Dieter Siever hat geschrieben:Was kann den mit dem Diagnosegerät alles aus der Elektronik rausgelesen werden? Wenn sich Aktivierungzeiten oder solche Dinge rauslesen lassen könnte man wenigstens beurteilen wie viele Betriebsstunden der BKV hinter sich hat. Wenn vom Hersteller dann noch Daten kommen wann eine Verschleißgrenze zu erwarten ist könnte man selbst entscheiden ob man tätig wird oder damit Leben will.
Dieter
Hi Dieter,
mir ist nicht bekannt was man da noch alles rausholen kann. Jedenfalls ergab eine Überprüfung des Systems kurz vor dem Totalausfall ein top funktionales System. Es wurden die Drucksensoren vermessen und eine Entlüftungstest gemacht. Beim Entlüftungstest wird der Druckaufbau im Radkreis in Relation zum Steuerkreisdruck gemessen. Erschreckend das dabei solch ein bevorstehender verschleißbedingter Ausfall nicht sichtbar wird.
Betriebsstunden könnte ich mir vorstellen, mit dem GS911 bekommt man die leider nicht raus
Allerdings haben wir ja noch das Problem, dass der Verschleiß wahrscheinlich nicht allein an den Betriebsstunden festgemacht werden kann. Da spielen bestimmt noch Faktoren wie Einhaltung der Wartungsintervalle und Höhe der Beanspruchungen (Anzahl der Bremsungen mit hohem Bremsdruck) ein Rolle. Zudem istdas System ja nach dem Startvorgang in Betrieb, vertschleißen tut es ja nur wenn man die Pumpen anspricht, also müsste man je Pumpe die konkrete Laufzeit in Relation zum Druck nachhalten...das wäre sicher eine bessere Aussage.
Da die Fa. Rh Electronics mir mitteilte, dass dort sowohl Systeme mit 20.000KM als auch z.B. meins mit 61.000KM mit Verschleiß auf dem Tisch liegen, ist die Bandbreite relativ hoch. Andere halten möglicherweise über 100.000KM. Bei meinem wurde die Wartung tatsächlich recht ordentlich über die 10Jahre und die 60.000KM durchgezogen. Mehr KM waren also nicht drin.
Aber selbst wenn man es an Betriebsstunden festmachen könnte: Wer wechselt pauschal auf Verdacht für knapp 2000€ ein solches Teil nach z.B. 40.000KM aus? Zumal wir ja nicht nur von hochpreisigen LT's ausgehen sondern das Thema ja auch ab R1150GS BJ 2001 gilt? Da kommt man dann in den nächsten Jahren Zug um Zug zum wirtschaftlichen Totalschaden.
Im Grunde benötigt man eine vernünftige Studie über das Verschleißverhalten solcher Systeme um eine Aussage treffen zu können. BMW selber tauscht die Teile inzwischen einfach nur aus und interessiert sich nicht mal für den Ausfallgrund. Mein Händler musste bislang keines der ausgetauschten Systeme zur Ursachenforschung ins Werk zurück senden.
Ein Indiz für den Verschleiß könnte man spitzfindig zu Grunde legen: BMW gibt 6 Jahre Gewährleistung auf das ABS. Sonst geben sie 2-3 Jahre auf andere Dinge. Das werden die sich gut ausgrechnet haben. Die normale Standzeit bei Einhaltung der Wartungsintervalle eines solchen Systems wird also über der durchschnittlichen Kilometerleistung innerhalb von 6 Jahren, bezogen auf die 260.000 verkauften Fahrzeugtypen sein. Das mag jetzt despektierlich klingen, aber ihre Finanzen haben die BMW im Griff....daher die Annahme. Ich bin mit 60.000KM in 10 Jahren jedenfalls aus dem Raster gefallen. Nimmt man meine Fahrleistung mal als Grundlage, dann müsste man über 10.000KM pro Jahr fahren um die letzte Chance auf Gewährlsistung zu erhalten.
....halt mals so ein paar Gedanken zum Thema...
Gruß
Rüdiger
... wenn es denn mal bremst, dann quitscht es auch...