Tödlicher Unfall (Brandenburg)
- azfrankie
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Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Entschuldigt, dies ist kein BMW spezifisches Thema... Aber folgendes habe ich letzten Sonntag erlebt: Mit dem Sohn meiner Freundin fuhren wir am Sonntag nachmittag nach Hennickendorf (Brandenburg). In der Nähe hat er evtl. bald beruflich zu tun, und er zeigte uns dann noch diese wohl berühmte Biker-Strecke. Wir stiegen auch irgendwo in der Mitte aus und sahen den Motorrädern im Vorbeifahren zu, die teilweise mit weit über 200 km/h über die Strecle fegten. Natürlich stand man da, rauchte eine, und hielt 'Maulaffen pfeil' .
Was dann allerdings passierte, verursacht mir seither ein Würgen. Ein Motorrad kam an, und der Fahrer sagte zu einem anderen Biker irgendetwas wie "Er hat abgeschlossen...". Wie ich später mitbekam war es tatsächlich "Er hat sich abgeschossen...". Und wirklich - auf dem Weg zurück nach Hennickendorf stand Polizei auf der Strasse und sperrte die gesamte Strecke ab. Also mussten wir 180° umdrehen und sind nach Trebbin gefahren. Ich konnte noch sehen, dass neben Polizei auch gerade ein Krankenwagen am Unfallort ankam. Viele Biker und Motorräder standen um die bizarre Szenerie herum. Es war irgendwie gespenstisch.
Wir blieben etwas in Trebbin und zertreuten uns in einem Geschäft, das wir am Wegesrand entdeckt hatten. Dort fertig, überlegten wir, ob wir noch einmal den Versuch, nach Hennickendorf zu kommen, in Angriff nehmen sollten. Schliesslich war mehr als eine halbe Stunde vergangen. Diesmal kamen wir durch. Es war weder ein anderer Motorradfahrer dort, noch der Krankenwagen. Im Vorbeifahren erkannte ich im Wald das Motorrad, liegend, einen Helm und eine weiße Plane (Plastik, o.ä.). Ein Polizist stand daneben, offenbar wartend. Unter der Plane lag erkennbar eine Person - der Biker, den es wohl gegen einen Baum geschleudert hatte.
Mein Freundin erwähnte dann, dass Krankenwagen wohl prinzipiell keine Toten transportieren würden. Den Bericht dazu findet man hier. Oh Mann, genau, als wir dort auf der Strecke waren... 23 J. war der Bengel gerade. Nein, ich bin kein Leichthans. Ich werde dort nicht mit 200 km/h über die Piste fegen. Aber: Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit! Nur: Beschäftigen tut es mich trotzdem.
Was dann allerdings passierte, verursacht mir seither ein Würgen. Ein Motorrad kam an, und der Fahrer sagte zu einem anderen Biker irgendetwas wie "Er hat abgeschlossen...". Wie ich später mitbekam war es tatsächlich "Er hat sich abgeschossen...". Und wirklich - auf dem Weg zurück nach Hennickendorf stand Polizei auf der Strasse und sperrte die gesamte Strecke ab. Also mussten wir 180° umdrehen und sind nach Trebbin gefahren. Ich konnte noch sehen, dass neben Polizei auch gerade ein Krankenwagen am Unfallort ankam. Viele Biker und Motorräder standen um die bizarre Szenerie herum. Es war irgendwie gespenstisch.
Wir blieben etwas in Trebbin und zertreuten uns in einem Geschäft, das wir am Wegesrand entdeckt hatten. Dort fertig, überlegten wir, ob wir noch einmal den Versuch, nach Hennickendorf zu kommen, in Angriff nehmen sollten. Schliesslich war mehr als eine halbe Stunde vergangen. Diesmal kamen wir durch. Es war weder ein anderer Motorradfahrer dort, noch der Krankenwagen. Im Vorbeifahren erkannte ich im Wald das Motorrad, liegend, einen Helm und eine weiße Plane (Plastik, o.ä.). Ein Polizist stand daneben, offenbar wartend. Unter der Plane lag erkennbar eine Person - der Biker, den es wohl gegen einen Baum geschleudert hatte.
Mein Freundin erwähnte dann, dass Krankenwagen wohl prinzipiell keine Toten transportieren würden. Den Bericht dazu findet man hier. Oh Mann, genau, als wir dort auf der Strecke waren... 23 J. war der Bengel gerade. Nein, ich bin kein Leichthans. Ich werde dort nicht mit 200 km/h über die Piste fegen. Aber: Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit! Nur: Beschäftigen tut es mich trotzdem.
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Überholen ist unmöglich.
Wenn man erster ist.
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Er weiss es und tut es trotzdem, so ist der Mensch.
Seit ich im Rettungsdienst bin, hat sich einiges geändert. Ich musste lernen nicht mit Logik versuchen eine Tatsache zu erklären oder rechtfertigen, sondern einfach nur akzeptieren das es so ist.
Wenn ich andere Möppifahrer anspreche und ihnen sage mit nachvollziehbaren Argumenten, dass ihre Aktionen lebensgefährlich sind, dann bekomme ich nur die Antwort, ich weiss was ich tut, ich beherrsche es und kann das, denn ich habe es schon oft gemacht und fahre erst nicht seit gestern Motorrad.
Trotzdem ist die Selbstüberschätzung allgegenwärtig.
So muss ich im Dienst wie auch Privat akzeptieren dass sich Menschen vorsätzlich und wissentlich sich selbst gefährden, auch wenn sie das in der Öffentlichkeit bestreiten. Ebenso muss ich akzeptieren, dass viele gefährdete Möppifahrer die Schuld immer wo anders suchen als bei ihnen selbst, denn nur so ist es für sie möglich mit ihrer Unvernunft zu Leben.
Biken ist Spass, Biken ist Freude vorausgesetzt man fordert nicht das Risiko heraus.
Grüessli Tramper
Seit ich im Rettungsdienst bin, hat sich einiges geändert. Ich musste lernen nicht mit Logik versuchen eine Tatsache zu erklären oder rechtfertigen, sondern einfach nur akzeptieren das es so ist.
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Trotzdem ist die Selbstüberschätzung allgegenwärtig.
So muss ich im Dienst wie auch Privat akzeptieren dass sich Menschen vorsätzlich und wissentlich sich selbst gefährden, auch wenn sie das in der Öffentlichkeit bestreiten. Ebenso muss ich akzeptieren, dass viele gefährdete Möppifahrer die Schuld immer wo anders suchen als bei ihnen selbst, denn nur so ist es für sie möglich mit ihrer Unvernunft zu Leben.
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- Thomas
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Zur Selbstüberschätzung:
Sagte ich gestern meinem Sohn:
Mal wieder eine Saison heil überstanden. Mal sehen, ob ich die nächste ebenso hinkrieg.
Antwort: Komm Du erst mal über den Winter!
Sagte ich gestern meinem Sohn:
Mal wieder eine Saison heil überstanden. Mal sehen, ob ich die nächste ebenso hinkrieg.
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- Werner
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Thomas hat geschrieben: Sagte ich gestern meinem Sohn:
Mal wieder eine Saison heil überstanden. Mal sehen, ob ich die nächste ebenso hinkrieg.
Das klingt ganz so als ob du sehr nahe an deiner Grenze entlang schrabbelst bzw als ob du des öfteren versucht deine Grenze oder die des Moto's kennen zu lernen http://www.cheesebuerger.de/images/midi/konfus/a010.gif
Ich kann von mir sagen das ich immer versuche so zu fahren das noch genug plus zur vermeindlichen Grenze da ist. Auch wenn das nun etwas doof klingt nach dem Unfall von mir.
Dazu kann ich nichts sagen weil ich nichts mehr weiß.
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- Handi (inaktiv)
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
So wie ich den Thomas beim Fahren erlebt habe, glaube ich das ganz und gar nicht.Werner hat geschrieben:Das klingt ganz so als ob du sehr nahe an deiner Grenze entlang schrabbelst bzw als ob du des öfteren versucht deine Grenze oder die des Moto's kennen zu lernen
@Thomas: Mit Deinem Saisonblech sollte es doch kein Problem sein, mit dem Mopped unfallfrei über den Winter zu kommen
Manfred
- juppi
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Das liegt in der Natur des Menschen.Tramper hat geschrieben: Trotzdem ist die Selbstüberschätzung allgegenwärtig.
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- Rockie
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
LOL - Das hätte von meinem Bengel auch kommen könnenThomas hat geschrieben: Antwort: Komm Du erst mal über den Winter!
- Herb
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
..... selten mit einen so versierten, voraus schauenden und sportlich perfekten Flügelmann unterwegs gewesen ..... ***FREU *** bis demnächst .......Werner hat geschrieben:Das klingt ganz so als ob du sehr nahe an deiner Grenze entlang schrabbelst bzw als ob du des öfteren versucht deine Grenze oder die des Moto's kennen zu lernen http://www.cheesebuerger.de/images/midi/konfus/a010.gif .
..... wir hatten nun den 8 tödlichen Unfall 2008 im Raum PAF ........................... alle unverschuldet .......... der letzte wurde von einen betrunkenen Lieferwagenfahrer einfach überrollt ..............
Gruß
Herb
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- Thomas
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Der norddeutsche, angeschwärzte Humor meines Sohns und seines Vaters wird in England besser verstanden.
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Trotzdem, ich bin auch gerne flott unterwegs, aber es gibt immer noch welche, die die Landstrasse mit einer Rennstrecke verwechseln und oft am Limit und darüber hinaus fahren. Es mag ja bisher gut gegangen sein aber irgendwann kommt der Tag, wo man nicht so konzentriert ist wie es sein sollte.
Ich meine 120 km/h sind genug, wenn nicht gehört man auf die Dosenbahn oder Rennstrecke
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Im Prinzip: Jamoto-berni hat geschrieben: Ich meine 120 km/h sind genug, wenn nicht gehört man auf die Dosenbahn oder Rennstrecke
Können aber auch bei Weitem zu viel sein
Gruß Dietmar
Aktuell: Kawa Z1000SX silber
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Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert. (Einstein)
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
.... ... er fürchtet wohl, dass du aus dem Schaukelstuhl fallen könntest .... ..... oder Herzattacke bei dem, was nach dem Mopped-fahn auch noch Spass machen soll...Thomas hat geschrieben:...Antwort: Komm Du erst mal über den Winter!
@all:
Limit, was soll das sein?! Das ist - glaub ich - ziemlich undefininiert.
Es wird eigentlich nur klar, wenn es in der Tat überschritten wurde - was aber bei 119 km/h (unter dem Limit) an einer Ölspur (hier liegt das Limit bei "wär besser zu Hause geblieben") gelegen haben könnte.....
Die Welt ist vielschichtig ....
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
da bist ja auch näher dran http://www.cheesebuerger.de/images/smil ... h/c020.gifThomas hat geschrieben:Der norddeutsche, angeschwärzte Humor meines Sohns und seines Vaters wird in England besser verstanden.
hoffentlich bin ich mit meinem Kommentar dir nicht auf den Schlips getreten
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Keine Sorge. Selbst berechtigte Kritik verstehe ich grundsätzlich nur als Scherz.
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
.... ....Thomas hat geschrieben:...Selbst berechtigte Kritik verstehe ich grundsätzlich nur als Scherz.
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
http://www.cheesebuerger.de/images/smil ... s/f020.gif puuuuhhhhThomas hat geschrieben:Keine Sorge. Selbst berechtigte Kritik verstehe ich grundsätzlich nur als Scherz.
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
wf hat geschrieben: @all:
Limit, was soll das sein?! Das ist - glaub ich - ziemlich undefininiert.
Es wird eigentlich nur klar, wenn es in der Tat überschritten wurde - was aber bei 119 km/h (unter dem Limit) an einer Ölspur (hier liegt das Limit bei "wär besser zu Hause geblieben") gelegen haben könnte.....
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Armin das Limt steht immer dann an wen die Schnauze tiefer als der Sattel liegt.
gugst du bei Stefan
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
...jepp, meine lieber Helmi, tja HERNACH sind wir alle immer schlauer.helmi123 hat geschrieben:.... das Limt steht immer dann an wen die Schnauze tiefer als der Sattel liegt.
Woher weißt du aber VOR der Kurve, wo dein Limit sein wird?.... .... da hilft nur die Ölfleck-wo-bist-du-Wahrsager-Glas-Kugel....
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Es hilft mir schon mal beim überleben, dass ich nur noch Motorräder fahre, deren Grenzbereich vor meinem kommt. Wenn der Motor per Drehzahlbegrenzer signalisiert, dass jetzt genug ist und die Rasten auch schon schraddeln und dann sich trotzdem noch alles halbwegs im akzeptablen Geschwindigkeitsbereich bewegt, dann ist auch gut.
Oder, wie es Ulf Penner mal wirklich gut formuliert hat:
„Ihrem Meister dient sie, den Knecht tritt sie in den Staub“.
So ähnlich hat sich Klacks mal geäußert.
Das ist schon lange her und es ging – selbstverständlich - um Motorräder und einen Grundgedanken, der immer noch aktuell ist, wenn auch mit anderen Vorzeichen. Damals war es schwer, eine starke Maschine zu beherrschen. Die Fahrwerke und die Bremsen waren von der Motorleistung hoffnungslos abgehängt worden.
Heute sind auf den Straßen 180 PS starke Rennmotorräder unterwegs, die fast schon überirdisch gut funktionieren.
Ich hatte mein Aha-Erlebnis 1994 oder 95 am Bremer Kreuz, als ich auf einer Vorführer-Fireblade die langgezogene Auffahrt Richtung Osnabrück mit gut 200 Km/h in heldenhafter Schräglage runterbretterte und das Motorrad wie auf Schienen lief. Dabei gab es keine Sekunde, in der das Fahrwerk nicht zurückmeldete, daß es immer noch völlig unterfordert war. Ein tolles Gefühl, wenn du vorher an der gleichen Stelle auf deiner XS 400 schon mit 150 Km/h allen Mut und nach jeder Querfuge zwanzig Meter gebraucht hast, die Karre wieder in den Griff zu bekommen. Oder die Kurven, in denen die alte 450er Honda bei nur mäßig sportlicher Schräglage laut und bis in die Lenkerenden spürbar mit den Auslegern der Fußrasten weiße Schrammen in den Asphalt kratzte. Bei gleicher Geschwindigkeit signalisierte mir die Fireblade, ohne sich groß um Diskretion zu bemühen, bestenfalls Langeweile. Und schlimmstenfalls Mitleid. Also habe ich nochmal alles gegeben, eine persönliche Bestzeit nach der nächsten aufgestellt und es ist mir trotzdem nie gelungen, sie in Bedrängnis zu bringen.
Das soll natürlich nicht heißen, daß es nicht eine Menge großartiger Jungs gäbe, die es schaffen, einen aktuellen Supersportler am Limit zu fahren und mit allem Recht der Welt darüber diskutieren, ob die Zugstufe am Federbein sieben oder acht Klicks zugedreht werden muß, damit das Hinterrad beim Rausbeschleunigen ein bißchen weniger pumpt. Sie holen sich ihren Kick, indem sie im Kurvenscheitel mit dem Ellenbogen über die Curbs rattern, am Kurvenausgang lange schwarze Striche malen und dabei das Vorderrad konstante zehn Zentimeter über der Straße halten. Respekt. Obwohl eine solche Fahrweise wahrscheinlich vollkommen bescheuert ist - die sind auf dem richtigen Motorrad unterwegs.
Mir persönlich wird bei so etwas Angst und Bange. Und ich bin offensichtlich nicht der einzige.
Im Sommer erlebe ich es fast täglich, daß Fahrer mit modernem Sportgerät die Kurven zuparken. Wenn ich meinen fiesen Tag habe, gönne ich mir den Spaß und ziehe mit meinem alten Geraffel innen vorbei. Auf der folgenden Geraden teilen sich die Überholten dann in zwei Gruppen. Die einen geben jetzt richtig Gas und zeigen dem dreisten Sack, was ne Harke ist.. Die nächste Kurve durchfahren sie dann mit zwei Grad mehr Schräglage und zusammengekniffenen A---h*. Wenn sie Pech haben, ist die Gerade aber nicht lang genug. Die anderen bleiben zurück und halten konzentriert Ausschau nach dem nächsten Parkplatz.
Natürlich könnte ich nach solchen Erlebnissen testosterongeflutet zum nächsten Stammtisch fahren und von meinen Heldentaten berichten. Und es wäre nicht besonders ehrlich und würde nach dem eben Geschriebenen wohl auch kaum glaubhaft klingen, wenn ich bestreiten würde, so etwas jemals getan zu haben. Trotzdem schwingt inzwischen auch immer etwas altersbedingtes Mitgefühl mit, wenn ich mich frage, warum Menschen sich auf Maschinen setzen, die von ihnen etwas verlangen, was sie garnicht geben können oder wollen. OK, diese Motorräder liegen perfekt, haben perfekte Bremsen, verfügen über unglaublich starke Motoren, sehen schon im Stand wahnsinnig schnell aus und sind Testsieger.
Image? Na klar, Image ist schon wichtig.
Aber ist es auch das richtige? Und was ist ein geborgtes wert? Was nützt es, die Rennstrecke zu besitzen, wenn du dort nie auftauchst und wenn doch, dann keine Sonne siehst und, vor allem, keine Sekunde wirklich Spaß hast? Ist es befriedigend, einen mattschwarzen Chopper zu kaufen, offene Tüten dranzuschrauben, das Halstuch über die Nase zu ziehen und alte Leute zu erschrecken, obwohl du doch eigentlich ein ganz netter Kerl bist? Vielleicht, ab und zu mal.
Aber wie befriedigend ist es, ein Motorrad zu fahren, vor dem du Angst hast? Das dich ständig herausfordert und nie gewinnen läßt? Und wie schön wäre es zur Abwechslung mal anders herum? Wie wärs mit einer Maschine, die du fordern kannst, deren Grenzen du nicht nur aus Zeitungsberichten kennst, auf der du bequem sitzt? Die alles kann, was du brauchst. Die du aber, wenn du möchtest, rannehmen kannst, bis sie nicht mehr weiterweiß?
Wenn auf einmal nicht mehr du der Knecht bist?
Eine Menge Fragezeichen. Und keine Antwort.
Oder, wie es Ulf Penner mal wirklich gut formuliert hat:
„Ihrem Meister dient sie, den Knecht tritt sie in den Staub“.
So ähnlich hat sich Klacks mal geäußert.
Das ist schon lange her und es ging – selbstverständlich - um Motorräder und einen Grundgedanken, der immer noch aktuell ist, wenn auch mit anderen Vorzeichen. Damals war es schwer, eine starke Maschine zu beherrschen. Die Fahrwerke und die Bremsen waren von der Motorleistung hoffnungslos abgehängt worden.
Heute sind auf den Straßen 180 PS starke Rennmotorräder unterwegs, die fast schon überirdisch gut funktionieren.
Ich hatte mein Aha-Erlebnis 1994 oder 95 am Bremer Kreuz, als ich auf einer Vorführer-Fireblade die langgezogene Auffahrt Richtung Osnabrück mit gut 200 Km/h in heldenhafter Schräglage runterbretterte und das Motorrad wie auf Schienen lief. Dabei gab es keine Sekunde, in der das Fahrwerk nicht zurückmeldete, daß es immer noch völlig unterfordert war. Ein tolles Gefühl, wenn du vorher an der gleichen Stelle auf deiner XS 400 schon mit 150 Km/h allen Mut und nach jeder Querfuge zwanzig Meter gebraucht hast, die Karre wieder in den Griff zu bekommen. Oder die Kurven, in denen die alte 450er Honda bei nur mäßig sportlicher Schräglage laut und bis in die Lenkerenden spürbar mit den Auslegern der Fußrasten weiße Schrammen in den Asphalt kratzte. Bei gleicher Geschwindigkeit signalisierte mir die Fireblade, ohne sich groß um Diskretion zu bemühen, bestenfalls Langeweile. Und schlimmstenfalls Mitleid. Also habe ich nochmal alles gegeben, eine persönliche Bestzeit nach der nächsten aufgestellt und es ist mir trotzdem nie gelungen, sie in Bedrängnis zu bringen.
Das soll natürlich nicht heißen, daß es nicht eine Menge großartiger Jungs gäbe, die es schaffen, einen aktuellen Supersportler am Limit zu fahren und mit allem Recht der Welt darüber diskutieren, ob die Zugstufe am Federbein sieben oder acht Klicks zugedreht werden muß, damit das Hinterrad beim Rausbeschleunigen ein bißchen weniger pumpt. Sie holen sich ihren Kick, indem sie im Kurvenscheitel mit dem Ellenbogen über die Curbs rattern, am Kurvenausgang lange schwarze Striche malen und dabei das Vorderrad konstante zehn Zentimeter über der Straße halten. Respekt. Obwohl eine solche Fahrweise wahrscheinlich vollkommen bescheuert ist - die sind auf dem richtigen Motorrad unterwegs.
Mir persönlich wird bei so etwas Angst und Bange. Und ich bin offensichtlich nicht der einzige.
Im Sommer erlebe ich es fast täglich, daß Fahrer mit modernem Sportgerät die Kurven zuparken. Wenn ich meinen fiesen Tag habe, gönne ich mir den Spaß und ziehe mit meinem alten Geraffel innen vorbei. Auf der folgenden Geraden teilen sich die Überholten dann in zwei Gruppen. Die einen geben jetzt richtig Gas und zeigen dem dreisten Sack, was ne Harke ist.. Die nächste Kurve durchfahren sie dann mit zwei Grad mehr Schräglage und zusammengekniffenen A---h*. Wenn sie Pech haben, ist die Gerade aber nicht lang genug. Die anderen bleiben zurück und halten konzentriert Ausschau nach dem nächsten Parkplatz.
Natürlich könnte ich nach solchen Erlebnissen testosterongeflutet zum nächsten Stammtisch fahren und von meinen Heldentaten berichten. Und es wäre nicht besonders ehrlich und würde nach dem eben Geschriebenen wohl auch kaum glaubhaft klingen, wenn ich bestreiten würde, so etwas jemals getan zu haben. Trotzdem schwingt inzwischen auch immer etwas altersbedingtes Mitgefühl mit, wenn ich mich frage, warum Menschen sich auf Maschinen setzen, die von ihnen etwas verlangen, was sie garnicht geben können oder wollen. OK, diese Motorräder liegen perfekt, haben perfekte Bremsen, verfügen über unglaublich starke Motoren, sehen schon im Stand wahnsinnig schnell aus und sind Testsieger.
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Aber ist es auch das richtige? Und was ist ein geborgtes wert? Was nützt es, die Rennstrecke zu besitzen, wenn du dort nie auftauchst und wenn doch, dann keine Sonne siehst und, vor allem, keine Sekunde wirklich Spaß hast? Ist es befriedigend, einen mattschwarzen Chopper zu kaufen, offene Tüten dranzuschrauben, das Halstuch über die Nase zu ziehen und alte Leute zu erschrecken, obwohl du doch eigentlich ein ganz netter Kerl bist? Vielleicht, ab und zu mal.
Aber wie befriedigend ist es, ein Motorrad zu fahren, vor dem du Angst hast? Das dich ständig herausfordert und nie gewinnen läßt? Und wie schön wäre es zur Abwechslung mal anders herum? Wie wärs mit einer Maschine, die du fordern kannst, deren Grenzen du nicht nur aus Zeitungsberichten kennst, auf der du bequem sitzt? Die alles kann, was du brauchst. Die du aber, wenn du möchtest, rannehmen kannst, bis sie nicht mehr weiterweiß?
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Gruß aus´m Pott
Marcus (K75RT mit australischer Brülltüte)
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
...jepp, meine lieber Helmi, tja HERNACH sind wir alle immer schlauer.wf hat geschrieben:
Woher weißt du aber VOR der Kurve, wo dein Limit sein wird?.... .... da hilft nur die Ölfleck-wo-bist-du-Wahrsager-Glas-Kugel.... [/quote]
ja bei -4^° BRAUCHTS KEINE GLASKUGEL , weil da sind minimum 14° + differenz zum Reifen der da noch genügend Haftung aufbaut
Nicht "HERNACH " Vorher es waren ja bekanntlich alle Aschenbecher voll mit Eis morgens um 9 Uhr
- Thomas
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Aber, aber. Wer wird denn gleich so pessimistisch sein.Und keine Antwort.
Aber wen willst Du für Deine Empfehlung, dass schlechte Fahrer noch schlechtere Moppeds fahren sollten, gewinnen?
Die Guten oder die Schlechten? Die Guten zeigen Dir den Zugvogel.
Also gestehe: Du willst die Schlechten ausrotten!
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Denke, du kannst dich mit jedem Mopped auf die Nuß hauen.... geht sogar ganz gut mit Fahrrädern (meine übelste Verletzung bislang). Ich meine egal welches Instrument du benutzt, ob Fahrrad oder Supersportler ... man muss lernen es richtig und gut zu benutzen. .... und da arbeite ich dranMarcus Schraeder hat geschrieben:Es hilft mir schon mal beim überleben, dass ich nur noch Motorräder fahre, deren Grenzbereich vor meinem kommt.
Salve, der Armin - K 1300 S und Suzuki GSX-R 1000 K6
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- Marcus Schraeder
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Interessante Auslegung. So hat das noch niemand gesehen.Thomas hat geschrieben: Aber, aber. Wer wird denn gleich so pessimistisch sein.
Aber wen willst Du für Deine Empfehlung, dass schlechte Fahrer noch schlechtere Moppeds fahren sollten, gewinnen?
Die Guten oder die Schlechten? Die Guten zeigen Dir den Zugvogel.
Also gestehe: Du willst die Schlechten ausrotten!
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Definierst Du "schlechte Motorräder" als alles unter 120PS?
@wf: Es geht mir ja nicht primär ums "auf die Nuss hauen".
Es geht mir einfach um den Geschwindigkeitsbereich, in dem sich das "Austoben" mit einem Motorrad abspielt. Mit der K12RS ging der bis 200, was auf dem Alpenpass oder auch nur der deutschen Landstrasse grundsätzlich zumindest nicht unproblematisch ist. Mit meiner Dakar ging der bis etwa 120 und das mit mindestens genausoviel Fahrspass.
Ich "wringe" meine Motorräder gerne aus. Macht für mich einen wesentlichen Teil des Fahrspasses aus. Eine K1200S (oder gar 1300) kann man (zumindest abseits der AB/Rennstrecke) nicht "auswringen".
Sie erfordert immer und zu jeder Zeit viel Selbstbeherrschung.
Gruß aus´m Pott
Marcus (K75RT mit australischer Brülltüte)
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
.... stattgegeben. Da gebe ich dir einfach mal Recht , es ist schon besser, wenn es dich mit 120 km/h auf die Nuß haut als mit 200 km/h.Marcus Schraeder hat geschrieben:Es geht mir einfach um den Geschwindigkeitsbereich, ...
...so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich z.B. finde es gut, dass ich die Leistungsabfrage kontrolliere und mir im gegebenen Fall noch viel an Leistungsreserve zur Verfügung steht.Marcus Schraeder hat geschrieben:Ich "wringe" meine Motorräder gerne aus.
Aber trotzdem gestehe ich, wo Leistung ist, ist auch Versuchung.......
.... so ein Forum ist einfach schön , was würde man sonst bei diesem Wetter machen
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- Marcus Schraeder
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Re: Tödlicher Unfall (Brandenburg)
Moppedfahren. Morgen. Letzter schöner Tag im Jahr. Leider nur halbtags. Aber immerhin.
Und den kuscheligen "Arbeitsplatz" auf der RT geniessen.
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