Bremse (Vorderrad) blockiert nach Wechsel des Bremshebels

[camello]

Hallo, ich hoffe, jemand kann mir helfen.
Ich habe an der F650GS (BJ. 2001) meiner Freundin den Handhebel der Vorderradbremse getauscht. Da sie kleine Hände hat, wollte ich ihr den verstellbaren Bremshebel von Wunderlich montieren.
Nun ist aber die Vorderradbremse permanent blockiert. Selbst nach der Demontage des Bremshebels ist die Bremse weiterhin voll angezogen. Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? Habe bei meiner K1200RS auch schon mal den Bremshebel gewechselt. Das funktionierte genau gleich wie bei der GS und ging absolut problemlos.
Und wie kriege ich die Bremse gelöst, um mit dem Moped wenigstens bis zum (nahegelgenen) fahren zu können. Hinterradbremse funktioniert nach wie vor einwandfrei.

Liebe Grüsse
Matthias

[CS_Rookie]

Hallo Matthias,

habe zwar auch keine idee warum die Bremse blockiert, aber hast Du mal den originalen Bremshebel wieder montiert.
Blockiert die Bremse dann immer noch?

Gruß

Rookie

[camello]

Wie geschrieben, blockiert die Bremse sogar OHNE Bremshebel. Und mit dem Originalen ebenso. Habe unterdessen die Entlüftungsschraube am Bremssattel gelöst. Nun lässt sich das Rad wieder drehen. So wies aussieht, ist der Geberzylinder (also an der am Handbremshebel) blockiert. Scheint in Mittlerer Stellung festzustecken und kommt nicht mehr raus. Möglicherweise hat das Problem gar nichts mit dem Wechsel des Bremshebels zu tun.

[wolfgang]

Camello, wenn vorher alles funktionierte und nach deiner Aktion der Kolben feststeckte, mußt du den Kolben verkantet haben.
Du kannst jetzt2 Dinge machen:

1. Den Hebel wieder ran und die Bremse entlüften und gut ist es.

2. Den HBZ zerlegen und schauen ob Markierungen vorhanden sind oder was dort los ist. Ein HBZ darf und kann eigentlich nicht blockieren. Da stimmt auf jeden Fall etwas nicht. Wird aber nicht billig werden wenn du den HBZ ersetzen musst.

[camello]

Danke Wolfgang.

Den Bremshebel habe ich wieder dran. Er hat aber Spiel, d.h. der HBZ ist offenbar auf halbem Weg blockiert und kommt nicht mehr ganz raus. Dann muss ich den wohl oder übel zerlegen.
Habe in einem anderen Forum mal gelesen, dass im Handbremszylinder ein Rückflussloch sei, welches verstopfen und so die Bremse blockieren könne. Offenbar kann das z.B. bei alter Bremsflüssigkeit (wäre in meinem Fall zutreffend) zu Ablagerungen kommen. Ob das stimmt, weiss ich aber nicht.

[wolfgang]

Offenbar kann das z.B. bei alter Bremsflüssigkeit (wäre in meinem Fall zutreffend) zu Ablagerungen kommen.

Camello das kann sein, aber darf so eigentlich nicht vorkommen. Höchsten deine Bremsflüssigkeit ist steinalt. Es darf aber deshalb nicht soviel Abrieb geben. Zerleg die Bremse komplett inkl. der Zangen, du mußt die Ursache finden. Vor allem wenn das Ding verstopft sein sollte, was ich aber nicht glaube.

[Filou]

Also, jetzt wird mir langsam blümerant.....

Wolfgang, nichts für ungut, aber ich finde es bedenklich was hier abläuft.

Offensichtlich ist Camello kein Motorradtechniker (sorry, soll keine Abwertung sein) und Du empfiehlst ihm hier, die Bremse komplett zu zerlegen?!? Hallo?
Und wenn er oder seine Freundin dann demnächst auf der Fahrt zum Freundlichen - oder auf der Hausstrecke - ins Leere greift? Die Verantwortung möchte ich nicht übernehmen.

Bitte Camello, ruf Deinen an, wenn der nicht weit weg ist wird er das Moped abholen können und wird auch nicht soo viel kosten. Und der kann dann fachmännisch sagen, was das Problem ist und es gegebenenfalls auch beheben. Oder, wenn der zu teuer ist, wende Dich an eine freie Werkstatt - Empfehlungen kannst Du bestimmt hier im Forum bekommen.

Lieben Gruß und immer eine Handbreit Asphalt unterm Kiel

Jürgen

[wolfgang]

Camello habe ich schon öfters in der Technik etwas geholfen und ich persönlich schätze ihn so ein, dass er seine Grenzen kennt. Er schreibt im Eingang ja auch:

um mit dem Moped wenigstens bis zum (nahegelgenen) fahren zu können.

In einem hast du recht, ich sollte ihn noch auf seine technische Möglichkeiten hinweisen, habe ich diesmal nicht getan.

[Filou]

Ok, kein Problem wenn Du ihn und seine Möglichkeiten kennst. Beim Thema Bremsen werde ich halt etwas nervös und bin übervorsichtig....

[helmi123 (inaktiv)]

Der Kerl ist alt genug um die Hebel zu wechseln ,also weis er um die Todesgefahr.

[camello]

Danke für die besorgten Posts und speziellen Dank an dich, Wolfgang.
Habe den HBZ abgebaut und zerlegt. Diagnose: Offenbar war der Druckstift nicht richtig in der Vertiefung des Druckkolbens. Beim Montieren des Hebels, welcher etwas klemmte, beschädigte der Stift offenbar die Zylinderwand. Da ist ein Kratzer drin, welcher den Kolben daran hindert, in seine Endposition zurückzukehren.
Ich habe mir nun als Ersatzteil einen gebrauchten HBZ-Zylinder erstanden und werde den nach optischer Überprüfung verbauen.

Bremse neu mit Bremsflüssigkeit befüllen und entlüften, das lasse ich wohl besser beim machen, oder? Maschine hat ABS. Zum (ist im Nachbarort) komme ich auch nur mit der Hinterradbremse (natürlich mit langsamer und vorsichtiger Fahrweise).

Gruss Matthias

[wolfgang]

Da ist ein Kratzer drin, welcher den Kolben daran hindert, in seine Endposition zurückzukehren.

Dann solltest du aber einen neuen Dichtsatz verbauen. Die Kanten der Dichtlippen dürfen nicht beschädigt sein, sind es aber dann wohl.

das lasse ich wohl besser beim machen, oder?

Das Ding hat ja wohl keine Evo-Bremse, dann dürfte es kein Problem sein, aber wenn du dir unsicher bist, dann lass es machen.

natürlich mit langsamer und vorsichtiger Fahrweise

Schieben wäre auch eine Alternative dann brauchst du gar keine Bremse.

[camello]

Danke Wolfgang. Also genau genommen habe ich eine ganze Bremszylindergarnitur gebraucht gekauft. Also Zylinder mit Kolben. Hab das Teil soeben per Post bekommen. Sieht vom Zustand i.O. aus. Soll ich da vorsichtshalber auch die Dichtung ersetzen, da ich nicht weiss, wieviele KM das Motorrad runter hat, von dem das Teils stammt? Wird die Dichtung beim 40'000er Service in jedem Fall ersetzt, oder nur auf Verschleiss kontrolliert?

[camello]

Mein vorheriger Post hat sich erledigt. Der gebraucht in der Bucht gekaufte Handbremszylinder sah zwar äusserlich i.O. aus, doch als ich den Bremsflüssigkeitsbehälter öffnete und die Gummikappe mit dem Druckstift abnahm, traf mich beinahe der Schlag! Voller Rostwasser. Die Feder unter der Gummikappe hat sich komplett in rostigen Matsch verwandelt.

Hab dem Verkäufer (ein professioneller Gebrauchtteilehändler) ein saftiges Mail geschrieben. Von wegen guter Zustand und so!
Bestelle mir nun einen neuen Zylinder auch wenns teurer kommt, aber alles andere scheint mir lebensgefährlich!

[wolfgang]

Auch wenn es nicht mehr notwendig ist:

Soll ich da vorsichtshalber auch die Dichtung ersetzen,

Würde ich immer machen, der Rep.-Satz kostet so um die 60 €.

Wird die Dichtung beim 40'000er Service in jedem Fall ersetzt, oder nur auf Verschleiss kontrolliert?

An den Innereien einer Bremse wird nie etwas gemacht. Nur Flüssigkeit und Beläge werden getauscht, mehr nicht.

Bestelle mir nun einen neuen Zylinder auch wenns teurer kommt, aber alles andere scheint mir lebensgefährlich!

Ist auf jeden Fall der sichere Weg. Du kannst deinen HBZ ja mal vom anschauen lassen. Man kann den Zylinder auch etwas glätten und dann geht erwieder mit einem neuen Rep.-Satz, das soll aber der entscheiden.

Der gebraucht in der Bucht gekaufte

Ich mache mit ebay nichts mehr, um mir einen solchen Ärger zu ersparen.