurde auch nur gesagt: probier mal wieder reinzufummeln! Aber das funktioniert weder sanft noch mit mässigem Druck, auch nicht mit etwas Bewegung am Lenker.

Hatte jemand vielleicht schon einmal das gleiche Problem, ist das bei BMW bekannt und es ist ganz einfach, nur stelle ich mich zu dumm an? So müsste ich die Mopete mit Hilfe meines Automobilclubs oder anderweitig zum ca. 80 km entfernten Händler bringen lassen. Mit eingerastetem Schloss gerade auf einen Anhänger ist ja auch nicht so leicht. Und ich fürchte auf der Rechnung für das ganze bleiben wir dann auch noch sitzen.

Mit freundlichem Gruss und allseits gute Fahrt,
d.p

[aimypost]

Das stellt sich zunächst die Frage, wie das möglich war.
Eigentlich muss eine Sicherung (im Zylindergfuß, im Bild oben zu sehen?) eingedrückt werden, um den Zylinder rausziehen zu können. Du hast in Stellung "off" rausgezogen.

Zum Ausbau:
Zündschlüssel einstecken und in Stellung ON drehen.
Sicherung über Bohrung mit geeignetem Werkzeug, z.B. festem Draht, eindrücken.
Schließzylinder mit Zündschlüssel herausziehen.

Zum Einbau ist nur geschrieben (nix von Lenkradschloss):
Schließzylinder mit Zündschlüssel in Stellung ON einsetzen.
Schließzylinder nach unten drücken.
Sicherung rastet in Schlossgehäuse ein.
Zündschüssel auf Stellung OFF drehen, Schlüssel kann entfernt werden.

Anmerkung:
Vom Kofferzylinder weiss ich, dass die Zylinderfußaufnahme drehbar ist. Hier also darauf achten, dass bei "Einbau in Stellung on" auch die Zylinderfußaufnahme in richtiger Stellung ist. Im zweiten Bild sieht man, wie die Zylinderfußaufnahme verdreht ist.
Richtige Stellung für die Sicherung/Zylinderfuß ist nach Bild aus RepROM ca. 11:00 Uhr von Mitte Steuerkopf/Lenkermitte
Vor Einbau die Gängigkeit der Sicherung sicherstellen.

[Chucky1978]

Wie aimypost schrieb, darf dies so gar nicht möglich sein.

Evtl. das Sicherungsplättchen defekt. Also einfach alles mal reinigen, auf Funktion prüfen bzw gangbar machen, neu einfetten und einbauen.
Fertig... vielleicht ist einfach nur die Feder von dem Plättchen kaputt, was ich mir aber jetzt nicht vorstellen kann.

So wie es aber auf dem Bild ausschaut, wenn ich es richtig interpretiere, stimmt da jedoch was mit dem Sicherungsplättchen nicht.. dies scheint nicht vollständig ausgefahren zu sein.
Also dieses
http://www.bilder-upload.eu/thumb/c309bc-1488635817.jpg
wenn ich das mit meinen alten Augen so richtig sehe

Aber sehe es positiv.. das Ding ist ja fast Fettfrei... so kann man dem Teil jetzt auch mal eine ordentliche Wartung zu kommen lassen. Dann friert es im Winter auch nicht ein

[d.p]

Erst einmal danke für die Antworten.

Da das Schloss ja nun - für Fotos praktischerweise - ausgebaut ist, habe ich noch einmal ein neues gemacht. Die mit blauem Pfeil markierte Nase ist frei gangbar, die mit gelbem Pfeil markierten Plättchen sind bei Bewegung des Schlüssels auch alle leicht gangbar, das mit hellbraunem Pfeil markierte Plättchen ist fest, erscheint mir aber auch so sein zu sollen (vermutlich Befestigung). Da wo Chucky1978 markiert hat, ist und soll gar nichts beweglich sein.

Wenn ich aimypost richtig verstanden habe, soll ich die Nut in der Tiefe des Schlosses drehen (aktuell wie auf dem Foto zu sehen etwa von 7 bis 1 Uhr verlaufend), aber ich habe den Schliesszylinder ja in der jetzt aktuellen Stellung herausgezogen (also in Stellung OFF) und möchte deshalb nicht mit einem Schraubendreher in der Tiefe herumstochern. Die Nase vom Schliesszylinder (blauer Pfeil) war auf 7 Uhr beim versehentlichen Herausziehen, es sieht für mich auch so aus, als ob da eine kleine Nut im Schloss ist.

Ist auch komisch, einerseits habe ich nach dem Anruf beim Händler den Eindruck, ich soll ruhig mal alles probieren, aber dann habe ich auch die Befürchtung, dass eine hoffentlich kulante Regelung wegen meiner "Manipulationen" von BMW Deutschland ausgeschlossen wird.

Nun ja, morgen ist der Abtransport zum Händler (irgendwie). Ich schreibe dann mal, was herauskam.

Sorgen mache ich mir dann aber auch für die Zukunft, dass das nicht immer wieder passiert.

Gruss,
d.p

[emca]

Wie tief bekommst du das Schloss eingeführt und ist die Nut unten im Schloss, gleichstehend mit dem Zapfen des "Einsteckschlosses"? Ansonsten mit einem Schraubenzieher auf Gleichstellung bringen. Mein Tip wird in Unkenntnis der Mechanik gegeben. Versuch macht klug.

[d.p]

Im Endeffekt fehlen noch ca. 3 mm bis zum kompletten Einführen des Schliesszylinders. Ich möchte aus Angst vor Schäden aber eben auch nicht in der Tiefe mit einem Schraubendreher herumstochern. Ein anderer Händler sagte noch, dass man das Moped jetzt auch so starten könnte. Der längsförmige Teil mit der Nase sollte aber schon in der Nut sein.

Gruss,
d.p

[aimypost]

Chucky meint folgendes:
z.B. bei den Schließzylindern von Koffern ist der letzte Shim im Zylinder das Teil, welches das Schloss in Einbauposition hält. Das gibt es hier beim Fahrerschloss wohl nicht. Stattdessen wird diese Funktion vom Pin im Zylinderfuß übernommen. Diesen Stift wiederum gibt es bei den Kofferzylindern nicht.
Ich habe noch nie die "Lenksperre" gesehen.
Vermute mal, dass in Stellung "Lenkrad schließen" der Stift in ein Sackloch o.ä. fällt und sperrt. Wenn im Regelfall der Stift eingedrückt werden muss, um das Schloss regulär ausbauen zu können, wäre es jetzt denkbar, dass der Stift abgeschert ist. D.h. Teile des Stifts hängen noch unten drin?!
Gibt es oben in der Deckplatte des Schlosses irgendwelche Aufweitungen? (=Aufbruchversuch)

Vllt. kann mal einer sagen, wie die "Lenkschlosssperre" funktioniert.

[d.p]

@aimypost:
Kein Anzeichen für Manipulationsversuch an der Deckplatte des Schlosses, sieht unversehrt aus. Ob unten in der Tiefe des Schlosses etwas ist, kann ich nicht sagen. Wie erwähnt, möchte ich da aber auch nicht herumspielen in der Hoffnung auf Kulanz.

Nun ja, der Abschlepper ist bestellt, morgen geht sie das erste Mal passiv zum Händler.

Gruss,

d.p

[d.p]

Vorläufiges Ergebnis:

Ich war beim Auf- und Abladen für den Transport zum Händler nicht dabei, das hat meine Frau erledigt, ist ja auch ihr Krad. Sie sagte mir dann, dass der Händler diesen Stift (blauer Pfeil in meinem letzten Foto) aus dem Schliesszylinder entfernte, dann doch etwas kräftiger mit allem im Schloss hantierte und das Lenkradschloss dann irgendwie aufging. Nach erster Ansicht des Schadens meinte er auch (Gruss an aimypost), dass unten im Schloss etwas beschädigt sei, weil da wohl doch einer versucht haben muss, das ganze aufzubrechen. Aber oben an der Abdeckung sah man wirklich nix.

Nun denn, jetzt wird repariert und irgendwann werden wir die Mopete dann auch wieder abholen können.

Gruss,
d.p

[emca]

Ist sie einmal mit eingerastetem Lenkradschloss umgefallen? Und wie man ein Lenkradschloss knackt, schreibe ich jetzt hier nicht, aber da siehst du oben am Schloss nichts. Aber den Versuch unten im Schloss, deines war ja noch eingerastet. Kann aber auch von einem früheren Versuch stammen.

[aimypost]

Statt "Stift abgeschert" wäre auch eine Aufweitung des Sackloches für den Stift (=Lenksperre) denkbar.

Wenn versuchter Diebstahl, ist der Schaden evtl. ein Fall für die Teilkasko?

[emca]

Wenn versuchter Diebstahl, ist der Schaden evtl. ein Fall für die Teilkasko?

Wenn du gegen Vandalismus versichert bist, dann ja.

[d.p]

Abschluß:

Im Endeffekt ist es noch glimpflich abgelaufen. Den Transport zum Händler hat die Plus-Mitgliedschaft im Automobilclub übernommen. Bei der Aussage, daß es ein Manipulationsversuch am Schloß durch Unberechtigte sei, ist der Händler geblieben. Die Rechnung war glücklicherweise nicht so hoch (etwas über 180 Euronen), deshalb haben wir auch gar nicht bei der Versicherung nachgehakt, ob es mitversichert sei. Aber ich denke, bei unserer Versicherung ist Vandalismus nur in der Vollkasko abgesichert. Egal ob bei TK oder VK, bei 150 respektive 300 € Selbstbeteiligung lohnt die Schadensmeldung ja nicht. Viel Zeit damit verbracht, doch nun läuft die Kiste wieder.

Nochmals Dank an alle Ratgebenden.

Gruß,
d.p