Bergab fahren mit gezogener Kupplung

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gregul
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Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#1 Beitrag von gregul »

Auf bergab Strecken fahre ich oftmals mit gezogener Kupplung und lasse das Motorrad einfach rollen. Gründe: ruhigere Fahrt, Sprit-Ersparnis. Wieder einkuppeln tue ich wenn ich zu langsam oder zu schnell werde und vor engen Kurven.

Meine Sozia (welche auch Motorrad fährt) meint, ihr sei nicht wohl wenn ich das mache. Es könnte gefährlich werden.

Was sind eure Meinungen dazu? Soll man immer eingekuppelt fahren oder kann man sich zwischendurch nur von der Schwerkraft angetrieben gleiten lassen?

Gruss
Gregor
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juppi
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#2 Beitrag von juppi »

gregul hat geschrieben:Auf bergab Strecken fahre ich oftmals mit gezogener Kupplung und lasse das Motorrad einfach rollen. Gründe: ruhigere Fahrt, Sprit-Ersparnis. Wieder einkuppeln tue ich wenn ich zu langsam oder zu schnell werde und vor engen Kurven.
Gregor
Soll das ein Scherz sein?
:shock: :cry: :? :roll:
Ansonsten schau mal in Dein Betriebshandbuch.
:idea:
Nur wenn man weiß was man tut, kann man machen was man will!
:idea:
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wolfgang
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#3 Beitrag von wolfgang »

Sprit-Ersparnis.
Das geht wohl ehr daneben, wenn du im Schubbetrieb bist regelt die Steuerung auf Null. Dies dürfte weniger sein als du im Standgas verbrauchst.

Ansonsten sehe ich es so wie Juppi.
Gruß

Wolfgang (KA)
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gregul
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#4 Beitrag von gregul »

Habe noch einen Artikel zum Thema gefunden: BMW bringt Autos das Segeln bei
Soweit ich den Artikel verstanden habe ist das eine Auskuppel-Automatik. Ist zwar für Autos, aber wieso sollte das nicht auch bei Motorrädern manuell funktionieren?

@Jupp: Meine Frage ist kein Scherz und im Betriebshandbuch habe ich dazu nichts gefunden.

Gruss
Gregor
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wolfgang
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#5 Beitrag von wolfgang »

das eine Auskuppel-Automatik
Das ist es, aber mit dem Zweck den Sprit auf der Ebene zu sparen. Du sprichts vom Berg abfahren, dann bist du im Schubbetrieb und der regelt komplett ab.
Gruß

Wolfgang (KA)
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Handi (inaktiv)
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#6 Beitrag von Handi (inaktiv) »

gregul hat geschrieben:Soll man immer eingekuppelt fahren oder kann man sich zwischendurch nur von der Schwerkraft angetrieben gleiten lassen?
Wenn Du die Kupplung ziehst, dann wird das Ausrücklager belastet. Das hat heutzutage zwar einen längere Lebensdauer als die, die man vor 50 Jahren verbaut hat, aber für Dauerbetrieb sind die sicher auch nicht ausgelegt. Das ist der gleiche Mist, wie wenn man vor der roten Ampel mit gezogener Kupplung steht. Ökonomisch bringt das Fahren mit gezogener Kupplung überhaupt nix, wie Wolfgang schon geschrieben hat. Sicherheitstechnis hätte ich da auch Bauchschmerzen, weil ich den Motor als Bremse nutzen kann und die Bremsen weniger belastet werden. Ich schüttel immer wieder den Kopf, wenn es auf Paßabfahrten stark nach überhitzten Bremsen stinkt. Ganz abgesehen davon benutzt Du die Kupplung dann nur mehr oder weniger als Bremse. Und Du mußt aufpassen, daß Du den passenden Gang drin hast beim Einkuppeln. Und beim Einkuppeln selbst auch. Da blockiert Dir nämlich schneller das Hinterrad als Dir lieb sein kann.
Manfred
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Tourenbiker
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#7 Beitrag von Tourenbiker »

Zur Steigerung des Ganzen könntest noch dem Motor abschalten und das Lenkradschloss einrasten. :lol:
Alles Quatsch :!:
Ich stimme den Ausführungen von Handi zu 100% zu. :!: :!:
Greets vom Zentrum Oberschwabens
TB
- Immer dran denken: Gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben!
- oben seit ´73
Franz1954

Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#8 Beitrag von Franz1954 »

An Handys Beitrag kann ich mich nur anschließen. Das belastet nur unnötigerweise das Ausrücklager. Den Gang einlegen der das gewünschte Tempo annähnernd hält und gut is. Durch einkuppelt bremsen nutzt die Kupplung ab, anstelle der Bremsbeläge. Und wenn du die Preise für Bremsbeläge wechseln und Kupplung wechseln vergleichst wird dir schnell klar dass das gar keine gute Idee ist :wink:

Franz
teileklaus
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#9 Beitrag von teileklaus »

Hallo, die Absicht in Ehren aber das ist schon überhaupt schlecht beim Gasanlegen nach Kurven, zudem nutzt du dann wegen nicht genutztem Motorbremsmoment deine Bremsen etwas mehr ab. also eine Nullrunde mit sparen.
Motorad fahren und sparen passt irgendwie nicht so richtig zusammen, bei Fahrzeugen mit großen elektrischen Verbrauchern wie Bremskraftverstärker bei der Rockster, würde man zudem das Aufladen der Batterie behindern, und irgendwann mit ausgestiegenem ABS bremsen müssen- (nicht bei deiner 12 er)
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hixtert
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Re: AW: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#10 Beitrag von hixtert »

Tourenbiker hat geschrieben:... Lenkradschloss ...
Ein Lenkrad? Kewl! Bestimmt von Wunderlich!? 8-)

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Reinhard

Anglizismen sind für mich ein No-Go :wink:
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kilowatt
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#11 Beitrag von kilowatt »

gregul hat geschrieben:Sozia (welche auch Motorrad fährt) meint, ihr sei nicht wohl wenn ich das mache. Es könnte gefährlich werden.
Recht hat Sie. Wie lange machst du das schon und hast noch nie eine brenzlige Situation dadurch gehabt?
Kilo
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soester
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#12 Beitrag von soester »

gregul hat geschrieben:Auf bergab Strecken fahre ich oftmals mit gezogener Kupplung und lasse das Motorrad einfach rollen. Gründe: ruhigere Fahrt, Sprit-Ersparnis. Wieder einkuppeln tue ich wenn ich zu langsam oder zu schnell werde und vor engen Kurven.
Wenn ich so fahren würde mein Sozius mir was auf den Helm klopfen :oops: und den Rest der Strecke lieber zu Fuß gehen

Mit einem Gruß aus den Sauerländer Bergen
Engelbert
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kampfbaer69
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#13 Beitrag von kampfbaer69 »

Wenn du jetzt auch noch Bergauf den Motor ausmachst und schiebst :roll: dann kommst du mit einer Tankfüllung quer durch Europa :lol:
octane
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#14 Beitrag von octane »

gregul hat geschrieben:Auf bergab Strecken fahre ich oftmals mit gezogener Kupplung und lasse das Motorrad einfach rollen. Gründe: ruhigere Fahrt, Sprit-Ersparnis. Wieder einkuppeln tue ich wenn ich zu langsam oder zu schnell werde und vor engen Kurven.
Nichts für ungut aber wo hast du Motorrad fahren gelernt? Machst du das mit dem Auto auch so?
gregul hat geschrieben:Meine Sozia (welche auch Motorrad fährt) meint, ihr sei nicht wohl wenn ich das mache. Es könnte gefährlich werden.
Kann ich gut verstehen. Und an ihrer Stelle würde ich mich weigern da überhaupt noch aufzusitzen.
gregul hat geschrieben: Was sind eure Meinungen dazu? Soll man immer eingekuppelt fahren oder kann man sich zwischendurch nur von der Schwerkraft angetrieben gleiten lassen?
Wer sich bergab rollen lassen will ohne Motor soll bitte Fahrrad fahren :roll: .

Die Motorbremse hat schon seinen Zweck und die Bremsanlage ist nicht für solche Spässchen ausgelegt. Benzin sparen? Die Ersparnis dürfte wenn überhaupt nur marginal sein.

Glaube das ist der erste Fred hier drin wo ausser dem Threadstarter alle einer Meinung sind :lol: .
AndreasBN
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#15 Beitrag von AndreasBN »

Es gibt noch einen Grund nicht mit gezogener Kupplung zu fahren: Wenn Du aus irgendeinem Grund plötzlich die Kupplung kommen lässt, dann kann das Hinterrad blockieren.

Grüsse
Andreas


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Grüße
Andreas
Mystic-Healer

Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#16 Beitrag von Mystic-Healer »

Das hatte Handi bereits im 6. Posting erwähnt.


Gruß Tommy
Larsi
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#17 Beitrag von Larsi »

wolfgang hat geschrieben:Das geht wohl ehr daneben, wenn du im Schubbetrieb bist regelt die Steuerung auf Null. Dies dürfte weniger sein als du im Standgas verbrauchst.

Ansonsten sehe ich es so wie Juppi.
nein, ich fahre auch nicht so, ABER:

es gibt auch geringe gefälle ... wo man nicht das gas ganz zu machen kann ohne deutlich zu verlangsamen..
da sieht das mit dem sprit schon anders aus.

im wesentlichen bin ich der meinung, dass die story mit dem ausrücklager stimmt und der rest der postings nur schwarz sieht wo auch hellgrau ist.

was soll denn hier gefährlich sein?
spricht der TE hier von steilem gefälle?
nein, er schreibt, dass er einkuppelt, sollte das mopped deutlich schneller oder langsamer werden.
eine moderne bremse braucht keine motorunterstützung bei leichtem gefälle.
beim einkuppeln blockiert das hinterrad? geh üben, dann passiert das nicht.

und:
nein, ich würde diesen fahrstil nicht weiterempfehlen.
aber gefährlich ist das alles nicht, wenn man grundsätzlich motorradfahren kann.
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qtreiber
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#18 Beitrag von qtreiber »

Larsi hat geschrieben:aber gefährlich ist das alles nicht, ....
der TE wohnt in der Schweiz, dort soll es einige Bergchen geben.



Larsi hat geschrieben:..., wenn man grundsätzlich motorradfahren kann.
würde der TE dann diese Frage so stellen? :roll:



Larsi hat geschrieben:.. nein, ich fahre auch nicht so, ..... und:
nein, ich würde diesen fahrstil nicht weiterempfehlen.
na siehste. Da stimmen wir wieder überein. :wink:
Gruß
Bernd - qtreiber (AUR)
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mikmuk
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#19 Beitrag von mikmuk »

Sonderbare Schweiz....wie gesagt :shock: :roll:
mik
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octane
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#20 Beitrag von octane »

mikmuk hat geschrieben:Sonderbare Schweiz....
Weshalb? Weil der Threaderöffner seltsam fährt?
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wolfgang
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#21 Beitrag von wolfgang »

Larsi hat das Stichwort gegeben:

es gibt auch geringe gefälle .

Bevor wir hier weiter die Frage des Verbrauches, der Kupplung, der Bremsen und sonstigen Dinge besprechen, sollten wir uns einig sein, ab wann beginnt ein Gefälle?

Ich würde sagen, ab 5% und kein Gegenwind
Gruß

Wolfgang (KA)
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Jette
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#22 Beitrag von Jette »

Naja, bergab mit gezogener Kupplung rollen zu lassen, würde ich als Marotte bezeichnen. Ist halb so wild, wenn man geschmeidig wieder einkuppeln kann und beim Rollen nicht arg bremsen muss, aber bringt auch nichts.

In meiner Studienzeit fuhren ein Freund und ich in einer Fahrgemeinschaft zum Studienort. Er einen Kadett B und ich einen 1er Golf, beide ohne Schubabschaltung. Mangels Kohle haben wir die Strecke möglichst spritsparend zurückgelegt und viele Meter sind wir im Leerlauf gerollt. Er trieb es sogar so weit, dass er regelmäßig den Motor abstellte (aber die Zündung direkt wieder einschaltete), was ich nur spaßeshalber probierte.

Heute gibt es für mich noch eine Strecke (wenn man auf der A1 aus Saarbrücken in Richtung Trier den Berg runter fährt), in der ich trotz Schubabschaltung auch noch oft in den Leerlauf wechsele, weil man leicht um die Geschwindigkeitsbegrenzung pendelnd über einige Kilometer Richtung Trier rollen kann, ohne bremsen zu müssen. Wenn ich eingekuppelt fahren würde, müsste ich immer ein bißchen Gas geben. Bringt nicht wirklich viel, aber erinnert mich an alte Zeiten :wink:.

Beim Motorrad wäre mir das zu stressig. Aus o.g. Gründen würde ich nicht gerne mit gezogener Kupplung über eine längere Strecke rollen wollen und stattdessen bei 100 km/h aus dem 5. Gang in den Leerlauf zu schalten, halte ich für keine gute Idee. Das Einkuppeln in den passenden Gang in Gefahrensituationen ist auch ungleich aufwendiger als beim Auto.
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wolfgang
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#23 Beitrag von wolfgang »

Jette das waren damals Vergasermotoren, die kannten das noch nicht. Die Neuerung war, den Coke durch eine Kaltstarteinrichtung zu ersetzen.

Die beste Methode ist keinen Sprit zu brauchen, den Motor nicht zu starten. Nach diesem Prinzip fahren die Taxis in CN. Anfahren im 2 Gang wenn möglich und spätestens bei 30 km/h sind die im 5. und ruckeln den Motor hoch. Die Kurbelwellenlager halten es wohl aus, die haben Fahrleistungen mit rund 300-500Tkm auf der Uhr.
Gruß

Wolfgang (KA)
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gregul
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#24 Beitrag von gregul »

Besten dank für eure Antworten!

Auch wenn meine Frage als Scherz und mein Kupplungsverhalten als Marotte bezeichnet wird und das Thema hin und wieder humorvoll ins Absurde abrutscht, bin ich trotzdem für eure sachdienlichen Hinweise dankbar. Ich habe meine Prüfung erst das letzte Jahr gemacht und bezeichne mich mit knapp 10'000 gefahrenen Kilometern durchaus noch als Anfänger.

Die meisten hier haben vermutlich viel mehr Erfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes) als ich und so lasse ich mich gerne von euch belehren und werde meine Fahrweise falls nötig anpassen. Dennoch kommt mir unweigerlich das folgende Zitat in den Sinn:
Was jedermann für selbstverständlich hält, verdient am meisten untersucht zu werden. (Georg Christoph Lichtenberg 1742-1799)
Einige Punkte möchte ich somit gerne etwas vertiefen:

Blockierung des Hinterrades
Wenn zwei unterschiedlich schnell rotierende Systeme (hier: Rad und Motor) gekoppelt werden, so passen sich beide an: das eine wird schneller, das andere langsamer. Dieser Vorgang findet ruckartig oder verlangsamt statt (je nach Kupplugszeit). Drehen beide Systeme anfänglich in die gleiche Richtung kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine (Rad) plötzlich blockiert wird (ausser man koppelt über einen Rückwärtsgang, wobei dann vermutlich das Rad und der Motor blockiert werden).
Ich sehe hier durchaus die Gefahr des schnellen, plötzlichen Einkuppelns und den daraus entstehenden Rucks auf das ganze Motorrad, wenn die Drehgeschwindigkeit des Motors und des Rads über einen unpassenden Gang angeglichen wird.

Belastung Ausrücklager
Ein für mich neuer uns sehr interessanter Aspekt. Leider habe ich das durch die kurzen Antworten und meine Internetrecherche noch nicht ganz begriffen. Anscheinend wird ein «Ausrücklager» übermässig belastet. Wann genau? Beim Stillstand mit laufendem Motor und gezogener Kupplung? Beim rollen mit gezogener Kupplung? Beim kuppeln selbst? Vielleicht ist das irgendwo im Netz genauer beschrieben; bitte Link posten falls bekannt.

Abwärts fahren
Annahme: Langes und gleichmässig leichtes Gefälle
Fall A: Ich fahre mit gezogener Kupplung bergab. Die Rollreibung entspricht genau der Rate im Abbau der potenziellen in kinetische Energie und somit fahre ich mit konstanter Geschwindigkeit. Der Motor dreht im Leerlauf und der Verbrauch ist x.
Fall B: Ich kupple ein. Soweit ich verstanden habe, bin ich jetzt im «Schubbetrieb», das Motorrad verlangsamt, da zu der Rollreibung die Motorreibung dazukommt. Der Verbrauch sinkt gegen Null.
Fall C: Um die ursprüngliche Geschwindigkeit zu halten muss ich jetzt Gas geben. Der Verbrauch steigt auf y.

Falls ich euch richtig verstanden habe, ist der Verbrauch im Fall A (x) in etwa gleich gross wie im Fall C (y). Somit würde sich die ausgekuppelte Fahrweise (Fall A) nicht lohnen. Ich kann das anhand meines Bordcomputers nicht verifizieren, da ich keine Anzeige für den augenblicklichen Verbrauch habe, aber theoretisch leuchtet es mir ein.

Rein subjektiv empfinde ich die Fahrt im Fall A als ruhiger. Auf der anderen Seite ist es anstrengender die Kupplung länger gezogen zu halten, als den Gasgriff in einer bestimmten Stellung zu halten.

Ich freue mich auf weiteren Gedankenaustausch
Grüsse aus der Schweiz
Gregor
octane
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Re: Bergab fahren mit gezogener Kupplung

#25 Beitrag von octane »

gregul hat geschrieben: Anscheinend wird ein «Ausrücklager» übermässig belastet. Wann genau? Beim Stillstand mit laufendem Motor und gezogener Kupplung? Beim rollen mit gezogener Kupplung? Beim kuppeln selbst?
Bei gezogenem Kupplungshebel. Egal ob rollend oder stehend.
gregul hat geschrieben: Rein subjektiv empfinde ich die Fahrt im Fall A als ruhiger. Auf der anderen Seite ist es anstrengender die Kupplung länger gezogen zu halten, als den Gasgriff in einer bestimmten Stellung zu halten.
Das glaube ich dir gerne dass die Fahrt so ruhiger ist. Die Geschmäcker sind halt verschieden. "Ruhige Fahrt" gehört bei mir nicht zu den Dingen die ich beim Motorradfahren suche.

Ich habe schon vermutet dass du Fahranfänger bist. Alles andere hätte mich verwundert. Aber trotzdem noch die Frage: Machst du das beim Auto auch (sofern du eines mit manuellem Getriebe fährst)? Das Bremsen mit Motorbremse lernt man in jeder Fahrschule. Es ist sicher so dass die Bremsen heute sehr viel besser sind als früher.

Ich sehe den Sinn deiner Fahrweise nicht. Ich glaube nicht dass überhaupt Kraftstoff gespart wird. Mit der Schubabschaltung moderner Einspritzanlagen ist doch der Verbrauch im Schiebebetrieb nahe bei Null.
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